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Umfrage der IGhB: Selbsteinschätzung zur Profession Heilpädagoge/Heilpädagogin

Die Internationale Gesellschaft heilpädagogischer Berufs- und Fachverbände (IGhB) bittet um Unterstützung bei der Erhebung von Daten zur Profession Heilpädagogik. Dafür hat die IGhB einen Fragebogen erstellt (Bearbeitungszeit ca. 10 – 15 Minuten) anhand dessen folgende Informationen erhoben werden sollen:

  • in welchen Handlungsfeldern sind Heilpädagogog:innen tätig?
  • mit welchen Personengruppen arbeiten sie?
  • wie zufrieden sind sie dort?
  • was brauchen sie, um noch besser arbeiten zu können?

Ziel der Befragung ist es, Informationen darüber zu bekommen, wie die Profession Heilpädagogik von Berufsangehörigen eingeschätzt wird. Alle Daten werden anonym erhoben. Eingeladen zur Mitwirkung bis zum 29. Februar 2024 sind auch Kolleg:innen, die sich noch nicht in den Berufsverbänden organisieren!

Hier gelangen Sie zum Fragebogen: https://app.edkimo.com/feedback/fummigudu

Sybille Lenk aus der Redaktionsleitung verabschiedet

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des BHP am 10. November 2023 wurde Sybille Lenk aus ihrem Amt als ehrenamtliche Redaktionsleitung der Fach- und Mitgliederzeitschrift heilpaedagogik.de verabschiedet. Sie wird die Arbeit der Redaktion weiterhin als Redaktionsmitglied unterstützen.

Bereits seit Ende der 1990er-Jahre war Sybille Lenk Teil des ehrenamtlichen Teams der Redaktion der heilpaedagogik.de und übernahm das Amt der Redaktionsleitung von Helmut Heiserer im Jahr 2002. Zu dieser Zeit trug die Zeitschrift den Namen „BHP Info“ und veröffentlichte vorwiegend Verbandsnachrichten. In den kommenden Jahren profilierte Sybille Lenk in Zusammenarbeit mit dem Redaktionsteam, bestehend aus ehrenamtlich Tätigen und Mitarbeitenden aus der BHP-Geschäftsstelle, die ab 2003 unter dem Namen heilpaedagogik.de veröffentlichte Zeitschrift zu einer Fachpublikation mit Leserschaft über die Verbandszugehörigkeit hinaus. Sie entwickelte die Rubrik Praxis und Leben und warb aktiv um Autor:innen, um die Zeitschrift zu einem informativen Format für Mitglieder und Abonent:innen zu machen. Besonders wichtig war ihr dabei auch der Kontakt zu den Leser:innen, deren Feedback in die Weiterentwicklung der Zeitschrift – hin zur aktuellen Form der themenfokussierten Ausgaben – einfloss.

Zur Freude des BHP bleibt Frau Lenk der Redaktion weiterhin als ehrenamtliches Mitglied erhalten. Die Redaktionsleitung wird zukünftig aus der BHP-Geschäftsstelle von der Fachreferentin Frau Eva Waldhelm weitergeführt. Vorstand und Geschäftsstelle des BHP danken Sybille Lenk herzlich für das langjährige Engagement und den wertvollen Einsatz für die BHP-Fachzeitschrift.

Weitere Informationen: www.heilpaedagogik.de

Berufspolitisches Forum 2023 in Erfurt: Diskussionsforum der Ehrenamtlichen im BHP

Das Berufspolitische Forum fand vom 10. bis 11. November 2023 in Erfurt statt. Rund 25 Personen (Vorstand, Landesfachgruppensprecher:innen, BHP-Geschäftsstelle) kamen zusammen, um unterschiedliche verbandliche Anliegen und Aufgaben zu diskutieren, zu reflektieren und weiterzuentwickeln.

