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51. BHP Bundesfachtagung: „Couragiert und professionell für Teilhabe und Entwicklung“

Mehr als 630 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten vom 24. – 26. November 2017 die 51. Bundesfachtagung des BHP in der Berliner Urania. Unter dem Titel „Couragiert und professionell für Teilhabe und Entwicklung – HEILPÄDAGOGIK als politischer Auftrag“ bot sich den Teilnehmenden auch in diesem Jahr ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm mit zahlreichen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und einem abwechslungsreichen Begleitprogramm. Erstmals fand das „MesseForum Heilpädagogik“ statt, auf dem 40 Aussteller ihr Angebot zeigten.

Das Fachliche ist politisch! Unter diesem Leitsatz diskutierten Heilpädagoginnen und Heilpädagogen auf der diesjährigen Bundesfachtagung des BHP die politische Dimension der Heilpädagogik und den politischen Auftrag von Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. Der BHP hatte zur 51. Bundesfachtagung, wie auch in den vergangenen sechs Jahren, in die Berliner Urania eingeladen und ein abwechslungsreiches fachliches Programm vorbereitet. In neun Vorträgen und zwei Podiumsdiskussionen wurden aktuelle sozialpolitische und fachliche Themen verhandelt – von den Chancen und Herausforderungen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe über die künftige Qualität der heilpädagogischen Fachleistung im Kontext des Bundesteilhabegesetzes bis zu den Gelingensbedingungen und Herausforderungen schulischer Inklusion u.v.m. (Lesen Sie hier das komplette Veranstaltungsprogramm der 51. BFT).

Vielfältiges Begleitprogramm für Sportliche und Filmbegeisterte

Zur Auflockerung zwischen den anspruchsvollen fachlichen Angeboten konnten sich die Besucherinnen und Besucher im Powerdance versuchen. Einen eindrucksvollen artistischen Auftakt bot bereits der Eingangsact des Künstlers Dergin Tokmak (a.k.a STiX), der das Publikum mit seiner akrobatischen Vorstellung begeisterte. Für alle Filmliebhaber bot die Bundesfachtagung gleich in verschiedener Hinsicht Abwechslung. Auf die zwei Dokumentarfilme – „Jean Ziegler – Der Optimismus des Willens“ und „Nicht ohne uns!“ – folgte die Prämierung des Filmprojektes Heilpädagogik in Motion, bei dem eine Ausbildungsklasse des Europäischen Bildungswerkes für Beruf und Gesellschaft (EGB) Halle in der Zuschauerabstimmung den ersten Preis gewann.

Seit sieben Jahren in Berlin – erstmals mit MesseForum Heilpädagogik

Besonders gute Resonanz erhielt auch das MesseForum Heilpädagogik, das der BHP in diesem Jahr erstmalig ausrichtete. Vielfältige Aussteller aus dem sozialen Bereich – vom AWO Büro Leichte Sprache bis zum Zentrum für heilpädagogische Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Saarbrücken – präsentierten ihre Arbeit einem interessierten Publikum. Besonders begeistert waren die Besucherinnen und Besucher von den parallel angebotenen Vorträgen. In neunzehn Kurzvorträgen, für die je zwanzig Minuten zur Verfügung standen, präsentierten heilpädagogische und soziale Anbieter innovative Projekte, gelungene Praxisbeispiele zum Thema Inklusion und Teilhabe, Materialien und vieles mehr.

Auch im kommenden Jahr lädt der BHP zum Austausch und zur Vernetzung von Heilpädagoginnen und Heilpädagoge ein. Die 52. Bundesfachtagung widmet sich dem Thema „Zulassen und Widerstehen. Heilpädagogisch Handeln durch Dialog – Bindung – Beziehung“ und wird vom 23. – 25.11.2018 in Berlin stattfinden.

Eine ausführliche Bildergalerie sowie das Programm der 51. Bundesfachtagung mit allen Referentinnen und Referenten findet sich auf der Seite: http://heilpaedagogikwirkt.de/berlin-2017/

Den Tagungsbericht zur 51. Bundesfachtagung können Sie ab sofort per E-Mail an info@bhpverlag.de vorbestellen.

Erster Ehrenpreis der Heilpädagogik geht an Irmela Mensah-Schramm

Auf der diesjährigen Bundesfachtagung des Berufs- und Fachverbands für Heilpädagogik (BHP) e. V. wurde erstmalig der Ehrenpreis der Heilpädagogik vergeben. Die Auszeichnung erhielt Irmela Mensah-Schramm für ihren engagierten Einsatz und ihr couragiertes und zivilgesellschaftliches Handeln gegen fremdenfeindliche Polemik und Hassbotschaften in der Öffentlichkeit. Seit 1986 entfernt die Friedensaktivistin rassistische und antisemitische Aufkleber und Graffiti in ganz Deutschland.

