Schon angemeldet? Online-Fachtag Inklusives SGB VIII – Beiträge der Heilpädagogik

Der Online-Fachtag am Freitag, den 12.04.2024, informiert zur aktuellen Entwicklung auf dem Weg hin zu einem inklusiven SGB VIII mit besonderem Fokus auf die Bedeutung der Heilpädagogik für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe. Auf zwei einführende Vorträge folgen vier Denkräume zum Thema, für die sich die Teilnehmenden individuell anmelden können.

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[toggle title="Programmablauf"]

09.30 Uhr Begrüßung und Einführung

09.45 Uhr Kinder- und Jugendhilfe inklusiv gedacht! Reformbedarfe des SGB VIII aus Sicht der Heilpädagogik | Prof.in Dr.in Heidrun Kiessl

11.15 Uhr Inklusive Jugendhilfe – nicht ohne die Heilpädagogik! | Sandra Leginović

12.15 Uhr Pause

13.00 Uhr DenkRäume

  • Setting gestalten – Didaktik variieren – Bildung ermöglichen: Inklusion in der Schule
  • Kinderschutz inklusiv
  • Fokus Jugendamt – Qualifikationsbedarfe für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe
  • Verfahrenslots:innen – Aufgaben, Erfahrungen, Ausblicke

14.30 Uhr Zusammenführung der Ergebnisse

15.00 Uhr Ende

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[toggle title="Inhalt der Vorträge"]

Kinder- und Jugendhilfe inklusiv gedacht! Reformbedarfe des SGB VIII aus Sicht der Heilpädagogik | Prof.in Dr.in Heidrun Kiessl

Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) von 2021 war der Kick-Off für ein verändertes SGB VIII mit einer Weichenstellung hin zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe. Der Prozess dieser Neujustierung (Stand April 2024) ist noch nicht abgeschlossen bringt jedoch Veränderungen mit sich, die in ihrer Relevanz für die Heilpädagogik ausgelotet werden. Mit der Perspektive der Heilpädagogik lassen sich weitere Reformbedarfe des SGB VIII aufzeigen, die für die Implementation einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe essentiell sein können.

Inklusive Jugendhilfe – Nicht ohne die Heilpädagogik! | Sandra Leginović

In diesem Vortrag wird exemplarisch die Heilpädagogische Familienhilfe als Modell in ihrer
Bedeutsamkeit für eine inklusive Jugendhilfe vorgestellt. Wer ist eigentlich die Zielgruppe, was können Inhalte und Angebote sein und wie werden Aufträge umgesetzt? Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Sozialpädagogischen Familienhilfe werden erläutert und der Frage nachgegangen, ob ausschließlich aufsuchende (ambulante) Hilfen zu nachhaltigen Veränderungen in Familiensystemen im Stande sind.

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[toggle title="Inhalt der Denkräume"]

DenkRaum 1: Setting gestalten – Didaktik variieren – Bildung ermöglichen: Inklusion in der Schule

Die Reform des SGB VIII strebt die Zusammenführung der Hilfen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigungen in einem Sozialgesetzbuch an. Der kind- und jugendtypische Bildungsort Schule soll allen Kindern gemeinsame Lernräume ermöglichen. Dieses Ziel erfordert bestimmte Strukturen und Kompetenzen. Der DenkRaum beginnt mit zwei Impulsbeiträgen. Daran schließen Diskussion und Reflexion allgemeiner Chancen und Herausforderungen eines inklusiven Schulsystems an sowie des Gewinns heilpädagogischer Fachkräfte in diesem Feld.

Moderation: Jennie Cremer | Landesfachgruppensprecherin Schule Nordrhein-Westfalen
Impuls 1: Prof. Dr. Reinhard Markowetz | Ludwig-Maximilian-Universität München
Impuls 2: Andrea Gier-Dufern | Fachverband Schulbegleitung

DenkRaum 2: Kinderschutz inklusiv

Die geplante Zusammenführung der Leistungen für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen in einem Sozialgesetzbuch weist auf die Notwendigkeit hin, Fragen des Kinderschutzes und der Kindeswohlgefährdung endlich für Kinder mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen mitzudenken sowie Maßnahmen und Handlungskonzepte zu entwickeln.
Zu Beginn des DenkRaumes werden zuerst die strukturellen Aspekte dargelegt, die im Kontext von Kinderschutz für Kinder mit Beeinträchtigungen von Bedeutung sind. Dieser wird ergänzt durch einen Input, der die heilpädagogisch-fachlichen Fragen erörtert. Im Anschluss sind Zeit und Raum für Fragen und Diskussion vorgesehen.