So wurden Strategien der Öffentlichkeitsarbeit erörtert und das Berufspolitische Forum in seinen Zielen und Fokussierungen diskutiert und justiert. Prof. Dr. Heinrich Greving als BHP-Vorsitzender und Kai-Raphael Timpe als BHP-Geschäftsführer stellten verbandliche Entwicklungen und Strategien vor, die im Plenum diskutiert und weitergedacht wurden. Zum Abschluss stand die fachliche Positionierung des Verbandes zu einer inklusiven frühkindlichen Bildung im Bereich Kindertagesstätten im Fokus. Für die Bearbeitung dieses Spannungsfeldes zwischen Heilpädagog:innen in der Kita und Heilpädagogischen Fachdiensten wurde eine Arbeitsgruppe formiert, die im Verlauf des Jahres 2024 Empfehlung für die Arbeit des BHP in dieser Frage erarbeiten wird.

Informationen zur BHP-Landesfachgruppenarbeit finden Sie hier: www.bhponline.de/fachgruppen/

BHP-Mitgliederversammlung 2023 in Erfurt

Die Mitgliederversammlung des BHP e.V. fand in diesem Jahr am 10. November im besonderen Ambiente des Augustinerklosters im Zentrum von Erfurt statt. Eingebettet war die diesjährige Mitgliederversammlung vom Berufspolitischen Forum des BHP, zu dem sich alle ehrenamtlichen Mandatsträger:innen im BHP in Klausur trafen.

Der Vorstand und der Geschäftsführer berichteten den anwesenden Mitgliedern über die inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte und alle angestoßenen Prozesse der letzten zwölf Monate. Im Mittelpunkt der Berichte standen das bildungspolitische Engagement des BHP in der Frage der Zukunft der Ausbildung an Fachschulen und Hochschulen, die Professionsentwicklung und damit verbunden die Bekanntheit des Berufsbildes sowie das Begleiten des BHP der politischen Entwicklungen um eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe.

Die Mitgliederversammlung stimmte dem Haushaltsplan des Vorstandes für das Jahr 2024 zu und entlastete den Vorstand in der Funktion der Kassenführung und als Entscheidungsorgan des Verbandes.

Die nächste Mitgliederversammlung des BHP findet statt am 15. November 2024 in Erfurt.

Hier können Sie die PowerPoint Präsentation der Sitzung als barrierefreies Dokument herunterladen:

Präsentation Mitgliederversammlung 2023

Spannende Diskussionen auf dem BHP-Fachtag zur inklusiven Kinder- und Jugendhilfe in Stuttgart

„Inklusive Kinder- und Jugendhilfe braucht heilpädagogische Kompetenz“ war das Motto des Fachtages zur inklusiven Kinder- und Jugendhilfe, den der BHP in Kooperation mit der Akademie AnthropoSozial, den Camphill Ausbildungen, dem Diakonischen Institut für soziale Berufe (di), dem Institut für soziale Berufe (Ifsb), den KVJS-Fachschulen und der Ludwig-Schleich-Akademie am 13. Oktober in Stuttgart veranstaltete. Mehr als 200 Teilnehmende diskutierten mit den Referent:innen zu den Chancen und Herausforderungen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe.

Im Auftaktvortrag „Herausforderungen und Chancen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe“ erläuterte Dr. Mike Seckinger das Inklusionsverständnis der Kinder- und Jugendhilfe und legte dar, welche Möglichkeiten aktuell diskutiert werden, die Rechtsansprüche von Kindern, Jugendlichen und Eltern in einem inklusiven SGB VIII zu verankern. In den folgenden vier parallelen Denkräumen konnten die Teilnehmenden mit den Referent:innen differenziert zu den Handlungsfeldern Schule, Kindertagesstätten, stationäre Kinder- und Jugendhilfe und dem Jugendamt als Einsatzort für Heilpädagog:innen diskutieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Annette Pichler, Schulleitung der Akademie AnthropoSozial (Bad Boll).