Vor einem bewegten Publikum im Humboldtsaal der Urania in Berlin würdigte Heinrich Greving, Professor für Heilpädagogik an der Katholischen Hochschule Münster, die Arbeit der in den Medien als „Politputze“ bekannten Irmela Mensah-Schramm. Mit ihrer Arbeit verdeutliche Mensah-Schramm, so Greving in seiner Rede, dass Widerstand gegen menschenfeindliches Denken und Handeln nicht nur möglich, sondern politisch und pädagogisch geboten erscheine:

Prof. Dr. Heinrich Greving hält die Laudatio für Irmela Mensah-Schramm

„Was Sie in den letzten Jahrzehnten geleistet haben ist aktuell, ist heute wichtiger denn je, denn Sie geben damit ein konsequentes und beredtes Zeugnis und Zeichen, dass ein engagierter Bürger, eine engagierte Bürgerin unserer Zivilgesellschaft ihr Engagement nicht nur darin erschöpft sehen darf, alle vier Jahre die eigene Stimme in einer Urne zu beerdigen. Vielmehr ist ein tägliches Aufbegehren gegen Ignoranz und Menschenfeindlichkeit, gegen Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus, für eine konsequente Beachtung und Realisation der Menschenwürde, der Menschenrechte und des gemeinsamen Dialogs aller in der Gesellschaft nicht nur notwendig, sondern eine grundsätzliche bürgerliche Verpflichtung“, verdeutlichte Greving in seiner Laudatio den Einfluss Mensah-Schramms, die mit ihrer Arbeit seit Jahrzehnten das gesellschaftliche Bewusstsein für Hassbotschaften im öffentlichen Raum schärft.

Standing Ovations für Irmela Mensah-Schramm auf der 51. Bundesfachtagung

Unter großem Beifall nahm Irmela Mensah-Schramm den Ehrenpreis für Heilpädagogik des BHP – eine silberne Anstecknadel mit der Gravur „Für die Heilpädagogik“ – entgegen. Der Ehrenpreis der Heilpädagogik wurde in diesem Jahr erstmals während der 51. Bundesfachtagung des BHP verliehen und soll zukünftig jedes zweite Jahr an Menschen vergeben werden, die sich für die Heilpädagogik verdient gemacht haben. Noch bis zum 20. Dezember ist Irmela Mensah-Schramms Ausstellung „Hass vernichtet!“ im Tesla-Foyer der Berliner Urania zu sehen. Weitere Informationen zur Arbeit von Irmela Mensah-Schramm finden Sie unter www.schluss-mit-hass.de .

Eine Rückschau der 51. Bundesfachtagung mit Bildergalerie steht hier zur Verfügung: heilpaedagogikwirkt.de


Lesen Sie im Folgenden die ungekürzte Laudatio von Prof. Dr. Heinrich Greving:
Laudatio zur Verleihung des „Ehrenpreises Heilpädagogik des BHP e.V.“ an Irmela Mensah-Schramm

Sehr geehrte Frau Mensah-Schramm, sehr geehrte Damen und Herren,

als ich die Anfrage bekam zur Verleihung des ersten „Ehrenpreises Heilpädagogik des BHP“ an Sie eine Laudatio zu halten, habe ich mich (zuerst) sehr gefreut – und zwar darüber, dass der Berufsverband hiermit eine Ehrung vornimmt, welche eine deutliche politische Botschaft enthält. Mehr noch: mit der Ehrung Ihrer Lebensleistung, liebe Frau Mensah-Schramm, verbindet der Verband eine ausdrückliche Botschaft in das heilpädagogische Feld und weit darüber hinaus. – Aber dazu später mehr.

Als ich mich dann mit Ihrem Leben beschäftigt habe bemerkte ich schnell, dass es überhaupt nicht möglich dieses, Ihr Leben, Ihr Engagement in den hierfür zur Verfügung stehenden knapp fünfzehn Minuten gebührend zu würdigen und in den Kontext unserer aktuellen politischen (und auch berufspolitischen) Situation zu stellen. – Gleichwohl will ich dieses nun versuchen.

„Mein Vater war Schauspieler und meine Mutter Kinderkrankenschwester.“ – So beginnen Sie, liebe Frau Mensah-Schramm, eine kurze Information zu Ihrer Person. Schon hierdurch wird, wie ich finde, ihr Bestreben deutlich eine Brücke zwischen der Kunst und der sozialen Tätigkeit zu spannen. – Und was Sie, als Heilpädagogin und als politische Aktivistin, in den letzten Jahrzehnten geleistet haben ist auch – wie ich finde – künstlerisch bedeutsam.

Wie wird man zu einem solchen, umfassend engagierten, weitläufig interessierten Menschen? – An dieser Stelle möchte ich kurz auf die wichtigsten Punkte Ihrer Biografie eingehen. Sie lebten bis in die sechziger Jahre in Baden Württemberg und verbrachten dort auch Ihre Schul- und Ausbildungsjahre, sowie die ersten Berufsjahre in einem Pflegeberuf. Im Jahr 1969 zogen Sie nach Berlin (damals noch West-Berlin) wo Sie Ihre Ausbildung zur Erzieherin absolvierten und daran anschließend eine heilpädagogische (damals noch: Zusatz-)Ausbildung anschlossen.

Ihnen war, wie Sie schreiben, wichtig, „gerade Kinder und Jugendliche der ‚Randgesellschaft‘ zu fördern und… zu stärken. Schnell wurde mir bewusst, dass der erlernte Lehrstoff für diesen Beruf, nicht dass einzig richtige ‚Werkzeug‘ war, denn viel Eigeninitiative, und besonders viel Einfühlungsvermögen waren gefordert.“ – Sie waren dann von 1969-2006 als Erzieherin und Heilpädagogin, auch als sog. heilpädagogische Lehrkraft, tätig. Sie waren aber nie die „klassische“ Pädagogin (wenn es eine solche denn überhaupt gibt): Sie haben sich schon früh politisch engagiert und sich der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Friedensbewegung angeschlossen. Ab 1975 arbeiteten Sie ehrenamtlich bei der Flüchtlingsberatung für Amnesty International. Zudem waren sie einige Jahre Mitglied der „Alternativen Liste“, und später bei den Grünen politisch tätig.