Moderation: Bianca Zerreis | Bundesfachgruppensprecherin Kinder- und Jugendhilfe
Impuls 1: Reinhold Gravelmann | AFET Bundesverband für Erziehungshilfe e.V.
Impuls 2: Jessika Kühn-Velten | Kinderschutz-Praxis

DenkRaum 3: Fokus Jugendamt – Qualifikationsbedarfe für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe

Aus einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe ergeben sich verschiedene Qualifikationsbedarfe und im Anschluss daran vielfältige Fragestellungen:
• Wie ist das Jugendamt auf eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe vorbereitet?
• Welche Weiterbildungsbedarfe bei Mitarbeitenden im Allgemeinen Sozialdienst und in Erziehungsberatungsstellen bestehen aus Ihrer Sicht?
• Ist auch eine organisatorische Weiterentwicklung des Jugendamtes notwendig, um den Anforderungen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe gerecht zu werden?
• Welche Kooperationspartner sind für das Jugendamt von hervorgehobener Bedeutung, wenn es darum geht, inklusive Strukturen in der Kinder- und Jugendhilfe zu erreichen?
• Welchen Beitrag können Heilpädagog:innen/Sonderpädagog:innen leisten, um das Jugendamt auf eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe vorzubereiten?
Im Anschluss an zwei Impulsvorträge findet eine gemeinsame Diskussion statt.
Moderation: Kai-Raphael Timpe | Geschäftsführer BHP e.V.
Impuls 1: Sabine Selzmann | Leiterin Kreisjugendamt Rosenheim
Impuls 2: Jennifer Ludwigs | Jugendamt Groß-Gerau

DenkRaum 4: Verfahrenslots:innen – Aufgaben, Erfahrungen, Ausblicke

Der Reformprozess des SGB VIII intendiert die Zusammenführung der Leistungen für Kinder mit und ohne Behinderungen. Mindestens in den Übergangsphasen erfordert dies von allen Beteiligten (Leistungsberechtigte, Leistungsträger, Leistungserbringer) umfassende Kenntnisse der Leistungsansprüche und entsprechenden Gesetzesbücher, um die notwendigen Leistungen zu beantragen, zu bewilligen und umsetzen zu können. Als Unterstützung insbesondere der Leistungsberechtigten wurde das Amt der:des Verfahrenslots:in geschaffen, die:der Rechtsansprüche identifizieren, bei deren Inanspruchnahme beraten, begleiten und unterstützen sowie das Jugendamt für den Weg einer inklusiven Organisation begleiten sollen.
Im DenkRaum wird die Genese der:des Verfahrenslots:in dargestellt und im Anschluss die Erfahrungen im Kontext eines Modellprojektes berichtet.

Moderation: Dr. Michaela Menth | stellv. Geschäftsführerin BHP e.V.
Impuls 1: Dr. Michaela Menth | stellv. Geschäftsführerin BHP e.V.
Impuls 2: Jana Miller | Verfahrenslotsin Kreisjugendamt Rosenheim

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[toggle title="Organisatorisches und Anmeldung"]

Veranstalter
Berufs- und Fachverband Heilpädagogik (BHP) e.V.
Herzbergstr. 84
10365 Berlin
T: 030 / 40605060
www.bhponline.de

Termin: Freitag, 12. April 2024, 09.30-15.00 Uhr
Format: Online via Zoom

Tagungsgebühr:
BHP-Mitglieder 75,00 €
Nichtmitglieder 100,00 €

Anmeldung
Für Ihre Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail an info@bhponline.de mit der Angabe Ihres Namens, Ihres Geburtsdatums sowie der Nummer des gewünschten DenkRaumes. Sie erhalten per Mail eine Bestätigung Ihrer Anmeldung sowie eine Rechnung.

Organisatorische Bedingungen
Für Ihre Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail an info@bhponline.de mit der Angabe Ihres Namens, Ihres Geburtsdatums, den Rechnungsempfänger (wenn von Ihnen abweichend) sowie der Nummer des gewünschten DenkRaumes. Sie erhalten per Mail eine Bestätigung Ihrer Anmeldung sowie eine Rechnung. Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr erst nach Erhalt der Rechnung unter Angabe der Rechnungsnummer.

Zugänglichkeit
Sie erhalten den Link zum digitalen Raum am 11. April 2024. Das Videokonferenztool Zoom ist niedrigschwellig zugänglich. Gleichwohl ist eine stabile Netzkapazität an Ihrem Standort wichtig.
Das Videokonferenztool Zoom ermöglicht das Freischalten von Untertiteln. Bitte melden Sie sich, wenn Sie Unterstützung benötigen: michaela.menth@bhponline.de

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Bitte beachten Sie für eine Anmeldung unbedingt die organisatorischen Hinweise (Anmeldung per E-Mail an info@bhponline.de mit Vorname, Name, Geburtsdatum, Rechnungsempfänger (falls abweichend) sowie die Nummer des gewünschten DenkRaums).

Hier können Sie den Programmflyer herunterladen: [wpfilebase tag=file id=1704 tpl=download-button /]


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BHP-Vorstand im fachlichen Austausch mit Deutschem Verein zu aktuellen sozialpolitischen Themen

Am 22. März fand im Rahmen der zweiten Vorstandssitzung des Jahres 2024 ein Fachgespräch mit der Geschäftsführerin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (DV) e.V., Frau Nora Schmidt, statt.