Hier können Sie den Flyer ansehen.

Impressionen vom Fachtag

Nachruf auf Dr. Peter Paul Flosdorf

Von Dr. Norbert Beck und Claudia Jaspers

Dr. Peter Paul Flosdorf (2014) mit der bayerischen Sozialministerin Emilia Müller bei der Verleihung der Bayerischen Verdienstmedaille für soziale Verdienste

Wir trauern um Dr. Peter Paul Flosdorf, der im Alter von 95 Jahren am 18. August 2023 verstorben ist. Dr. Flosdorf war von 1953 bis 1992 als Leiter des heutigen Therapeutischen Heims Sankt Joseph (THSJ) im Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und zeitweise als Leiter der heutigen Erziehungs- und Familienberatung | EB im SkF und der Fachakademie für Heilpädagogik Heilpädagogischen Seminar (HPS) im SkF tätig und hat wie kein zweiter die Entwicklung der Einrichtungen und des Trägervereins geprägt.

Nach der Zerstörung des Josephsheims am 16. März 1945 begann der Katholische Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder (der heutige Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) e.V.) 1951 mit dem Wiederaufbau der Einrichtung. In dieser Phase des Wiederaufbaus wurde 1952 auf Initiative von Dr. Walter Schraml, ein damaliger Mitarbeiter des Psychologischen Institutes der Universität Würzburg, im Heim die deutschlandweit erste heilpädagogisch-psychotherapeutische Abteilung eingerichtet und folgte dem Modell der Child-Guidance-Clinic, das Schraml in den USA kennengelernt hatte. Es handelt sich dabei um einen Ansatz der multiprofessionellen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensproblematiken und psychischen Störungen im Zusammenwirken von Psychiater:innen, Kinderärzt:innen, Psychothera-peut:innen und Fürsorger:innen. 1953 konnte der SkF den jungen Psychologen Dr. Peter Flosdorf, gerade fertig mit dem Studium, für die neu gegründete heilpädagogisch-psychotherapeutische Beobachtungsstation gewinnen und übertrug ihm schon kurze Zeit nach der Einstellung die Leitung des Heims.

Am 10. Juli 1928 in Siegen/Westfalen geboren, studierte Flosdorf von 1947 bis 1953 Philosophie, Theologie und Psychologie in Paderborn und München. Damit war der Grundstein gelegt für ein außergewöhnliches berufliches Wirken, das regional und überregional die gesamte Entwicklung der Jugendhilfe wie auch die Heilpädagog:innenausbildung in den Folgejahren prägen sollte. So nahm Flosdorf neben der Notwendigkeit von stationären Hilfen auch den Bedarf nach Beratung für Familien im Umgang mit schwierigen Kindern wahr und gründete bereits 1955 die erste Erziehungsberatungsstelle in Würzburg. Mit der Erweiterung durch Außenstellen in Bad Kissingen, Bad Neustadt, Hammelburg, Haßfurt und Kitzingen prägte er den Aufbau der gesamten Erziehungsberatung in Nordbayern. Flosdorf erkannte früh, dass die im Heim untergebrachten Kinder nur schwer in der Regelschule zu beschulen waren. Mit der 1962 gegründeten Heimschulklasse legte er den Grundstein für die Einrichtung einer trägereigenen Erziehungshilfeschule, heute Elisabeth-Weber-Schule, Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt sozial emotionale Entwicklung (EWS) im SkF. Er integrierte damit die schulische Förderung in die therapeutische Konzeption des Heims. Nachdem Ende der 1960er-Jahre die „Zwergenschulen“ aufgelöst wurden, wurde die Heimschule zu einer selbstständigen sechsklassigen „Sonderschule“ für erziehungsschwierige und verhaltensgestörte Kinder ausgebaut; parallel dazu fand der Aufbau der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) im SkF statt.
Für die pädagogische Arbeit mit den erziehungsschwierigen und auffälligen Kindern bedurfte es einer Weiterqualifizierung von pädagogischem Personal. Aus dieser Erkenntnis heraus gründete Flosdorf 1967 mit dem AFET, dem Bundesverband für Erziehungshilfe, das Heilpädagogische Seminar Würzburg und konzipierte frühzeitig ein Konzept für die Ausbildung von Heilpädagog:innen. Die inhaltliche Ausgestaltung der Heilpädagog:innenausbildung ist bis heute fest mit dem Namen Peter Flosdorf verbunden. Weitere Meilensteine seines Wirkens in der Entwicklung differenzierter Angebotsstrukturen wurden 1976 die Planung und Erstellung der endgültigen Konzeption eines Aktivspielzentrums für Kinder sozial benachteiligter Familien, das heutige Kinderzentrum Zellerau / SPIELI im SkF, sowie 1980 der Kinder- und Jugendfarm.