1986 begannen Sie mit Ihren Aktionen gegen die Hass- und Nazipropaganda im öffentlichen Raum. Was Sie dazu motivierte, wie sich diese „Erweckungssituation“ gestaltete, würde ich gern in Ihren eigenen Worten darstellen:
„Nach meinem Umzug 1986 innerhalb Berlin/West nach Wannsee wurde ich dort bald frühmorgens auf dem Weg zur Arbeit an der Bushaltestelle vor dem Haus mit dem Fund des ersten Naziaufkleber konfrontiert und war zuerst untätig. Dies dauerte nicht lange: noch am selben Tag, als ich es nachholen wollte, stellte ich zugleich fest: Es ist mir niemand zuvor gekommen… Das dies nicht der einzige Nazisticker war, stellte ich bald fest und schaffte mir eine Ausrüstung an: Schaber, Nagellackentferner und Farbe.“

Seit diesem Tag, im Spätsommer 1986, sind Sie nahezu ständig in allen Bundesländern unterwegs und machen deutlich, dass Widerstand gegen dieses menschenfeindliche Denken und Handeln möglich und umsetzbar ist. Ja: das dieser Widerstand als politisch und pädagogisch geboten erscheint! Sie haben bis heute auf diese kreative und pointierte Art und Weise zigtausende Aufkleber entfernt. Ihr Archiv enthält weit über 16000 Bilddokumente hierzu.

Dieser couragierte Einsatz für zivilgesellschaftliches Handeln wurde von dieser Gesellschaft, vor allem von den Staatsorganen, nicht immer positiv konnotiert. Im Gegenteil: Während Ihrer Tätigkeiten waren und sind Sie sehr häufig Anfeindungen ausgesetzt und mögliche Beobachter (Zeugen, Polizisten…) reagierten mit Unverständnis auf das, was Sie machten. Es kam somit dazu, dass mehrere Strafverfahren gegen Sie eröffnet und – gottseidank – wieder eingestellt wurden. Zudem mussten (und müssen) Sie mit Gewaltandrohungen und Morddrohungen leben. Dennoch haben Sie sich nie von Ihren Zielen abbringen, sich nie im letzten irritieren lassen, denn Menschenwürde hat bei Ihrem Tun für Sie die oberste Priorität. Diese, die uneingeschränkte Menschenwürde, gilt es zu erhalten, so dass die Beschädigung einer Glasscheibe, eine Firmenschildes, eines Plakates von Ihnen hierfür in Kauf genommen wird – ja, wie ich finde, in Kauf genommen werden muss.

Da Sie, liebe Frau Mensah-Schramm, wie Sie sagen „…die Gleichgültigkeit meiner Mitmenschen nicht mehr ertragen konnte“ konzipierten Sie die Ausstellung „Hass vernichtet“, welche Sie seit 2010 als Wanderausstellung begleiten. Zudem bildete ihre Sammlung der entfernten und neugestalteten Aufkleber einen zentralen Teil der Ausstellung „Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute“, die 2016 im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt wurde. Bis 2016 haben Sie über 450 Ausstellungen und über 100 Workshop-Projekte hierzu realisiert.

Alle diese Tätigkeiten führen Sie ohne staatliche und sonstige finanzielle Unterstützung durch – was einem Skandal recht nahe kommt. Dennoch wurden Sie schon mit vielfältigen Preisen für Ihr Engagement ausgezeichnet: so z.B. 1996 mit der Bundesverdienstmedaille – welche Sie allerdings, und auch das ist nur konsequent und folgerichtig, im Jahr 2000 zurückgaben, nachdem Sie erfuhren, dass der ehemalige NPD- und spätere CDU-Politiker Heinz Eckhoff, der zur Zeit des „Dritten Reichs“ Mitglied der SS war, ebenfalls mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde; 1998 wurden Sie mit dem „Band für Mut und Verständigung“ der Initiative „Gemeinsam für Ausländer“ vom Amt der Ausländerbeauftragten des Senats von Berlin geehrt; 2006 mit dem Preis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ der deutschen Bundesregierung, sowie 2015 mit dem Göttinger Friedenspreis. Und heute also mit dem „Ehrenpreis Heilpädagogik de BHP“.

Was Sie in den letzten Jahrzehnten geleistet haben ist aktuell, ist heute wichtiger denn je, denn Sie geben damit ein konsequentes und beredtes Zeugnis und Zeichen, dass ein engagierter Bürger, eine engagierte Bürgerin unserer Zivilgesellschaft ihr Engagement nicht nur darin erschöpft sehen darf alle vier die eigene Stimme in einer Urne zu beerdigen. Vielmehr ist ein tägliches Aufbegehren gegen Ignoranz und Menschenfeindlichkeit, gegen Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus, für eine konsequente Beachtung und Realisation der Menschenwürde, der Menschenrechte und des gemeinsamen Dialogs aller in der Gesellschaft nicht nur notwendig, sondern eine grundsätzliche bürgerliche Verpflichtung.

