Zielperspektive: Alle mitnehmen! Moderation Runder Tische sowie Visualisierungshilfen

Die Schnittstellenfunktion der Verfahrenslots:innen beinhaltet vielfältige Aufgaben und erfordert unterschiedliche Kompetenzen: eine Aufbereitung von Informationen, so dass diese niedrigschwellig zugänglich sind, ermöglicht eine Kenntnis der eigenen Rechte und somit Partizipation an relevanten Prozessen.

Ein Denken in Bildern in Verbindung mit Visualisierungstechniken eröffnen anregende Möglichkeiten, Informationen in Bildsprache zu übertragen sowie Ergebnisse aus Runden Tischen, Hilfe- und Teilhabeplankonferenzen, Entwicklungsgesprächen etc. zu sichern.

An Runden Tischen und ähnlichen Gesprächsrunden versammeln sich Personen mit ihren je spezifischen, mitunter konträren Interessen. Konstruktive Auseinandersetzungen und ergebnisorientiertes Arbeiten hängen nicht zuletzt von den Kompetenzen der moderierenden Person ab. Im Fokus stehen ein konstruktives Zusammenarbeiten in dynamischen Beziehungen, Konsense finden sowie Ziele formulieren, entlang derer ein Runder Tisch geführt wird.


Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • die Möglichkeiten von Visualisierungstechniken für eine barrierefreie Gestaltung von Informationen und Ergebnissicherung beschreiben,
  • die Chancen eines Denkens in Bildern erläutern,
  • Techniken und Hilfen der Visualisierung anwenden,
  • ein visualisierendes Plakat gestalten,
  • Moderationstechniken für Runde Tische und zum Einfangen der Sichtweisen aller im Prozess beteiligten Personen kennen,
  • die Dynamiken von Differenzen, Konflikten und Widerständen für die Moderation reflektieren,

  • die Inhalte und Kompetenzen des Moduls in das Profil der Verfahrenslots:innen integrieren.


    Verfahrenswege im Kontext einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe verstehen

    Verfahrenslots:innen sind Mitarbeitende des Jugendamtes und fungieren als unabhängige Beratungs- und Unterstützungsstelle für junge Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Die Funktion der:des Lots:in erfordert ein Verständnis für die Strukturen, Zuständigkeiten und Wege der Eingliederungshilfeträger und Rehabilitationsträger.  



    Gleichzeitig stehen Orientierungshilfen im Geflecht möglicher Leistungsträger im Portfolio der Verfahrenslots:innen sowie eine advokatorische Begleitung der Klient:innen und ihrer Familien. Ein Verständnis für die rechtlichen Grundlagen der Eingliederungshilfeträger dient der Identifizierung von Wegen und Möglichkeiten.


    Im Zentrum steht die Vermittlung von Grundkenntnissen über Zuständigkeiten und den Ablauf von Verwaltungs- bzw. Rechtsbehelfsverfahren. Verfahrenslots:innen sind dadurch in der Lage den Klient:innen Abläufe verständlich zu erklären, sie dabei zu beraten bzw. begleiten und sie an entsprechende Stellen zu verweisen sowie im Kontakt mit Leistungsträgern zu unterstützen.


    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • fallbezogen mögliche Leistungsträger identifizieren,
  • Zuständigkeitsklärungen begleiten,
  • Klient:innen in Verwaltungsverfahren beraten und begleiten,
  • Rechtsbehelfsverfahren erklären und aufzeigen,
  • die Vorgaben zum Sozialdatenschutz umsetzen,
  • Jugendamt als Teil einer kommunalen Selbstverwaltung in Aufbau, systematischer Organisation und Schnittstellen kennen,

  • Rolle sowie Aufgaben der:des Verfahrenslots:in verorten.