Die Gesamtentwicklungen führten in das gemeinsam mit dem Bayerischen Sozialministerium entwickelte und 1982 auch baulich realisierte Konzept des Überregionalen Beratungs- und Behandlungszentrums Würzburg (ÜBBZ) im SkF. Dieses Konzept verbindet bis heute intensive therapeutische stationäre Hilfe mit der Beschulung in einem Förderzentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, mit Elternarbeit, einer kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung und heilpädagogisch-therapeutischen Fachdienstangeboten. In die bauliche Verwirklichung des Konzeptes floss auch das zusammen mit Prof. Wolfgang Mahlke entwickelte Konzept der heilpädagogischen Raumgestaltung ein, das als Würzburger Modell, im Lauf der Jahre in zahlreichen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen bundesweit aufgegriffen und umgesetzt wurde und nach wie vor wird.

Weit über die regionalen Grenzen ist Peter Flosdorf mit seiner vielfältigen Gremienarbeit, mit zahlreichen Publikationen (seine Bibliografie umfasst über 180 Veröffentlichungen), mit der Mitgestaltung von Fachtagungen und der Beteiligung an Forschungsprojekten impulsgebend und richtungsweisend für die die gesamte Entwicklung der erzieherischen Hilfen und der Heilpädagog:innenausbildung in der Bundesrepublik. Stellvertretend seien hier die 1972 vom Bundesministerium für Familie und Gesundheit beauftragte Konzeption und Umsetzung der Wanderausstellung Heimerziehung im Wandel (siehe: Heimerziehung – Heimplanung. Dokumentation einer Ausstellung Frankfurt 1972), die Filmreihe Heimerziehung im Wandel, das Standardwerk Theorie und Praxis stationärer Erziehungshilfe (1988) oder die Beteilung an der bundesweiten Studie Effekte erzieherischer Hilfe und ihre Hintergründe (2002) genannt.
Für Familien, Kinder und Jugendliche und in gleicher Weise für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war es die Begegnung mit dem Fachmann Peter Flosdorf, aber insbesondere auch die Begegnung mit dem Menschen Peter Flosdorf, die so prägend war. Wenn sich heute ehemalige Kinder und Jugendliche des Therapeutischen Heimes Sankt Joseph melden, dann vor allem um sich nach „ihrem Flosi“ zu erkundigen. In seiner charismatischen Art war er die Personifizierung einer Einrichtung geworden. Man ging nicht in die Erziehungsberatungsstelle oder das Heim, man ging zu Flosi. Man arbeitete nicht beim SkF, sondern bei „Flosi“, wie er immer noch liebevoll genannt wird.