Sie bezeichnen sich selber als „Polit-Putze“ – dieser Begriff müsste eigentlich in den Rang eines Ehrentitels erhoben werden: Sie säubern die Gesellschaft vom hassschürenden Dreck rechtsradikaler Parolen und fremdenfeindlicher Propaganda. Sie klaren und klären hierdurch ganz handfest auf. Sie machen augenscheinlich deutlich, dass hinter jedem geschriebenen Wort eine Meinung steht und dass es manchmal nur ein klein wenig des Umdenkens bedarf, dass sich Botschaften und Bilder ändern lassen: Im Mai des letzten Jahres übersprühten Sie z.B. in einem Fußgängertunnel in Berlin Zehlendorf die – sicher rechtsradikal motivierte – Forderung „Merkel muss weg“ in „Merke! Hass weg“. Manchmal bedarf es nur einer kleinen – in diesem Fall semantischen – Veränderung, um Augenöffnend zu wirken.

Als wir uns zum ersten Mal, vor wenigen Wochen, über diese Ehrung unterhalten haben sagten Sie, das für Sie das Spannungsfeld: „Ehrung – Kriminalisierung“ wichtig sei: Sie wurden angezeigt (wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und anderes mehr). Sie wurden beschimpft und angegriffen. Aber dennoch haben Sie sich hiervon nicht in Ihrem Engagement beirren lassen: die konsequente Zivilcourage, der Einsatz für die Menschen der „Randgesellschaft“ – welche durch rechtsradikale Aufkleber in ihrem Lebensrecht bedroht sind – steht weiterhin im Mittelpunkt Ihres Tuns. – Aber dieses Spannungsfeld zwischen „Kriminalisierung“ und „Ehrung“ mach auch deutlich, dass sich unsere Gesellschaft ganz offensichtlich noch nicht konsequent dazu entschieden hat eine humanistische, eine dialogische, eine menschenfreundliche Gesellschaft zu sein. Immer wieder nimmt sie auch Position ein für diejenigen, welche diese Menschenfreundlichkeit infrage stellen. Sie, liebe Frau Mensah-Schramm, halten dieser Gesellschaft, halten uns den Spiegel unserer Inkonsequenz hierin vor.

Sie machen uns, als Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, hierdurch mehr als deutlich, dass wir weit über den Tellerrand unsere pädagogischen Tätigkeiten hinaus schauen, uns in die Unsicherheitszone politischen Handelns hineinbegeben und diese – trotz aller möglichen Widerstände und Anfeindungen – gestalten müssen.

Sie und Ihre Arbeit sind uns hierbei Vorbild und Mahnung zugleich: Vorbild, sich an Ihrer Zähigkeit, Ihrer Tapferkeit, Ihrem Mut und Ihrer Kreativität zu orientieren; Mahnung hierin nie nachzulassen und den rechtsradikalen, fremdenfeindlichen Tendenzen keinen Raum zu geben. – Weder in uns, noch in der Gesellschaft.

Sie, Frau Mensah-Schramm, leben durch ihre politische Tätigkeit die Forderung, dass Heilpädagogik immer auch – und ich würde sogar sagen und postulieren: in ihrem Kern – eine zutiefst politische Disziplin und Profession ist.

Schließen möchte ich mit einigen Zeilen aus dem Lied von Gerhard Schöne „Die couragierte Frau“ – er hat dieses Lied Ihnen zu Ehren verfasst:

„Hakenkreuze, Nazisprüche,
Juden-, Türken-, Negerflüche
wischt und kratzt und schrubbt sie gründlich weg.
Wird belächelt und beleidigt,
angegriffen. Sie beseitigt
unbeeindruckt weiter diesen Dreck.

Danke, Gott, es gibt auf Erden
Menschen, die zum Anstoß werden,
die mich zwingend fragen: Bleib ich lau?
Oder werd‘ ich endlich brennen,
mich mit Haut und Haar bekennen,
so wie diese couragierte Frau.“

Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zur Verleihung des Ehrenpreises Heilpädagogik.

Berlin, am 26.11.2017
Prof. Dr. Heinrich Greving

Fachtag zum Bundesteilhabegesetz in Freiburg

Am 27. Oktober findet an der Katholischen Hochschule Freiburg ein Fachtag zum Bundesteilhabegesetz statt. Der Studiengang Heilpädagogik der KH Freiburg lädt hierzu die Fachöffentlichkeit der Region sowie Studierende und Lehrende der Heilpädagogik zur Teilnahme ein.

Referenntinnen und Referenten unterschiedlicher Organisationen sowie Lehrende der KH Freiburg referieren zu zu diesem Anlass zu den verschiedenen Aspekten der gesetzlichen Neuerungen des Bundesteilhabegesetzes und ihren Implikationen für die Heilpädagogik. Darunter auch BHP Geschäftsführer Kai-R. Timpe, der sich in seinem Vortrag mit dem Thema „Fachlichkeit und Fachkräfte im Kontext des BTHG“ befassen wird.

Ausführliche Informationen sowie das Programm zum Fachtag finden Sie auf der Seite http://inklusives-netzwerk-freiburg.de/fachtag-bundesteilhabegesetz

Die Teilnahme am Fachtag ist kostenlos, eine verbindliche Anmeldung ist nicht erforderlich. Für einen möglichen Assistenzbedarf bei Menschen mit Beeinträchtigungen während des Fachtages stehen Studierende des Studienganges Heilpädagogik bereit.

Vielfalt. Kind. Gerecht. Gestalten. – Positionspapier der AGJ

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) hat in seiner Sitzung am 28./29. September 2017 das Positionspapier „Vielfalt. Kind. Gerecht. Gestalten. Interkulturalität, Vielfalt und Demokratieerziehung in der Kindertagesbetreuung“ verabschiedet. Mit diesem Positionspapier will die AGJ die wesentlichen Entwicklungsnotwendigkeiten im System der Kindertagesbetreuung im Kontext von Vielfalt und Interkulturalität deutlich machen und damit vor allem Fach- und Leitungskräfte in der Kindertagesbetreuung in ihrem Handlungsrepertoire unterstützen.