Ein zentraler Gesprächsinhalt war dabei der aktuelle Prozess um ein Ausführungsgesetz zur Ausgestaltung von Leistungen aus einer Hand für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen. Besonderes Augenmerkt wurde dabei auf den Umstand gelegt, dass bestehende Rechtsansprüche um SGB IX in einem reformierten SGB VIII nicht geschwächt werden dürfen. Ebenfalls thematisiert wurde die besondere Rolle der Frühförderung und der Umstand, dass der Frühförderung als Leistungsbereich im Rahmen der Reformüberlegungen mehr Aufmerksamkeit gebührt. Der BHP wird sich hinsichtlich der Frühförderung im Laufe des weiteren Verfahrens noch positionieren.

Darüber hinaus wurde die bildungspolitische Situation in der Ausbildung für Heilpädagog:innen diskutiert. Der BHP befindet sich aktuell im Austausch mit der Kultusministerkonferenz (KMK) hinsichtlich der Zukunft der Fachschulen für Heilpädagogik. Auch der DV wird sich zu dieser Frage positionieren. Im Bereich der Hochschulausbildung befasst sich der BHP mit dem starken Anwachsen von Online-Studiengängen in der Heilpädagogik. Der BHP steht dieser Entwicklung kritisch gegenüber und wird sich auch im Rahmen seiner Tätigkeiten in den Gremien des DV mit der weiteren Entwicklung auseinandersetzen.

Der DV ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste sowie von Vertreter:innen der Wissenschaft für alle Bereiche des sozialen Dienstleistungssektors. Der BHP ist bereits seit mehr als 20 Jahren Mitglied im DV und wirkt im Fachausschuss soziale Berufe und ehrenamtliches Engagement mit.

BHP und Deutscher Verein werden auch zukünftig in den benannten Fragen im Austausch sein und den Gesprächsfaden fortsetzen.


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IGhB lädt zur digitalen Veranstaltung zum Tag der Heilpädagogik ein

Let´s talk about Heilpaedagogic zum Internationalen Tag der Heilpädagogik am 13. April!

Die Internationale Gesellschaft heilpädagogischer Berufs- und Fachverbände (IGhB) lädt zur digitalen Veranstaltung am Samstag, den 13. April 2024 von 10:00 – 12:00 Uhr ein.

Alle Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer: [wpfilebase tag=file id=1705 tpl=download-button /]


Neue Folge: Heilpädagogik-Podcast zum Thema Schule

Eine inklusive Schule der Zukunft braucht ein interdisziplinäres Team, das die Klasse und die Kinder begleitet, sagt unsere Gästin dieser Folge, Andrea Gier-Dufern. Die Diplom-Heilpädagogin (FH) und anthroposophische Heilpädagogin engagiert sich im Vorstand des Bundesfachverbandes Schulbegleitung und beschäftigt sich seit 2006 mit dem Thema Schulbegleitung. Sie kennt die Besonderheiten und Herausforderungen dieser „Einzelfallhilfe im Territorium der Schule“ genau. Mit unseren Moderator:innen Rihab Chaabane und Philipp Bryant spricht sie über die Bedeutung von Heilpädagogik und Schulbegleitung für gelingende inklusive Prozesse in der Schule.

Die Folge "Andrea Gier-Dufern, was kann die Heilpädagogik zu einer guten Schulbegleitung und einer inklusiven Schule beitragen?" gibt es jetzt auf www.bhponline.de/podcast oder auf den gängigen Podcastplattformen, z. B. Spotify.

Wir freuen uns über euer Feedback an podcast@bhponline.de.

Noch mehr zur Arbeit von Heilpädagog:innen gibt es auf unserer Instagram-Seite: www.instagram.com/bhponline.de


Jetzt anmelden! Online-Fachtag Inklusives SGB VIII – Beiträge der Heilpädagogik

Vor dem Hintergrund des Ziels eines inklusiven SGB VIII müssen die strukturellen und fachlichen Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe neu gedacht werden. Vor diesem Hintergrund veranstaltet der BHP am Freitag, den 12.04.2024, einen Online-Fachtag zur Reform des SGB VIII. Der Fachtag informiert zur aktuellen Entwicklung auf dem Weg hin zu einem inklusiven SGB VIII mit besonderem Fokus auf die Bedeutung der Heilpädagogik für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe. Auf zwei einführende Vorträge folgen vier Denkräume zum Thema, für die sich die Teilnehmenden individuell anmelden können.