1993 ging Peter Flosdorf in den Ruhestand und übergab den Staffelstab der Leitung an seinen Nachfolger Harald Patzelt. Über seinen Ruhestand hinaus verfolgte er die Entwicklungen immer mit einem wachen und kritischen Auge, manche Entwicklungen nahm er schmerzhaft wahr. In der Aufarbeitung der Heimerziehung der 1950er- bis 1970er-Jahre erlebte er gelegentlich einen unangemessenen Generalverdacht inadäquaten pädagogischen Handelns zu dieser Zeit. Hatte er doch für die jungen Menschen Rahmenbedingungen und Entwicklungen geschaffen, die er in dieser Aufarbeitung nicht berücksichtigt sah. Lange bevor die Fachwelt sich mit Partizipationskonzepten beschäftigte, hatte er im Josephsheim schon eine intensive Beteiligung der jungen Menschen an Entscheidungen durch die Installation eines Kindergerichtes, später Kinderkonferenz, initiiert. Flosdorf gestaltete die Wohngruppen familienanalog, er reduzierte die Gruppengrößen, installierte psychologische Fachdienste und unterschiedliche Angebote wie Ferienfreizeiten, Spielsportangebote oder ähnliches. Die heilpädagogische Ausrichtung und die Zusammenarbeit mit den Eltern machte er zu einem zentralen konzeptionellen Baustein. Damit war Peter Flosdorf seiner Zeit weit voraus, er war Vordenker und Gestalter. Als Referent bei Fachveranstaltungen, mit seinen Veröffentlichungen oder in der wissenschaftlichen Beteiligung an zum Teil umfangreichen Studien blieb er weiterhin aktiv.

Seine umfangreichen Verdienste fanden in zahlreichen Auszeichnungen Würdigung.
1979 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 1989 Verdienstkreuz 1. Klasse, 1993 Silvesterorden – das Ritterkreuz des Papstes, 1994 Bayerischer Verdienstorden, 2014 Bayerische Verdienstmedaille für soziale Verdienste.

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bislang ergebnislos

Die zweite Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder ist am 3. November 2023 in Potsdam ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber legten auch in der zweiten Runde kein Angebot vor. „Wir werden die Warnstreiks deshalb in der Zeit vor der nächsten Runde massiv ausweiten“, betonte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke als Reaktion auf die zweite Verhanldungsrunde.

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 7./8. Dezember geplant.

Aktuelle Informationen zu Aktionen und Streiks auf www.zusammen-geht-mehr.verdi.de

Wir informieren Sie über die Tarifverhandlung im TVL auf unserer Webseite: bhponline.de/aktuelles.

BHP-Fachzeitschrift: „Zeit und Raum für Utopien“

Die vierte Ausgabe der BHP-Fachzeitschrift in diesem Jahr ist erschienen! Das aktuelle Themenheft „Zeit und Raum für Utopien“ können Sie im BHP-Verlag im Abo oder als einzelnes Heft erwerben: bhpverlag.de/bhp-fachzeitschrift/

Einige ergänzende Beiträge sowie das Inhaltsverzeichnis können Sie frei unterbhponline.de/heilpaedagogik-de-2023-4/ abrufen.

Als BHP-Mitglied erhalten Sie die heilpaedagogik.de kostenlos!

EAH-Veranstaltungsprogramm 2024 erschienen

Das EAH-Veranstaltungsprogramm für das Jahr 2024 enthält alle Veranstaltungen der BHP eigenen Veranstaltungsakademie. Mit einem Umfang von insgesamt mehr als 240 Veranstaltungstagen können Sie aus einem umfangreichen Weiterbildungsangebot speziell für Heilpädagog:innen und verwandte soziale Berufe wählen.

Auch im Jahr 2024 bietet die Weiterbildungsakademie des BHP einen hohen Anteil digitaler Bildungsveranstaltungen in Form von Kurzvorträgen, Ringvorlesungen, Einzelveranstaltungen, Fokusveranstaltungen, Weiterbildungsreihen und Ausbildung-Spezial an. Alle Weiterbildungen des EAH-Programms sind auch als Inhouse-Veranstaltung buchbar.

Sehen Sie sich hier die gedruckte Version des EAH-Porgramms an oder stöbern Sie online: www.eahonline.de. Eine gedruckte Ausgabe können Sie formlos anfordern per E-Mail an info@eahonline.de.

