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BHP-Podcast: Neue Folge zum Thema Barrierefreiheit

Wie sähe ein barrierefreies Theaterstück aus? Und wie eine barrierefreie Hochschule? Was bedeutet es, wenn ich als Individuum nicht die volle Teilhabe an der Gesellschaft haben kann und wer trägt dafür die Verantwortung?

In Folge 6 von „Irgendwas mit Menschen – der Heilpädagogik-Podcast“ sprechen Rihab Chaabane und Philipp Bryant über das Thema Barrierefreiheit und dabei auch über die Barrieren in unseren Köpfen. Denn was als machbar oder eben nicht machbar eingeschätzt wird, hängt auch von unserer Einstellung ab. Und sollte gesetzlich vorgegeben sein, meint Jonas Fischer, Gast der heutigen Folge und Referent für Barrierefreiheit in der Abteilung für Sozialpolitik im Sozialverband VDK Deutschland. Er sieht auch den Staat in der Verantwortung, wenn es um barrierefreie Teilhabe zum Beispiel bei Kulturveranstaltungen geht. Ein Gespräch über die Frage, ob eine voraussetzungslose Zugänglichkeit möglich ist.

Jetzt reinhören auf Spotify, Amazon Music oder hier: bhponline.de/podcast/

Ehrenpreis Heilpädagogik geht an Herbert Goetze

Alle zwei Jahre verleiht der BHP e.V. den Ehrenpreis Heilpädagogik an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Heilpädagogik verdient gemacht haben. In diesem Jahr wurde der Preis am 4. Juni im Rahmen der 54. Bundesfachtagung des BHP in Würzburg an Herrn Prof. Dr. Herbert Goetze vergeben. Ausgezeichnet wurde Herbert Goetze für seinen Beitrag zur heilpädagogischen Forschung und Professionalisierung insbesondere im Bereich der Heilpädagogischen und Personzentrierten Spieltherapie.

Herbert Goetze studierte Pädagogik und Psychologie in Berlin, Hamburg und Marburg und war zunächst als Lehrer in Hessen tätig. Ab 1971 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen. Darauf folgten Professuren für Sonderpädagogik in Hamburg, Kiel und Potsdam sowie Gastprofessuren an der Purdue University und Indiana University Northwest. Er übertrug die Personenzentrierte Spieltherapie aus den USA nach Deutschland und war zwischen 2007 bis 2018 Dozent für die EAH-Weiterbildung Heilpädagogische Spieltherapie.

Tarifinformationen für HeilpädagogInnen

Die Vergütung von HeilpädagogInnen kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nach Arbeitgeber und Tätigkeit. Eine Orientierung kann der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes für Sozial- und Erziehungsdienste (TVöD-SuE) geben. Hier ist die Vergütung von HeilpädagogInnen geregelt, deren Arbeitgeber an diesen Tarifvertrag gebunden sind. Häufig nutzen auch nicht Tarifgebunde Arbeitgeber die Möglichkeit und vereinbaren im Arbeitsvertrag, dass sie Teile des TVöD-SuE anwenden, ohne alle Regelungen zu übernehmen.

Der BHP hat in Zusammenarbeit mit ver.di einen Flyer mit den wesentlichen Tarifinformationen zum TVöD-SuE erarbeitet. Der Flyer kann hier heruntergeladen werden:

BHP Flyer Tarifinfo Screen (495.8 KiB, 1733 downloads)

5. Mai: Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Menschen mit Beeinträchtigungen erfahren Benachteiligungen in ihrem Alltag. Darauf macht heute der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung aufmerksam. Den Protesttag gibt es schon seit 30 Jahren. Ins Leben gerufen wurde er 1992 von der „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland“, einer Behindertenbewegung nach US-amerikanischem Vorbild.

Verschiedene Menschen haben verschiedene Bedürfnisse. Barrieren im Alltag werden wegen dieser Vielfalt oft übersehen. Deswegen rufen die Aktion Mensch und andere heute zum Barrierencheck auf. Gesucht werden Hindernisse in den Bereichen Mobilität, Sehen, Hören, Technik und Verstehen und Sprache. Hilfreich ist hierbei die Barriere-Banderole bzw. Türhänger des BHP. Einfach anfordern, anhängen und die Stellen wie Verkehrsbetriebe, Stadtverwaltung oder Behindertenbeauftragte über die Barrieren, in eurer Umgebung informieren.