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09.30 Uhr Begrüßung und Einführung

09.45 Uhr Kinder- und Jugendhilfe inklusiv gedacht! Reformbedarfe des SGB VIII aus Sicht der Heilpädagogik | Prof.in Dr.in Heidrun Kiessl

11.15 Uhr Inklusive Jugendhilfe – nicht ohne die Heilpädagogik! | Sandra Leginović

12.15 Uhr Pause

13.00 Uhr DenkRäume

  • Setting gestalten – Didaktik variieren – Bildung ermöglichen: Inklusion in der Schule
  • Kinderschutz inklusiv
  • Fokus Jugendamt – Qualifikationsbedarfe für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe
  • Verfahrenslots:innen – Aufgaben, Erfahrungen, Ausblicke

14.30 Uhr Zusammenführung der Ergebnisse

15.00 Uhr Ende

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[toggle title="Inhalt der Vorträge"]

Kinder- und Jugendhilfe inklusiv gedacht! Reformbedarfe des SGB VIII aus Sicht der Heilpädagogik | Prof.in Dr.in Heidrun Kiessl

Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) von 2021 war der Kick-Off für ein verändertes SGB VIII mit einer Weichenstellung hin zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe. Der Prozess dieser Neujustierung (Stand April 2024) ist noch nicht abgeschlossen bringt jedoch Veränderungen mit sich, die in ihrer Relevanz für die Heilpädagogik ausgelotet werden. Mit der Perspektive der Heilpädagogik lassen sich weitere Reformbedarfe des SGB VIII aufzeigen, die für die Implementation einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe essentiell sein können.

Inklusive Jugendhilfe – Nicht ohne die Heilpädagogik! | Sandra Leginović

In diesem Vortrag wird exemplarisch die Heilpädagogische Familienhilfe als Modell in ihrer
Bedeutsamkeit für eine inklusive Jugendhilfe vorgestellt. Wer ist eigentlich die Zielgruppe, was können Inhalte und Angebote sein und wie werden Aufträge umgesetzt? Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Sozialpädagogischen Familienhilfe werden erläutert und der Frage nachgegangen, ob ausschließlich aufsuchende (ambulante) Hilfen zu nachhaltigen Veränderungen in Familiensystemen im Stande sind.

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DenkRaum 1: Setting gestalten – Didaktik variieren – Bildung ermöglichen: Inklusion in der Schule

Die Reform des SGB VIII strebt die Zusammenführung der Hilfen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigungen in einem Sozialgesetzbuch an. Der kind- und jugendtypische Bildungsort Schule soll allen Kindern gemeinsame Lernräume ermöglichen. Dieses Ziel erfordert bestimmte Strukturen und Kompetenzen. Der DenkRaum beginnt mit zwei Impulsbeiträgen. Daran schließen Diskussion und Reflexion allgemeiner Chancen und Herausforderungen eines inklusiven Schulsystems an sowie des Gewinns heilpädagogischer Fachkräfte in diesem Feld.

Moderation: Jennie Cremer | Landesfachgruppensprecherin Schule Nordrhein-Westfalen
Impuls 1: Prof. Dr. Reinhard Markowetz | Ludwig-Maximilian-Universität München
Impuls 2: Andrea Gier-Dufern | Fachverband Schulbegleitung

DenkRaum 2: Kinderschutz inklusiv

Die geplante Zusammenführung der Leistungen für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen in einem Sozialgesetzbuch weist auf die Notwendigkeit hin, Fragen des Kinderschutzes und der Kindeswohlgefährdung endlich für Kinder mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen mitzudenken sowie Maßnahmen und Handlungskonzepte zu entwickeln.
Zu Beginn des DenkRaumes werden zuerst die strukturellen Aspekte dargelegt, die im Kontext von Kinderschutz für Kinder mit Beeinträchtigungen von Bedeutung sind. Dieser wird ergänzt durch einen Input, der die heilpädagogisch-fachlichen Fragen erörtert. Im Anschluss sind Zeit und Raum für Fragen und Diskussion vorgesehen.

Moderation: Bianca Zerreis | Bundesfachgruppensprecherin Kinder- und Jugendhilfe
Impuls 1: Reinhold Gravelmann | AFET Bundesverband für Erziehungshilfe e.V.
Impuls 2: Jessika Kühn-Velten | Kinderschutz-Praxis

DenkRaum 3: Fokus Jugendamt – Qualifikationsbedarfe für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe

Aus einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe ergeben sich verschiedene Qualifikationsbedarfe und im Anschluss daran vielfältige Fragestellungen:
• Wie ist das Jugendamt auf eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe vorbereitet?
• Welche Weiterbildungsbedarfe bei Mitarbeitenden im Allgemeinen Sozialdienst und in Erziehungsberatungsstellen bestehen aus Ihrer Sicht?
• Ist auch eine organisatorische Weiterentwicklung des Jugendamtes notwendig, um den Anforderungen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe gerecht zu werden?
• Welche Kooperationspartner sind für das Jugendamt von hervorgehobener Bedeutung, wenn es darum geht, inklusive Strukturen in der Kinder- und Jugendhilfe zu erreichen?
• Welchen Beitrag können Heilpädagog:innen/Sonderpädagog:innen leisten, um das Jugendamt auf eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe vorzubereiten?
Im Anschluss an zwei Impulsvorträge findet eine gemeinsame Diskussion statt.
Moderation: Kai-Raphael Timpe | Geschäftsführer BHP e.V.
Impuls 1: Sabine Selzmann | Leiterin Kreisjugendamt Rosenheim
Impuls 2: Jennifer Ludwigs | Jugendamt Groß-Gerau