In ihrem Positionspapier unterstreicht die AGJ u. a., dass Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Kindertages-pflegepersonen mit Blick auf die wachsende Vielfalt und Heterogenität in der Gesellschaft interkulturelle Kompetenzen brauchen und fordert die Träger von Kindertageseinrichtungen auf, ihre Verantwortung im Kontext von Vielfalt und Interkulturalität wahrzunehmen und sich den daraus ergebenden Herausforderungen bewusst zu stellen. Die AGJ schlägt hierfür unter anderem weiterbildende Qualifizierungsmodule vor, welche die interkulturelle Kompetenz der Kindertagespflegepersonen fördern und die Grundqualifizierung ergänzen könnten.

Der BHP ist seit April 2016 in der Mitglied in der AGJ Mitgliedergruppe „Personal und Qualifizierung in der Jugendhilfe“ und setzt sich hier besonders für die Qualitätsentwicklung und den vermehrten Einsatz von Heilpädagoginnen und Heilpädagogen in Kindertagesstätten ein.

Zur Website der AGJ

Das Positionspapier der AGJ können Sie hier herunterladen:

 

 

Neueröffnung nach Restaurierung: Internationales Archiv für Heilpädagogik

Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde das Internationale Archiv für Heilpädagogik – Emil E. Kobi Institut am vergangenen Freitag offiziell wieder eröffnet. Zahlreiche Gäste, Freunde und Förderer aus dem In- und Ausland feierten im Foyer des ehemaligen Inspektorenhauses am Freitagnachmittag in Trebnitz und bestaunten die denkmalgerechte Restaurierung des Gebäudes.

Bereits seit 2013 hat das Internationale Archiv für Heilpädagogik seinen Sitz im ehemaligen Inspektorenhaus, das zum denkmalgeschützten Schlossensemble gehört. Durch den Umbau und besonders den Ausbau des Obergeschosses stehen dem Archiv und dem Institut deutlich mehr Nutzflächen zur Verfügung. Ausstellung und Seminarräume sollen zukünftig im Erdgeschoss ihren Platz finden, während die Sammlungen sowie die Bibliothek in den neuen Räumen im Obergeschoss untergebracht werden.

Begrüßt wurden die Gäste durch den Archivleiter Wolfgang van Gulijk sowie Dieter Lotz, Heilpädagoge und Professor an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Zudem sprachen Dr. Ulrike Gutheil, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Fabienne Aemisegger, Botschaftsrätin der Schweizerischen Botschaft in Berlin, Simona Koß, MdL Brandenburg, Gernot Schmidt, Landrat des Landkreises Märkisch-Oderland und Dagmar Gumbert, Vorsitzende des Berufs- und Fachverbands Heilpädagogik (BHP) e. V. Einig waren sich alle Rednerinnen und Redner, dass das Internationale Archiv für Heilpädagogik mit seinen vielfältigen Angeboten eine Bereicherung für das wissenschaftliche wie kulturelle Leben im Landkreis Märkisch-Oderland und im östlichen Brandenburg darstellt.

Im Rahmen der Wiedereröffnung der renovierten Räume des Internationalen Archivs wurde außerdem eine Ausstellung mit Werken des Schweizer Malers Hans Witschi aus der Privatsammlung des Ehepaars Annette und George Paltzer gezeigt. Zwölf Gemälde des renommierten in New York lebenden Schweizer Künstlers können bis November dieses Jahres zu den Öffnungszeiten von Interessierten besichtigt werden.

Das Internationale Archiv für Heilpädagogik – Emil E. Kobi Institut trägt den Namen des bedeutenden Schweizer Heilpädagogen Emil E. Kobi. Sein Nachlass war einer der maßgeblichen Grundsteine für die Entwicklung des Internationalen Archives in Trebnitz. Neben der Archivarbeit finden im Internationalen Archiv Symposien und Projekttage für Studierende statt. Das Archiv verfügt zudem über ein kleines Apartment, das von Besuchern und Nutzern des Archivs angemietet werden kann. Besonders die Seminararbeit mit den Studierenden soll zukünftig erweitert werden.

Mehr über die Angebote des Internationalen Archivs für Heilpädagogik erfahren Sie hier: http://www.archiv-heilpaedagogik.de

Engagiert und gefragt – Fachpolitische Aktivitäten des BHP im 1. Halbjahr 2017

Die Mitarbeitenden der BHP Bundesgeschäftsstelle waren im ersten Halbjahr 2017 im Auftrag des BHP Vorstandes zu einer Vielzahl von sozialpolitischen und weiteren fachlichen Themen gefragt und in Kontakt mit anderen Verbänden und politischen Entscheidungsträgern. Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über ausgewählte fachpolitische Tätigkeiten und Impulse, die durch den BHP im 1. Halbjahr 2017 gesetzt werden konnten:

 

1. Informationen zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und seiner Auswirkungen auf heilpädagogische Handlungsfelder

Das BTHG ist seit 2017 in Kraft. Da es stufenweise bis 2020 vollends in Kraft tritt, befinden wir uns derzeit in der Einführungs- und Implementierungsphase des Gesetzes. Der BHP hat sich im Zuge der Gesetzeserarbeitung im Beteiligungsverfahren eingebracht. Heilpädagogische Leistungen sind auch zukünftig Bestandteil der Leistungen zur sozialen Teilhabe. Zudem werden heilpädagogische Leistungen nun auch im Zusammenhang mit den Leistungen zur Teilhabe an Bildung aufgeführt.