Jetzt Barriere-Banderole und Türhänger formlos anfordern und auf Barrieren aufmerksam machen. Näheres unter www.bhponline.de/barrierefreiheit-ist-ein-menschenrecht

Jetzt im Podcast: Wie beeinflussen sich Sprache und heilpädagogische Praxis?

Sprache ist ein gesellschaftlich-kulturell eingebettetes symbolbasiertes Medium zur Verständigung über Sachverhalte – soweit die Theorie. Welchen Einfluss die Sprache auf unser Denken, auf unser Tun und damit auch auf unsere heilpädagogische Praxis hat und wie Praxis und Handeln auf Sprache wirken, ist Thema der neuen Folge des Heilpädagogik-Podcasts „Irgendwas mit Menschen“.

Dazu diskutieren Rihab Chaabane und Jan Steffens mit Prof. Dr. Markus Dederich, der als Professor für Allgemeine Heilpädagogik an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln forscht und lehrt.

Was war zuerst da, das Denken oder die Sprache? Ausgehend von diesem klassischen Henne-Ei-Problem entfaltet sich ein spannendes Gespräch dazu, wie Sprache Bewusstsein schafft und welchen Einfluss das auf die eigene heilpädagogische Praxis haben kann.

Jetzt reinhören: https://bhponline.de/podcast/

Der Heilpädagogik-Podcast erscheint jeden ersten Donnerstag im Monat mit einer neuen Folge, in denen die ModeratorInnen mit verschiedenen Personen darüber ins Gespräch gehen, was die Heilpädagogik so faszinierend macht.

Themenheft „Heilpädagogik kreativ“ der BHP-Fachzeitschrift erschienen

Die Ausgabe 2/2023 der BHP-Fachzeitschrift ist erschienen: „Heilpädagogik kreativ“!

Im druckfrischen Themenheft finden Sie Beiträge zu Themen wie „Künstlerisches Gestalten in der Heilpädagogik“ oder „Schöpferisches in Kinderpsychodrama und Figurenspiel“. Außerdem können Sie sich das spannende Programm der diesjährigen BHP-Bundesfachtagung ansehen, die vom 2.-4. Juni 2023 in Würzburg stattfindet.

Die Fachzeitschrift können Sie im BHP Verlag im Abo oder als einzelnes Heft erwerben: https://bhpverlag.de/produkt-kategorie/programm/bhp-fachzeitschrift/

Einige ergänzende Beiträge sowie das Inhaltsverzeichnis können Sie frei unter https://bhponline.de/heilpaedagogik-de-2023-2/ abrufen.

Als BHP-Mitglied erhalten Sie die heilpaedagogik.de kostenlos!

In Gedenken an Otto Speck

Prof. Dr. Otto Speck

* 25. März 1926 in Rennersdorf, Provinz Oberschlesien; † 11. April 2023 in München

Leider mussten wir die traurige Nachricht erfahren, dass Prof. em. Dr. Otto Speck am 11. April dieses Jahres im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Otto Speck war – nicht nur, was die Heilpädagogik betrifft – ein fundamentaler Denker, der sich mit vielen grundlegenden Aspekten des Menschseins, auch unter dem Aspekt von Behinderung, auseinandersetzte. Er gehörte dabei auch zu den Persönlichkeiten, die Beeinträchtigungen nicht isoliert beziehungsweise als Kategorie betrachteten, sondern immer auch in einem größeren Zusammenhang. Seine ökologisch-systemische Sichtweise, die er in einem seiner Standardwerke „System Heilpädagogik“ zuerst 1988 und dann in den folgenden Auflagen weiter entwickelte, war für viele in Theorie und Praxis tätige PädagogInnen ein Meilenstein auf dem Weg zu einem besseren Verständnis von Behinderung oder Beeinträchtigung als Teil ihrer beruflichen Praxis.