    Leistungs- und Leistungserbringungsrecht im SGB VIII (und SGB IX)

    Die Reform des SGB VIII führt die Leistungen für alle Kinder und Jugendliche, unabhängig einer Behinderung bzw. deren Art, zusammen. Daraus erwächst für Verfahrenslots:innen die Aufgabe, um die für Leistung und Leistungserbringung relevanten Gesetzestexte zu wissen, deren Systematik zu kennen und so Sorge- und Anspruchsberechtigte kompetent beraten zu können.


    Hilfen zur Erziehung und Leistungen zur Teilhabe sind (voraussichtlich) in einem Gesetzesbuch vereint und konturieren gleichzeitig zwei grundlegend unterschiedliche Bedarfslagen und Systematiken: erzieherische und behinderungsbedingte Bedarfe werden nach wie vor als getrennte Leistungstatbestände gefasst.


    Vor diesem Hintergrund gewinnt eine Leistungserbringung, die Maßnahmen für erzieherische und behinderungsbedingte Bedarfe anbieten kann, an Bedeutung. Inwiefern diese gemeinschaftliche Leistungserbringung rechtlich gefasst werden kann, wird Schritt für Schritt erprobt und gelernt.


    Das Modul wird von einem umfangreichen Skript begleitet, das Inhalte und Impulse zum Selbstlernen beinhaltet. Die Teilnehmenden sind explizit zum Selbststudium aufgefordert.



    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • die grundlegende Aufbaustruktur des SGB als Ganzes kennen,
  • das SGB VIII und SGB IX mit Hinblick auf die gesetzlichen Änderungen für eine inklusive Lösung nachvollziehen,
  • erzieherische und behinderungsbedingte Bedarfe sozialrechtlich verorten,
  • Sorge- und Anspruchsberechtigte für Fragen der Leistungsansprüche und Leistungsarten beraten,
  • die eigene Rolle und Aufgaben als Verfahrenslots:in vor dem Hintergrund sozialrechtlicher Fragen reflektieren.


  • Abschließend ist Raum für Fragen, Hinweise und Möglichkeit zur deutschlandweiten Vernetzung von Verfahrenslots:innen.


    Heilpädagogische Autismus-Beratung: Evaluationsmodul

    Das Evaluationsmodul dient der Darstellung und Reflexion des eigenen Kompetenzerwerbs im Verlauf der Weiterbildungsreihe. Hierfür reichen Sie vorher eine schriftliche Abschlussarbeit (10-15 Seiten) über einen Praxisfall ein. Die Abschlussarbeit präsentieren Sie vor der Gruppe (max. 30 Min.), im Anschluss erfolgt eine gemeinsame Diskussion und Reflexion.


    Eine vom BHP beauftragte Person nimmt daran teil.


    Das EAH Zertifikat „Heilpädagogische Autismus-Beratung für Entwicklung und Teilhabe“ umfasst 98 Unterrichtseinheiten Präsenz vor Ort. Das entspricht 5 EAH Credits.


    Heilpädagogische Autismus-Beratung: Fachberatung und Fallarbeit im Tätigkeitsbereich Autismusspektrum

    Kreative Lösungssuche, der Versuch des Verstehens, des Beleuchtens aus verschiedenen Perspektiven, des Entdeckens und Betrachtens der Komplexität eines Falles….

    Das und mehr bedeutet für uns Fachberatung.

    Aus der Fachberatung entwickeln wir Handlungsmöglichkeiten, erlangen Sicherheit im eigenen Tun, entdecken neue oder auch alt bewährte Wege.

  • Sie lernen in diesem Modul klassische Fachberatungsmodelle kennen.
  • Sie wenden diese an Ihren eigenen Fällen an.
  • Sie entwickeln praxisnah eigene Standards und – auf Wunsch – Formulare, die Ihnen dabei helfen, Fachberatung in Ihren Tätigkeitsbereich zu integrieren.

  • Neben klassischen Fachberatungsmodellen werden wir Marte Meo als eine Methode im Bereich der videogestützten Fachberatung vertiefen.