Der BHP informierte zu den Grundzügen des BTHG bereits in den Ausgaben 01/2017 und 02/2017 der Verbandszeitschrift heilpaedagogik.de sowie im digitalen Themendienst Heilpädagogik. Zudem war BHP Geschäftsführer Kai-Raphael Timpe auf insgesamt 11 Veranstaltungen als Referent zum Thema BTHG in BHP Regionalgruppen aber auch bei Veranstaltungen der Ausbildungsstätten oder bei Wohlfahrtsverbänden gefragt.

Zur weiteren Bearbeitung und Mitwirkung am Umsetzungsprozess des BTHG hat der BHP Anfang des Jahres 2017 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich am 23. Mai 2017 konstituierte. Der BHP wird auch weiterhin über die Verbandszeitschrift sowie den Themendienst aktuell über das BTHG und dessen Auswirkungen auf die Handlungsfelder der Heilpädagogik berichten.

Weiterlesen: BHP Arbeitsgruppe tagt zum Bundesteilhabegesetz

Lesen Sie hier die Stellungnahme des Berufs- und Fachverbands Heilpädagogik (BHP) e.V. zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen.

 

2. Partizipation an den Überlegungen zur Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe

Junge beim Malen

Wie sieht die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe aus?

Nachdem eine sogenannte inklusive Lösung, unter der eine Zusammenführung von Teilhabe- und Eingliederungsleistungen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung verstanden wird, unter dem Dach des SGB VIII in dieser Legislaturperiode nicht mehr zustande gekommen ist, bringt sich der BHP in die auf Verbändeebene geführte Debatte zur Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe ein. Insbesondere eine Öffnung und Weiterentwicklung von Eingliederungshilfeleistungen für seelisch behinderte oder von einer solchen Behinderung bedrohte Kinder und Jugendliche sowie eine breitere Aufstellung von Erziehungshilfeleistung mit einem heilpädagogischen Leistungsangebot sind Kernziele der Bemühungen des BHP.

 

Ein enger Austausch findet dabei u.a. mit dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge (DV), der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) sowie dem Erziehungshilfefachverband AFET statt. Mit allen drei Verbänden führte der BHP zum Thema der Reformüberlegungen im SGB VIII Gespräche und stimmte seine Positionen ab.

Der BHP kooperiert mit dem AFET u.a. bei der Durchführung der Fachtagung „Kinder verantwortungsbewusst begleiten und fördern – Wie Kooperation zwischen Jugendhilfe, Eingliederungshilfe und Schule am Beispiel der Schulbegleitung gelingen kann!?“, die am 27. September in Hannover stattfindet.

Zum Programm der Fachtagung im PDF-Format: Programm Kinder verantwortungsbewusst begleiten und fördern

 

3. Arbeit am gemeinsamen Glossar zur Frühförderung mit der Vereinigung für interdisziplinäre Frühförderung (VIFF)

Bereits seit Herbst 2015 arbeitet der BHP mit der VIFF an einem gemeinsamen kleinen Fachwörterbuch zur Frühförderung. Dieses Glossar steht kurz vor der Fertigstellung und soll zur Bundesfachtagung 2017 veröffentlicht werden. Die eingerichtete Arbeitsgruppe tagte im 1. Halbjahr 2017 dreimal und hat ihre Arbeit im April abgeschlossen. Das Glossar liegt nun den Vorständen beider Verbände zur Bearbeitung und Verabschiedung vor. Mit dem gemeinsamen Glossar möchten BHP und VIFF Klarheit über oftmals unterschiedlich verwendete Fachbegriffe erreichen. Das Glossar wird in gedruckter Form erscheinen und zum Selbstkostenpreis im BHP Verlag erscheinen.

 

4. Gespräche zur Erbringung solitärer heilpädagogischer Leistungen für noch nicht eingeschulte Kinder in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg trat im Juli 2014 eine neue Landesrahmenvereinbarung zur Früherkennung und Frühförderung (LRV) in Kraft. In einigen Kreisen und Städten des Landes beobachtete der BHP daraufhin eine Verschiebung von Leistungen zugunsten medizinisch-therapeutischer und zulasten heilpädagogischer Leistungen. Diese Problematik wurde durch den BHP in persönlichen Gesprächen mit der Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, Frau Bärbel Mielich, mit der Dezernentin für Jugend und Soziales beim Landkreistag Baden-Württemberg, Frau Christa Heilemann, sowie den Verantwortlichen der Überregionalen Arbeitsstelle Frühförderung in Baden-Württemberg, Frau Dr. Birgit Berg und Frau Ina Breuninger-Schmid, besprochen.

Der BHP hat an das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg herangetragen, dass die LRV dahin verändert werden muss, dass heilpädagogische Leistungen vor allem durch Heilpädagoginnen und Heilpädagogen zu erbringen sind. Erzieherinnen und Erzieher mit heilpädagogischer Kurzzeitweiterbildung sollen nach Ansicht des BHP zukünftig keine heilpädagogischen Leistungen mehr erbringen dürfen.