DenkRaum 4: Verfahrenslots:innen – Aufgaben, Erfahrungen, Ausblicke

Der Reformprozess des SGB VIII intendiert die Zusammenführung der Leistungen für Kinder mit und ohne Behinderungen. Mindestens in den Übergangsphasen erfordert dies von allen Beteiligten (Leistungsberechtigte, Leistungsträger, Leistungserbringer) umfassende Kenntnisse der Leistungsansprüche und entsprechenden Gesetzesbücher, um die notwendigen Leistungen zu beantragen, zu bewilligen und umsetzen zu können. Als Unterstützung insbesondere der Leistungsberechtigten wurde das Amt der:des Verfahrenslots:in geschaffen, die:der Rechtsansprüche identifizieren, bei deren Inanspruchnahme beraten, begleiten und unterstützen sowie das Jugendamt für den Weg einer inklusiven Organisation begleiten sollen.
Im DenkRaum wird die Genese der:des Verfahrenslots:in dargestellt und im Anschluss die Erfahrungen im Kontext eines Modellprojektes berichtet.

Moderation: Dr. Michaela Menth | stellv. Geschäftsführerin BHP e.V.
Impuls 1: Dr. Michaela Menth | stellv. Geschäftsführerin BHP e.V.
Impuls 2: Jana Miller | Verfahrenslotsin Kreisjugendamt Rosenheim

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[toggle title="Organisatorisches und Anmeldung"]

Veranstalter
Berufs- und Fachverband Heilpädagogik (BHP) e.V.
Herzbergstr. 84
10365 Berlin
T: 030 / 40605060
www.bhponline.de

Termin: Freitag, 12. April 2024, 09.30-15.00 Uhr
Format: Online via Zoom

Tagungsgebühr:
BHP-Mitglieder 75,00 €
Nichtmitglieder 100,00 €

Anmeldung
Für Ihre Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail an info@bhponline.de mit der Angabe Ihres Namens, Ihres Geburtsdatums sowie der Nummer des gewünschten DenkRaumes. Sie erhalten per Mail eine Bestätigung Ihrer Anmeldung sowie eine Rechnung.

Organisatorische Bedingungen
Für Ihre Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail an info@bhponline.de mit der Angabe Ihres Namens, Ihres Geburtsdatums, den Rechnungsempfänger (wenn von Ihnen abweichend) sowie der Nummer des gewünschten DenkRaumes. Sie erhalten per Mail eine Bestätigung Ihrer Anmeldung sowie eine Rechnung. Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr erst nach Erhalt der Rechnung unter Angabe der Rechnungsnummer.

Zugänglichkeit
Sie erhalten den Link zum digitalen Raum am 11. April 2024. Das Videokonferenztool Zoom ist niedrigschwellig zugänglich. Gleichwohl ist eine stabile Netzkapazität an Ihrem Standort wichtig.
Das Videokonferenztool Zoom ermöglicht das Freischalten von Untertiteln. Bitte melden Sie sich, wenn Sie Unterstützung benötigen: michaela.menth@bhponline.de

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Bitte beachten Sie für eine Anmeldung unbedingt die organisatorischen Hinweise (Anmeldung per E-Mail an info@bhponline.de mit Vorname, Name, Geburtsdatum, Rechnungsempfänger (falls abweichend) sowie die Nummer des gewünschten DenkRaums).

Hier können Sie den Programmflyer herunterladen: [wpfilebase tag=file id=1704 tpl=download-button /]


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Neue Entgeltsätze für isolierte heilpädagogische Leistungen für den Bezirk Oberbayern

Der Arbeitskreis Heilpädagogische Praxen Oberbayern hat im Auftrag des BHP den Entgeltsatz für isolierte heilpädagogische Leistungen für den Bezirk Oberbayern neu verhandelt. Der neue Stundensatz hat eine Laufzeit vom 01.04.2024 bis 31.03.2025.

Isolierte heilpädagogische Maßnahmen

Mit Investitionskosten

Fachleistungsstunden
Einzelförderung 66,15 €
2-er Gruppen 52,92 €
3-er Gruppen 49,62 €
4-er Gruppen 46,31 €

Ohne Investitionskosten

Fachleistungsstunden 
Einzelförderung 55,87 €
2-er Gruppen 44,70 €
3-er Gruppen 41,90 €
4-er Gruppen 39,11 €

Der BHP dankt den beteiligten Praxen für Ihr Engagement. Hier können Sie das ausführliche Schreiben des Bezirks Oberbayern herunterladen:

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Neue Folge des Heilpädagogik-Podcast: Wie inklusiv sind unsere Kitas?