  • Sie erhalten einen Überblick über die Methode Marte Meo.
  • Sie lernen Marte Meo Elemente kennen.
  • Sie machen mit Ihren eigenen Fällen erste Erfahrungen mit Marte Meo als Fachberatungsmethode.
  • Sie entwickeln praxisnah eigene Checklisten für die videogestützte Fachberatung in Ihrem Tätigkeitsbereich.

  • Dieses Modul bietet Ihnen die Möglichkeit:

  • Eigene Fälle vorzustellen.
  • Die Ressourcen Ihrer Klienten zu entdecken.
  • Die nächsten möglichen Entwicklungsschritte Ihrer KlientInnen zu erkennen.
  • Ihre eigenen Ressourcen zu entdecken.

  • Ihre Handlungskonzepte durch angewandte Fachberatung zu erweitern.


    Heilpädagogische Autismus-Beratung: Beratung und Begleitung der Eltern und Familien Autismus im Familienkontext

    Das Seminar beschäftigt sich mit wichtigen Fragen, die in der Arbeit mit Menschen aus dem Autismusspektrum und deren Angehörigen zentral sind:

  • Die Diagnose ist klar - was kann der nächste Schritt sein?
  • Welche Unterstützungsmöglichkeiten und welche Barrieren kann es geben?
  • Wer sollte welches Expert:innenwissen aufbauen?
  • Eltern mit Autismus – eine zusätzliche Herausforderung – aber für wen?
  • Wer benötigt welche Art der Unterstützung und Begleitung?
  • Wer entscheidet darüber, wer im Prozess hilfreich und unterstützend sein soll?
  • Was hat sich als hilfreich und praktikabel bewährt?


  • Praxisorientiert und entlang der genannten Fragen werden Prinzipien der Beratung und Begleitung von Eltern und Familien erörtert. Expert:innen mit eigener Autismuserfahrung werden hilfreich zur Seite stehen.


    Darüber hinaus stehen Eltern aus dem Autismusspektrum im Zentrum der Betrachtung heilpädagogischer Begleitung. Eine autistische Mutter wird die Gruppe vertrauensvoll, kreativ und konstruktiv an den Besonderheiten ihrer Rolle teilhaben lassen.


    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • Leitprinzipien der Beratung und Begleitung von Eltern und Familien erörtern,
  • praktische Erfahrung in der Zusammenarbeit mit autistischen Eltern sammeln,
  • pädagogische Zielstellungen transparent und vernetzt erarbeiten,
  • die Expertise autistischer Eltern im Kontext heilpädagogischen Handelns integrieren,
  • die professionelle Rolle für die Begleitung und Unterstützung von Familien reflektieren.

  • Heilpädagogische Autismus Beratung: Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Autismus - Besser Verstehen und Handeln

    Die Unterschiede in der Wahrnehmung und der Informationsverarbeitung erschweren ein Verstehen zwischen Menschen mit Autismus und deren Bezugspersonen. Menschen mit Autismus kommunizieren ihre Überforderung mit Bezugspersonen oder Anpassungsanforderungen der Umwelt oft durch herausforderndes Verhalten. Der Umgang mit ihnen kann daher sowohl für Angehörige als auch Fachkräfte eine große Herausforderung darstellen.

    Um einen besseren Umgang mit Betroffenen erreichen zu können, steht vor allem das Verstehen der besonderen Lebenswelt von Menschen mit Autismus im Mittelpunkt. Meist ist auch ein tieferes Verständnis der eigenen Haltung für einen besseren Umgang ausschlaggebend, da dieses das Entstehen von herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Autismus maßgeblich beeinflussen kann.