Otto Speck war ein Wissenschaftler, dem viele Ehrungen zuteilwurden. Ferdinand Klein, der in seinem „Nachruf auf Otto Speck“ (2023) über seine Begegnungen mit Otto Speck berichtet, erinnert hier unter anderem an die Festschrift zu Otto Specks 70. Geburtstag:
„Mit «Focus Heilpädagogik – Projekt Zukunft» (OPP/PETERANDER 1996) wurde OTTO SPECK in einer unvergesslichen akademischen Feier eine Festschrift zum 70. Geburtstag überreicht, in der 43 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis sein Werk würdigen, in dessen Zentrum das Menschenbild des Pädagogen, des Heil- und Sonderpädagogen steht. Von den Erfahrungen einer 17-jährigen heilpädagogischen Praxis im Münchener Waisenhaus und bei Kindern mit geistiger Behinderung ausgehend, hat OTTO SPECK sich seit 1957 in Theorie und Praxis für das Recht auf schulische Bildung aller Kinder eingesetzt. Seine ökologisch-reflexive Sichtweise gilt dem Sinn erschließenden Dienst für jeden hilfebedürftigen Menschen, überwindet egologisch-monologisches Denken, ist auf ganzheitliche Zusammenhänge in der Lebens- und Erziehungswirklichkeit konzentriert und beachtet die komplexen Bedingungen“.

Otto Speck wurde noch im hohen Alter von 89 Jahren Mitglied im Förderverein des Internationalen Archivs für Heilpädagogik, er war unser ältestes Mitglied. Der Förderverein des Internationalen Archivs für Heilpädagogik und der Berufs- und Fachverband für Heilpädagogik e. V. trauern um ihn mit allen Menschen, die sich ihm und der Heilpädagogik verbunden fühlen.

20.04.2023, Ferdinand Klein und Martin Korte

TVÖD: Einigung erzielt

Nach den Ende März gescheiterten Tarifverhandlungen wurde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes für Bund und Kommunen am vergangenen Samstag, den 22. April, eine Einigung erzielt.

Grundlage dafür stellte eine Schlichtungsempfehlung dar, die von beiden Seiten angenommen wurde und damit den Weg für weitere Verhandlungen ebnete.

Der Kompromiss beinhaltet Folgendes:

  • die Zahlung eines Inflationsausgleichs von 1.240 Euro im Juni 2023 und weiteren 220 Euro monatlich von Juli 2023 bis Februar 2024 (die insgesamt 3.000 Euro sind steuer- und abgabenfrei).
  • Erhöhung der Gehälter zum 1. März 2024 um einen Sockelbetrag von 200 Euro und anschließend um 5,5 Prozent. Der Mindesterhöhungsbeitrag beläuft sich auf 340 Euro.


Mehr Informationen sowie Hochrechnungen zu den Entgelttabellen für Bund und Kommunen finden Sie hier: https://www.walhalla.de/tarifrunde-tvoed-oeffentlicher-dienst-bund-und-kommunen?


Vergangene Beiträge zur Tarifrunde:

Vom 30. März 2023: Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gescheitert

Vom 24. Februar 2023: Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst: Zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis

Vom 25. Januar 2023: Tarifverhandlungsrunde im Öffentlichen Dienst ergebnislos

Internationaler Tag der Heilpädagogik: Sechs Fragen an Guildo Horn

Internationaler Tag der Heilpädagogik: Sechs Fragen an Guildo Horn, Musiker, Moderator und Diplom-Pädagoge

Jedes Jahr am 13. April wird der Internationale Tag der Heilpädagogik begangen. Ziel des Aktionstages ist es, die Profession zu stärken und die Heilpädagogik in der breiten Öffentlichkeit darzustellen. Zu diesem Anlass sprachen wir mit Guildo Horn über die Verbindung von Musik und Inklusion und sein Engagement für Barrierefreiheit.

Herr Horn, viele Menschen verbinden mit der Kunstfigur Guildo Horn vorrangig Ihre Musik, denn das ist Ihr Hauptberuf. Gleichzeitig sind Sie auch Diplom-Pädagoge und haben früher beispielsweise in der Lebenshilfe als Musiklehrer gearbeitet. Was verbinden Sie mit dem Begriff der Heilpädagogik und wie hat Ihre Arbeit als Pädagoge mit Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung Ihre Arbeit als Musiker beeinflusst?