Nachruf auf Alois Bürli

Dr. Dr. h.c. Alois Bürli war Gründungsdirektor der Schweizerischen Zentralstelle für Heilpädagogik (heute: Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik). Nach seinem Studium in Logopädie und Heilpädagogik an der Universität Fribourg und einem weiteren Diplom in Psychologie übernahm er am 01.11.1972 die Leitung der Schweizerischen Zentralstelle für Heilpädagogik. Zuvor war er als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der Universität Freiburg im Breisgau mit den Schwerpunkten der Psychodiagnostik und der Klinischen Psychologie, sowie ab 1967 als vollamtlicher Mitarbeiter am Heilpädagogischen Institut der Universität Fribourg und (von 1969-1972) als Stipendiat des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität Konstanz und an verschiedenen Universitäten in den USA tätig gewesen. Als Direktor der SZH war es hierbei seine Aufgabe die Koordination der Ausbildung im Bereich der Heilpädagogik umzusetzen. Der zentrale Auftrag bestand hierbei darin, die Schaffung von nationalen Rahmenprogrammen für neue und spezialisierte Ausbildungsgänge in den heilpädagogischen Arbeitsfeldern umzusetzen.

Als Alois Bürli seine Arbeit zu Beginn der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts antrat, gab es in der gesamten Schweiz drei Ausbildungsinstitute, an denen sich Lehrpersonen in Heil- und Sonderpädagogik ausbilden lassen konnten. Heute existieren in der Schweiz sechzehn Ausbildungsstätten hierzu. Alois Bürli hat in seiner Funktion als Direktor diese Organisation sowohl strukturell als auch inhaltlich in hohem Maße professionell geprägt und innovativ gestaltet, so dass die SZH schon in seinen Jahren (er hat sie bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2001 geleitet) weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt und einflussreich war. Zudem war Alois Bürli der Initiator und langjährige Moderator der Inselgespräche. Dieses war ein sehr freies Diskurs- und Diskussionsforum zu Themen der Heilpädagogik unter internationaler Beteiligung unterschiedlicher Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Generationen. Es gelang ihm hierbei stets mit den Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern in Ruhe – und im dialogischen Raum einer kreativen Freiheit – einen persönlichen und gleichermaßen fachlich-professionellen Austausch zu gestalten, um so die jeweiligen Themenbereiche ideenreich weiter zu gestalten. Einige Ergebnisse dieser Gespräche wurden auch publiziert. Ich durfte an den letzten Gesprächen teilnehmen und habe Alois Bürli als professionell versierten und humorvollen Moderator dieser Gespräche erleben dürfen. Er stellte immer noch einmal wieder eine Frage, wenn scheinbar alle anderen Gesprächsteilnehmer:innen mit den Ergebnissen schon zufrieden waren. So hat er den jeweiligen Diskus innovativ und mit einer weitsichtigen und klugen Tiefenschärfe begleitet und vorangebracht.

Alois Bürli war des Weiteren ein ausgewiesener Experte auf den Feldern der internationalen Heil- und Behindertenpädagogik. Er hat hierzu gelehrt – unter anderem an der Evangelischen Hochschule in Darmstadt. Zudem hat er im Jahr 2020 eine zukunftsweisende und umfassende Schrift zu den Grundlagen und Perspektiven einer Internationalen Pädagogik für und mit Menschen mit Beeinträchtigung vorgelegt. Die Ausführungen hierzu werden sicherlich auch in den nächsten Jahren noch für die Handlungswissenschaft der Heilpädagogik bedeutsam sein.

Alois Bürli starb am 06.10.2023. Mit seinem Tod verliert die Heilpädagogik einen profunden Fachmann, innovativen Gestalter und kollegialen Gesprächspartner.

Heinrich Greving, BHP-Vorsitzender