Lesen Sie hier eine Stellungnahme des BHP zum Thema: Heilpädagogische Professionalität und Fachlichkeit für ein inklusives Gemeinwesen

 

5. Einsatz für eine stärkere Anerkennung heilpädagogischer Bildungskonzepte in WfbM

Diskussionsrunde Berliner Gespräch

V.l.n.r.: Kristina Schulz (WerkstatträteDeutschlands), Hubert Hüppe (MdB, CDU/CSU), Martin Simmich (BHP Landesbeauftragter Hessen), Prof. Dr. Heinrich Greving (Katholische Hochschule Münster). Foto: Irina Tischer

Um auf das weitgehende Fehlen pädagogischer und heilpädagogischer Bildungskonzepte in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) aufmerksam zu machen, veranstaltete der BHP am 19. Mai 2017 ein Berliner Fachgespräch zum Thema „Bildungsarbeit in Werkstätten für behinderte Menschen“. U.a. nahmen daran die Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe (CDU/CSU Fraktion) und Corinna Rüffer (Die Grünen Bundestagsfraktion) teil.

Der BHP fordert im Zuge der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes eine stärkere teilhabeorientierte Leistungserbringung sowie eine heilpädagogische Bildungskonzeption unter den Werkstätten für behinderte Menschen. Hierzu sind für die nähere Zukunft weitere Gespräche, u.a. mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesarbeitsgemeinschaft WfbM geplant.

Der BHP Verlag veröffentlichte zum Thema Bildungsarbeit in WfbM im Mai 2017 die Publikation „BildungsArbeit. Schlüssel zur Inklusion.

 

6. Heilpädagogische Leistungen als Nachsorgeleistungen der gesetzlichen Rentenversicherung

Am 24. März 2017 führte der BHP mit dem Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland (BVKJ), vertreten durch Herrn Dr. Klaus Rodens (Mitglied des Vorstandes) und Nadine Jackel-Neusser (Politische Referentin) ein Fachgespräch zu den Schnittstellen der Kinder- und Jugendmedizin und der Heilpädagogik. Ein Ergebnis des Gesprächs ist, dass der BHP den Beruf des Heilpädagogen in der Fachzeitschrift des BVKJ „Der Kinder- und Jugendarzt“ vorstellt (Die Ausgabe erscheint am 15. September 2017. Der BHP wird den Beitrag auf Bhponline/Aktuelle Informationen veröffentlichen). Zudem wird der Schnittstellen-diskurs beider Disziplinen auf der BHP Bundesfachtagung 2017 fortgesetzt.

Ein zentrales Gesprächsthema waren Leistungen zur Nachsorge gemäß § 17 SGB VI (Rentenversicherung), die seit 2017 auch für ambulante Maßnahmen für Kinder und Jugendliche, die an einer stationären Reha-Maßnahme teilgenommen haben, erbracht werden können.

Am 27. Juni 2017 fand hierzu eine Fachtagung bei der Deutschen Rentenversicherung statt, an der BHP Geschäftsführer Kai-R. Timpe teilgenommen hat. Dabei wurden erste Grundzüge eines Konzeptes erarbeitet, nach dem zukünftig (voraussichtlich ab 2019) ambulante Leistungen zur Nachsorge für Kinder und Jugendliche erbracht werden sollen. Der BHP setzt sich dafür ein, dass heilpädagogische Leistungen in diesen Katalog aufgenommen werden und damit im Rahmen ambulanter Leistungen für Kinder- und Jugendliche vor allem mit chronischen Erkrankungen gestärkt und ausgebaut werden.

MesseForum Heilpädagogik zur 51. Bundesfachtagung

Zur diesjährigen 51. Bundesfachtagung veranstaltet der BHP erstmals das MesseForum Heilpädagogik. Im Rahmen des MesseForums Heilpädagogik stellen verschiedene Anbieter, Einrichtungen, Verbände und Projekte ihre Arbeit vor oder sind mit einem Stand vertreten. Neben Vorträgen zu heilpädagogischen Themen haben Besucherinnen und Besucher während des MesseForums die Möglichkeit, mit den Ausstellenden ins Gespräch zu kommen.

Das MesseForum Heilpädagogik findet am Freitag, den 24. November 2017 von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr in den Räumen der 2. und 3. Etage der Urania (Lofts) statt.

Weitere Informationen zu den Ausstellern und Ständen während des MesseForums Heilpädagogik können Sie hier nachlesen: http://heilpaedagogikwirkt.de/messeforum-heilpaedagogik/

Das Programm zum MesseForum Heilpädagogik wird laufend aktualisiert. Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich gern direkt an Doris Albert (Doris.Albert@bhponline.de) oder wenden Sie sich telefonisch an den BHP unter 030 / 40605060.

Die 51. Bundesfachtagung des BHP „Couragiert und professionell für Teilhabe und Entwicklung. HEILPÄDAGOGIK als politischer Auftrag“ findet vom 24. bis 26. November 2017 in Berlin statt.

Zum Programm der 51. Bundesfachtagung

BHP Vorstand stellt Ideen zur Weiterentwicklung der Regionalen Arbeit vor

Der BHP Vorstand hat gemeinsam mit der Geschäftsführung des BHP ein Modell zur Weiterentwicklung der Regionalen Arbeit des BHP und des Fachbeirates der Teilhabe- und Handlungsfelder der Heilpädagogik entwickelt. Dieses Modell war bereits auf dem Berufspolitischen Forum des BHP im März dieses Jahres vorgestellt worden. Seitdem diskutieren die Mitglieder des Fachbeirates, Regionalsprecherinnen und Regionalsprecher sowie Landesbeauftragte über Möglichkeiten und Heraus-forderungen der Veränderung von Strukturen in der Regionalen Arbeit und im Fachbeirat des BHP.