Egal in welchem sozialen Kontext ich gearbeitet habe, ich habe es stets als Mensch und nicht vorrangig als diplomierter Pädagoge getan. Man kann eine pädagogische Ausbildung durchlaufen, aber wenn man nicht innerlich offen für sein Gegenüber ist, nutzt das alles nichts.

Meine ureigenen Antriebsfedern waren immer meine grenzenlose Neugier, meine Begeisterungsfähigkeit und vor allem die Liebe zu den Menschen.

Am meisten geformt hat mich meine Arbeit in den Lebenshilfe-Werkstätten. Die vermeintlich „Behinderten“ haben mir plastisch vorgelebt, wie man authentisch und aufrichtig durchs Leben geht und zum Beispiel ohne viel Umschweife uneitel drauflos musizieren kann. Ich dachte immer: „Endlich normale Menschen!“

Die Heilpädagogik ist überall dort gefragt, wo Menschen jedes Alters aufgrund von sozialem Ausschluss, Beeinträchtigung oder (drohender) Behinderung vor Entwicklungs- und Teilhabebarrieren stehen. Kann Musik helfen, diese Barrieren abzubauen? Und unter welchen Rahmenbedingungen kann das besonders gut gelingen?

Musik ist das einzige universelle Kommunikationsmittel, dass auch jenseits von sozialen und nationalen Kategorien funktioniert.

In einer normalen Unterhaltung spricht immer einer und ein anderer oder mehrere hören derweil zu (das gilt natürlich nicht für politische Talksendungen ;-).

Gemeinsam musizieren können unendlich viele Menschen gleichzeitig. Das durchbricht Grenzen und Barrieren und verbindet tief in der Seele. Musik ist schier magisch.

Sie haben sich letztlich für die musikalische Karriere entschieden, sich aber immer wieder für Projekte zu Barrierefreiheit und Inklusion eingesetzt. Auch gemeinsam mit Ihrer Band „Die orthopädischen Strümpfe“ haben Sie es sich zur Aufgabe gemacht, soziale Projekte um geistig- und mehrfachbehinderte Menschen zu unterstützen. Welches Projekt ist das aktuellste?

Wenn wir über Behinderungen sprechen, ist der Grad natürlich fließend. Jeder Mensch ist unperfekt und hat seine Einschränkungen. Natürlich auch ich und meine Combo. Deshalb muss ich nicht zwangsläufig in sozialen Projekten stattfinden um mich für Inklusion und Barrierefreiheit einzusetzen. Wichtig ist, dass man ein offenes Programm für Hörer und Hörerinnen aller Fachbereiche bietet. Dafür stehen wir als Band Die Orthopädischen Strümpfe!

Bereits in 2013 sind Sie gemeinsam mit drei Personen mit Beeinträchtigungen für die Aktion Mensch durch Deutschland getourt und haben Wahllokale auf ihre Barrierefreiheit getestet. Anlässlich Wahlen in Berlin wurde kürzlich – in 2023 – wieder auf die fehlende Barrierefreiheit in einigen Wahllokalen hingewiesen. Was braucht es Ihrer Meinung nach, dass sich in Bezug auf Inklusion nachhaltig etwas tut?

Wir Menschen bewegen uns meist nur aus unserer Komfortzone, wenn wir uns einen persönlichen Nutzen davon versprechen.

Ich habe gelernt, dass mir die Einschränkungen meines Gegenübers und die damit verbundene andere Herangehensweise an das Leben beste Impulse für mein eigenes Leben gegeben haben.

Bei der Lebenshilfe habe ich die besten Lehrmeister im Fachbereich „hier und jetzt“ gefunden. Ich war ein eifriger Schüler und habe das Erlebte tief in mich hineingesaugt.

Es hat mich als Mensch bereichert und mir größere Entspanntheit und letztlich Lebenszufriedenheit beschert. Genau das kann ein Jeder haben. Man kann von jedem Menschen etwas lernen. Von Menschen mit einer komplizierteren Biografie umso mehr.

Und deshalb sollten eher die Vorteile der Inklusion für die „normale“ Bevölkerung betont werden, als dass man diese Art des Austausches als Gutmenschhingabe für Behinderte definiert. Unterm Strich ist es nämlich eine Win-win-Situation. Ein Gewinn für uns alle!