Im Februar 2023 schlugen Kita-Fachkräfte Alarm: Der ganzheitliche und inklusive Bildungsbegriff, der in den Bildungsplänen der Bundesländer für die Arbeit in Kitas verankert ist und sich an den individuellen Bildungsansprüchen des Kindes orientiert, ließe sich aufgrund des Fachkräftemangels nicht mehr umsetzen. Dass besonders Kinder, die hohe Bedarfe haben, aus dem auf Leistung orientierten Bildungssystem zunehmend rausfallen, sagt auch Susanne Jonas in der aktuellen Folge des Heilpädagogik-Podcast. Die Diplom-Heilpädagogin, Familientherapeutin und Fachberaterin für Psychotraumatologie hat an der TU-Dortmund im Bereich Heilpädagogik promoviert und leitet eine additiv integrative Tageseinrichtung für Kinder in Nordrhein-Westfalen.

Im Gespräch mit Jan Steffens und Rihab Chaabane beschreibt sie die Heilpädagogik als Bindeglied und „Klebemittel“ zwischen den Professionen in den Kitas und berichtet von der komplexen Arbeit von Heilpädagog:innen in Kitas, die vor der Herausforderung stehen, den unterschiedlichen Vorstellungen z. B. von Eltern, den Anforderungen der Bildungspläne und nicht zuletzt den Kindern selbst und ihrer individuellen Bedarfe gerecht zu werden.

Jetzt reinhören auf unserer Webseite oder z.B. Spotify.

Irgendwas mit Menschen - der Heilpädagogik-Podcast ist eine Produktion des Berufs- und Fachverbandes für Heilpädagogik (BHP) e.V.

Mehr Inhalte rund um die Heilpädagogik gibt es auf unserem Instagram-Kanal:
www.instagram.com/bhponline.de

Wir freuen uns über euer Feedback an podcast@bhponline.de.


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BHP-Arbeitsgruppe zum Thema „Beitrag der Heilpädagogik für eine inklusive Kita“ nimmt Arbeit auf

Heilpädagog:innen sind in verschiedenen Positionen und mit verschiedenen Blickrichtungen im System Kindertagesstätte tätig: Sie können als Angestellte im Team einer Kita fest angestellt sein oder auch von extern als Heilpädagogischer Fachdienst in die Kita kommen. Immer wieder werden die Chancen und Nachteile der unterschiedlichen Ausgangslagen und Wirkmöglichkeiten diskutiert. Der Diskurs fand im BHP zuletzt breiten Raum im Rahmen des Berufspolitischen Forums im November 2023 in Erfurt. Hieraus ist eine Arbeitsgruppe entstanden, die ein Positionspapier zum „Beitrag der Heilpädagogik für eine inklusive Kita“ erarbeitet.
Mitglieder der Arbeitsgruppe sind: Simone Binzenbach (LFG 2 Nordrhein-Westfalen), Heidi Fischer (BHP-Vorstand), Zdenka Fischer (LFG 2 Bayern), Fred Kerl (LFG 3 Sachsen-Anhalt), Dr. Michaela Menth (BHP-Geschäftsstelle) und Silke Schellbach (LFG 4 Thüringen). Die Arbeitsgruppe hat im Januar 2024 erstmals getagt und plant die Vorlage des Papiers zur BHP-Vorstandssitzung im September dieses Jahres.

Weitere Informationen zur ehrenamtlichen Arbeit im BHP finden Sie hier.


"Heilpädagogik wirkt in Leitungsfunktionen": Interview mit Michael Michels

Neu im Weiterbildungsprogramm unserer Akademie EAH im Jahr 2024 ist die Weiterbildungsreihe "Heilpädagogik wirkt in Leitungsfunktionen" Einen Einblick in das Format bietet das folgende Interview mit dem Referenten Michael Michels. Außerdem können Sie an einem Online-Treffen mit dem Referenten am Mittwoch, den 21. 02. 2024, von 17:00 –19:00 Uhr, teilnehmen. Die Veranstaltung ist kostenlos, Interessierte erhalten einen Link zur Teilnahme unter: info@eahonline.de.

Michael Michels leitet die Weiterbildungsreihe "Heilpädagogik wirkt in Leitungsfunktionen"

Herr Michels, Sie haben mit der Europäischen Akademie für Heilpädagogik die Weiterbildungsreihe Heilpädagogik wirkt in Leitungsfunktionen überarbeitet und neu ausgerichtet. Der Neustart beginnt im April 2024, erstmals haben Sie Veranstaltungen zum Thema Leitung bereits vor über 20 Jahren angeboten. Was hat Sie bereits damals dazu bewegt, ein Angebot in dieser inhaltlichen Ausgestaltung speziell für Heilpädagog:innen zu konzipieren und was bewegt Sie noch heute?