Grundlage des Modells zur Weiterentwicklung ist eine veränderte Struktur der Regionalen Arbeit im BHP. Ist diese derzeit in einzelne in der Regel nach Postleitzahlen geordnete Regionen aufgegliedert mit dem Ziel, Mitglieder des BHPs in dieser Region, unabhängig von deren beruflichem Handlungsfeld, bei regionalen Treffen zusammenzubringen, so sieht das Modell eine Struktur auf Ebene der Bundesländer vor, in denen sich BHP Mitglieder handlungsfeldspezifisch organisieren. Nach diesem Modell gäbe es Landesgruppen für beispielsweise die Handlungsfelder Kindertageseinrichtungen, Frühförderung, Jugendhilfe, Schule oder die Arbeit mit erwachsenen Menschen mit (drohenden) Behinderungen. In den jeweiligen Landesgruppen würde jeweils eine Sprecherin bzw. ein Sprecher gewählt, der sich mit den Sprecherinnen und Sprechern aus den anderen Bundesländern austauscht. Der fachspezifische Austausch zwischen den BHP Mitgliedern in einem Bundesland soll dadurch deutlich intensiviert werden, indem fachliche, aber auch sozial- und/oder bildungspolitische Entwicklungen im jeweiligen Bundesland im Rahmen der Treffen in den Landesgruppen besprochen werden.

Anhand eines konkreten Beispiels sieht das Modell die folgende Struktur vor: Neben anderen Landesgruppen für die entsprechenden Handlungsfelder trifft sich nach dem Modell regelmäßig die Landesgruppe Jugendhilfe im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die Themen aus der Landesgruppe nimmt der/die ernannte Landesgruppen-sprecher/in mit zu einem Treffen der Landesgruppensprecher aus dem Handlungsfeld der Jugendhilfe. Hier treffen sich also alle Verantwortlichen einer Gruppe aus den verschiedenen Bundesländern, die im Handlungsfeld Jugendhilfe tätig sind. So ist ein bundesweiter fachlicher Austausch zu aktuell bedeutenden Themen in diesem Handlungsfeld gegeben. Die Gruppensprecherinnen und -sprecher bestimmen nun untereinander einen von ihnen, der das Handlungsfeld der Jugendhilfe einmal im Jahr bei einem Treffen mit den Sprechern anderer Handlungsfelder vertritt. Somit würde bei diesem Treffen ein Fachbeirat entstehen, der sich aus den Gruppensprecherinnen und Gruppensprechern aus den verschiedenen Handlungsfeldern in den verschiedenen Bundesländern zusammensetzt. In diesem Modell bilden also die Landesgruppen die Basis der Regionalen Arbeit im BHP. Die Regionalgruppen würden nicht mehr durch den BHP organisiert. Der Fachbeirat der Teilhabe- und Handlungsfelder würde sich aus den entsprechenden ernannten oder gewählten Gruppensprecherinnen und -sprecher der Bundesländer konstituieren.

Von dem vorliegenden Modell verspricht sich der Vorstand des BHP durch eine klar fachbezogene Ausrichtung eine gesteigerte Attraktivität seiner Angebotsstrukturen in den einzelnen Bundesländern. Zudem soll die politische Arbeit des BHP in den einzelnen Bundesländern durch die fachbezogene Organisationsstruktur weiter ausgebaut werden.

Bei Fragen zur Weiterentwicklung der Regionalen Arbeit wenden Sie sich gern an die BHP Geschäftsstelle.

Kontakt: 0 30 – 40 60 50 60
E-Mail: info@bhponline.de

Neueröffnung nach Umbau: Internationales Archiv

Nach umfangreichen Bauarbeiten wird das Internationale Archiv für Heilpädagogik ab dem 24. Juli 2017 wieder den regulären Betrieb für Besucherinnen und Besucher aufnehmen. Mit der denkmalgerechten Erneuerung der Fassade und einem Innenausbau des Obergeschosses wird das Gebäude sich attraktiv in den Ehrenhof von Schloss Trebnitz einfügen und mit einer deutlichen Erweiterung der Nutzfläche weiteren Raum für Archivierung und Präsentation schaffen.

Weitere Informationen: www.archiv-heilpaedagogik.de/aktuell

Bundestag beschließt Kinder- und Jugendstärkungsgesetz

Der Deutsche Bundestag hat am 29.06.2017 das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) beschlossen. Mit dem Gesetz soll laut Regierung die Wirksamkeit von Instrumenten und Maßnahmen im Kinderschutz verbessert werden.

Das Gesetz sieht u. a. vor, Kinder und Jugendliche in Einrichtungen durch eine wirkungsvollere Heimaufsicht besser zu schützen, zudem sollen sie sich bei Beschwerden an Ansprechpersonen außerhalb der Einrichtung wenden können. Neu geschaffen wird eine Regelung zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Frauen in Flüchtlingsunterkünften. Das Gesetz soll außerdem die gemeinsame Förderung von Kindern mit und ohne Behinderungen in Kitas stärken und führt eine neue Regelung zur Zusammenarbeit der Sozialleistungsträger beim Zuständigkeitswechsel ein.

Weitere Informationen:

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/bundestag-beschliesst-gesetz-zur-staerkung-von-kindern-und-jugendlichen

www.bundestag.de/Staerkung-kinder-jugendliche