Für den Südwestrundfunk (SWR) haben Sie die Talkshow „Guildo und seine Gäste“ moderiert, in der Sie mit Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung ins Gespräch über Gefühle, Gedanken und Themen des Alltags gegangen sind. Das Format erhielt 2006 auch den „Paralympic Media Award“ und war zwei Mal für den Grimme-Preis nominiert. Was können solche Formate in Bezug auf Inklusion leisten?

Geistig behinderte Menschen werden meist nur auf ihre Defizite hin definiert. Wenn behinderte Personen im TV auftreten, dann oftmals nur in einer passiven Rolle. Ein kuscheliger Spielball, an dem wir unseren Altruismus abfeiern können.

In meiner Talkshow Guildo und seine Gäste durfte jeder einfach so sein, wie er oder sie ist. Wir haben so gut wie gar nicht über das Thema Behinderung gesprochen, sondern eher über die Leidenschaften, die uns allesamt miteinander verbinden: Liebe, Genuss, lecker Essen, Ängste, Sex, Erotik, Fußpilz… was weiß ich alles!

Es wurde jedenfalls viel mit- und übereinander auf Augenhöhe gelacht! Das hat unterhalten und beim Zuschauer hat es gezündet: Moment mal, der vermeintlich Behinderte tickt im Grunde genommen gar nicht anders als ich. Ein erster, wichtiger Schritt! Für viele auch der Erstkontakt mit dieser Personengruppe. Das Urteil meiner Schwester nach der ersten Sendung war jedenfalls: „Du warst mit Abstand der Behindertste!“ Ich habe es stolz als Lob genommen.

Das noch von meiner Seite dazu: Ich bin mir sicher, die Senderverantwortlichen damals waren sich gar nicht bewusst darüber, welch wichtiges Format sie da ihr Eigen nennen dürfen. So wurde die Talkshow plötzlich, unerwartet und höchst humorlos eingestellt. Ich höre zwar ständig von Medienvertretern, wie toll diese Pioniersendung war, aber kein Fernsehsender hat bislang den Versuch unternommen, das Ganze nochmals an den Start zu bringen. So wichtig scheint das Thema dann wohl auch nicht!

Für welches Thema aus dem Bereich der Heilpädagogik würden Sie sich anlässlich des Internationalen Tages der Heilpädagogik am 13. April besondere Beachtung wünschen?

Ich weiß nicht, ob es das gibt, aber ich sag mal: Antikademische Heilpädagogik. (Wortschöpfung Guildo Horn)

Herzlichen Dank für dieses Gespräch!

Guildo Horn, Jahrgang 1963,
ist nicht nur der Sänger und Musiker der Band „Die Orthopädischen Strümpfe“, er ist außerdem Radiomoderator und Entertainer, Diplom-Pädagoge und Musicaldarsteller. Er engagiert sich für verschiedene soziale Initiativen wie die Aktion Mensch, für die er Wahllokale auf ihre Barrierefreiheit hin testete.

Jetzt im Podcast: Was verdienen HeilpädagogInnen?

Es gibt viele Gründe für eine Berufswahl. Das große Geld scheint für HeilpädagogInnen und Angehörige anderer sozialer Berufe eher nicht ganz vorne auf der Prioritätenliste zu stehen. Aber warum ist das so und muss das eigentlich so sein?

Darüber sprechen Rihab Chaabane und Philipp Bryant in der 4. Folge des Heilpädagogik-Podcast „Irgendwas mit Menschen“ mit Merle Pisarz. Als Gewerkschaftssekretärin bei ver.di (München) und ausgebildete Erzieherin kennt sie sich aus mit den Mechanismen hinter der mäßigen finanziellen Anerkennung und den zunehmend belastenden Arbeitsbedingungen im sozialen Sektor.

Ein Gespräch über die historischen Bezüge der Vergütung im Sozialen Bereich, die viel diskutierte „Ökonomisierung des Sozialen“ und die individuellen Möglichkeiten, bessere Arbeits- und Lohnbedingungen für die eigene Profession zu erstreiten.

Jetzt reinhören: https://bhponline.de/podcast/

Der Heilpädagogik-Podcast erscheint jeden ersten Donnerstag im Monat mit einer neuen Folge, in denen die ModeratorInnen mit verschiedenen Personen darüber ins Gespräch gehen, was die Heilpädagogik so faszinierend macht.