Unmittelbar nach dem Studium hatte ich eine Leitungsfunktion auf Bereichsebene übernommen. In meiner beruflichen Praxis kamen daher bald Anforderungen wie Mitarbeiterführung, Konfliktmanagement oder vielfältige organisationale Aufgaben auf mich zu, die mich stark motivierten, mich mehr mit Führungswissen auseinanderzusetzen und entsprechende Handlungskompetenzen zu vertiefen. Wichtige Impulse entnahm ich der Fachliteratur, Weiterbildungen, Supervisionssitzungen und einem regelmäßigen fachlichen Austausch mit Kolleg:innen. Die Erkenntnis reifte, dass wichtige Prinzipien der Heilpädagogik wie eine dialogische Kommunikation und Beziehungsgestaltung oder eine konsequente Ressourcenorientierung zentrale Gesichtspunkte eines zeitgemäßen, partizipativen Führungsverständnisses sind. Es lässt sich eine tragfähige Schnittmenge heilpädagogischen Denkens mit dialogisch orientierten Führungskonzepten definieren. Ein spezieller Dank gilt meinem langjährigen Freund Klaus Esser, der mit mir gemeinsam die Ideen zu dieser Weiterbildung entwickelt und über viele Jahre umgesetzt hatte.
Die Frage nach meiner aktuellen Motivation ist schnell beantwortet. Die sehr gute Resonanz über fast dreißig Jahre zeigt, dass dieses Angebot den „Nerv“ in der Praxis trifft, also als sehr hilfreich von den Teilnehmenden angenommen wird.

Welche spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten hat eine Führungskraft in der Heilpädagogik? Welche spezifischen Aufgaben identifizieren Sie?

Diese Frage ist nicht abschließend zu beantworten. Der Eindruck sowohl in den Seminaren als speziell im Rahmen meiner Coachingtätigkeit bzw. der Organisationsberatung ist, dass die Aufgabenfelder und die Anforderungen hinsichtlich Umfang und Komplexität zunehmen.
Allgemein lassen sich wichtige Aufgaben exemplarisch mit folgenden Stichworten benennen: Rollengestaltung, Mitarbeiterführung, Dienstaufsicht und Dienstplanmanagement , Personalentwicklung, Kommunikation mit Klienten:innen, Angehörigen, Leistungsträgern und weiteren Akteur:innen im Sozialraum, Organisationsentwicklung, Fachaufsicht, Weiterentwicklung der Leistungsangebote, fachpolitische Vertretung, usw.
Diese Auflistung ist nicht vollständig und die genannten Aufgabenfelder sind weiter zu differenzieren. Einerseits sind vielfältige Anforderungen gegenüber unterschiedlichen Anspruchsgruppen zu integrieren und alle Aufgabenbeinhalten - mal mehr, mal weniger - Ansatzpunkte, heilpädagogisch wirksam zu werden. Es ist die spezifische Herausforderung für Heilpädagogen:innen in Leitungsfunktionen und ein zentrales Anliegen der Weiterbildungsreihe diese Ansatzpunkte zu erfassen und zu gestalten, z.B. in der Begleitung von Krisen, in Team und Fallbesprechungen, in Personalentwicklungsgesprächen etc.

Welche Ressourcen befähigen Heilpädagog:innen Ihrer Meinung nach in besonderer Weise für Leitungspositionen?

Grundsätzlich sind Heilpädagogen:innen vermutlich so verschieden, wie andere Menschen auch und nicht alle streben die Übernahme von Führungsaufgaben an, bzw. sind dazu prädestiniert.
Hiervon unabhängig scheint sich die spezifische berufliche Sozialisation im Leitungshandeln abzubilden. Viele Fachkollegen:innen, die mir in Führungsrollen begegnet sind, zeichneten sich durch folgende Fähigkeiten aus: professionelle Empathie, Belastbarkeit, Fähigkeit zum Perspektivwechsel, Ressourcenorientierung, Kommunikationsfähigkeit, gute Selbststrukturierung und insbesondere eine dem dialogischen Prinzip entsprechende Haltung gegenüber den Mitmenschen.
Bisweilen ist es ein noch erforderlicher Entwicklungsschritt, diese Fähigkeiten, die in der direkten Arbeit mit den Klient:innen problemlos entfaltet wurden, in das Selbstverständnis und die Rolle als Führungskraft zu übertragen.

Welche Herausforderungen begegnen Heilpädagog:innen in Leitungsfunktion aktuell? Ist eine Veränderung der Herausforderungen in den letzten Jahren beobachtbar?

Im Laufe der Jahre sind durchaus neue Herausforderungen deutlicher hervorgetreten.
Geblieben ist die Notwendigkeit, zugleich Rollensicherheit und Rollenflexibilität zu entwickeln. Das wird in der Vereinigung von authentisch und situativ angemessen strukturierenden und fordernden Handlungsweisen mit unterstützenden und integrativen Interventionen in einem partizipativem Führungsstil deutlich. Seit einigen Jahren ist es zunehmend notwendig geworden, sich mit Tendenzen einer falsch verstandenen Ökonomisierung auseinanderzusetzen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich müssen Führungskräfte in heilpädagogischen Einrichtungen wirtschaftlich verantwortlich denken und handeln und Effizienz und Effektivität ihrer Strukturen und Prozesse reflektieren. Aber - der Sinn heilpädagogischer Arbeit lässt sich nicht errechnen und zentrale Aspekte heilpädagogischer Qualität und Professionalität sind nur begrenzt messbar. Insoweit besteht die Notwendigkeit heilpädagogische Prinzipien auf organisationaler Ebene nachhaltig vertreten zu können.
Aktuell stellt die Fachkräfteproblematik ein großes Problem in nahezu allen Handlungsfeldern dar. Führungskräfte sind in besonderer Weise gefordert sicherzustellen, dass in ihren Einrichtungen und Diensten ausreichend und gut qualifiziertes Personal vorhanden ist. Heilpädagogik ist personales Handeln, heilpädagogische Qualität entwickelt sich in direkter Abhängigkeit zu den personalen und fachlichen Qualitäten – es handelt sich dabei um zwei Seiten einer Medaille – der handelnden Personen. Insoweit werden Führungskräfte zunehmend viel Energie und Kompetenz hinsichtlich der Personalgewinnung, Bindung und Qualifizierung investieren bzw. entwickeln müssen.

Wie kann ein:e Heilpädagog:in in Leitungsfunktion ein unterstützendes und förderliche Umfeld für die Mitarbeitenden wie auch eine positive Organisationskultur stärken?
Führen versteht der Managementtrainer und Coach Daniel Pinnow aus systemischer Perspektive als „die Gestaltung einer Welt, der andere gern angehören wollen“.

Ich stimme dieser Aussage im vollen Umfang zu und ergänze aufgrund meiner Erfahrungen: Eine Organisation zu führen, heißt, eine Welt zu gestalten, der die Menschen gerne angehören und die sie mitgestalten können und wollen.
Zunächst ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden sich gut versorgt (Gehalt, Vertragssicherheit, etc.) wissen. Gleichfalls ist es von hoher Bedeutung, sich mit den Zielen und Vorgehensweisen der Organisation identifizieren zu können, fachliche und/oder hierarchische Entwicklungsmöglichkeiten für sich zu sehen und individuelle Beachtung und Wertschätzung zu erfahren. Weiterhin fördern Transparenz der Prozesse und Authentizität und Zuverlässigkeit der Führungskräfte eine Vertrauenskultur. Zentrale Motivationsfaktoren darüber hinaus sind Möglichkeiten der Mitgestaltung und Mitbestimmung, die geeignet sind, individuelle Beiträge zum Gelingen des Ganzen zu leisten und sich in diesem Sinne als wertgeschätzt und wirkungsmächtig zu erleben. Dies erfordert u.a.: Gestaltungsräume, entsprechende Unterstützung und individuelle Rückmeldung.

Welche Rolle spielt die Reflexion und Weiterbildung für Führungskräfte in der Heilpädagogik?

Eine wichtige Frage. Am Ende unseres Gesprächs betone ich gern den Stellenwert dieser Gesichtspunkte. Reflexion, insbesondere Selbstreflexion ist – ähnlich wie Kommunikation – eine Schlüsselqualifikation heilpädagogischer Professionalität. Sie erschließt die Bedeutung der Prozesse, ermöglicht eine Annäherung an andere Sicht- und Erlebensweisen, vertieft und differenziert die Selbstwahrnehmung und führt so zu einer Erweiterung des Wahrnehmungsspektrums. Dies sind wichtige Voraussetzungen zur Entwicklung von Handlungsalternativen.
Praxisreflexion und Weiterbildung sind – wenn sie über die Vermittlung von Informationen hinausgeht – sowohl für die Entwicklung der eigenen Leitungskompetenzen als auch als Instrumente der Personalentwicklung für die Mitarbeitenden zentrale „Stellschrauben“ einer heilpädagogischen Führungskultur. Letztlich entsprechen die Kompetenzen, die uns sowohl in der heilpädagogische Praxis als auch in der der Ausübung von Leitungsfunktionen den Halt geben und so wirksam werden lassen, einem verinnerlichten Orientierungs- und Handlungswissens. Hierzu fällt mir ein Satz des schwedischen Künstlers Carl Larsson ein:

„Wenn man alles gelesen und alles wieder vergessen hat, was dann
übrig bleibt, das ist Bildung.“

Weitere Informationen: https://bhponline.de/weiterbildung/weiterbildungsreihen/


Neue Gebührenempfehlung des Landkreistages Baden-Württemberg

Der Landkreistag Baden-Württemberg hat eine aktualisierte Fassung seiner Gebührenempfehlung für heilpädagogische Behandlungen bei selbstständigen Heilpädagog:innen veröffentlicht. Nach Abstimmung mit dem KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg) und auf Antrag von BHP und DBSH (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.) wurde die Empfehlung für die Vergütungssätze für selbstständigen Heilpädagog:innen um 5,5 Prozent ab 01.03 – 31.12.2024 angepasst.

Die einzelnen Vergütungssätze entnehmen Sie bitte den Tabellen im Schreiben des Landkreistages, welches Sie hier herunterladen können:

Icon
Vergütungsempfehlung Landkreistag Baden-Württemberg 2024

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