    Dieses Modul bietet ergänzende Informationen und Perspektiven aus den sozialen Neurowissenschaften und den Verhaltenswissenschaften, um das Verständnis des autistischen Verhaltens in der Dynamik mit dem eigenen Verhalten zu erweitern. Den Teilnehmern werden Methoden vermittelt, wie sie strukturiert und objektiv Verhalten beschreiben können um dann zielgerichteter Theorien und Maßnahmen zu entwickeln, durch die der Entstehung von herausforderndem Verhalten vorgebeugt werden kann. Durch praktische Übungen und Fallbeispiele soll es den Teilnehmern erleichtert werden, diese Maßnahmen in ihrem Setting umsetzen zu können.


    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • autistische Verhaltensweisen durch Informationen und Perspektiven aus den Sozialen Neurowissenschaften und den Verhaltenswissenschaften vertieft verstehen,
  • die eigene Haltung und das eigene Verhalten im Umgang mit Menschen mit Autismus reflektieren,
  • eine gelingende Beziehung zu Menschen im Autismus-Spektrum gestalten,
  • Methoden zur Beobachtung, Dokumentation und Analyse von Verhalten anwenden,
  • Strategien und Interventionen im Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Autismus entwickeln.

  • Heilpädagogische Autismus-Beratung: Methodenvielfalt: Marte Meo, UK, Profilarbeit, TEACCH-Ansatz und mehr Schwerpunkt Adoleszenz und Erwachsenenalter

    Heilpädagogisches Handeln mit Menschen des Autismus-Spektrums umfasst vielfältige methodische Ansätze, zu denen das Modul einen Überblick bietet und besonders auf Unterstützte Kommunikation blickt. Wichtig sind bei der Methodenauswahl eine individuelle Wahrnehmung der Ressourcen des betroffenen Menschen und seines Umfeldes und eine ebenso individuelle Ausrichtung auf den Menschen und sein Umfeld.


    Der TEACCH-Ansatz gehört zu den gängigen Handlungskonzepten in Bezug auf Menschen aus dem Autismus-Spektrum und lässt sich mit den Aspekten der Strukturierung, der Rhythmisierung und der Visualisierung von Abläufen konstruktiv für heilpädagogisches Handeln nutzen. Die Unterstützte Kommunikation (UK) inklusive PECS eröffnet für viele eingeschränkt oder nicht sprechende Menschen Zugänge zu Interaktion und Kommunikation.  Die Profilarbeit intendiert die Selbstvertretung im System.


    Darüber hinaus werden andere methodische Konzepte thematisiert und kritisch betrachtet: Applied Behaviour Analysis (ABA), Autismusspezifische Verhaltenstherapie (AVT) u. a.


    Die Unterschiedlichkeit der methodischen Ansätze sowie der beteiligten Personen zeigen die Herausforderung, diese für gemeinsames Handeln zu integrieren.


    Das Pflichtmodul „Methodenvielfalt“ wird mit zwei unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten:

    - Kinder und Jugendliche

    - Adoleszenz und Erwachsenenalter

    Die Inhalte sind grundlegend gleich und werden lebensalterspezifisch und orientiert an den Interessen der Teilnehmenden in den Modulen 25 W 7.4.1 und 25 W 7.4.2 je unterschiedlich fokussiert und gewichtet.


    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • Marte Meo in Grundzügen kennen,
  • den TEACCH-Ansatz in seinen theoretischen Grundlagen erläutern,
  • Ideen zur Visualisierung und Strukturierung von Abläufen entwickeln,
  • Möglichkeiten der UK kennen und einen PECS Ablauf beschreiben,
  • Profilerstellung mit und für Klientinnen und Klienten kennen,

  • aus der Theorie in die Praxis: praktische Ideen für Einzel- wie Gruppensettings kennen, anwenden und für heilpädagogisches Handeln reflektieren.


    Heilpädagogische Autismus-Beratung: Methodenvielfalt: Marte Meo, UK, Profilarbeit, TEACCH-Ansatz und mehr Schwerpunkt Kinder und Jugendliche

    Heilpädagogisches Handeln mit Menschen des Autismus-Spektrums umfasst vielfältige methodische Ansätze, zu denen das Modul einen Überblick bietet und besonders auf Unterstützte Kommunikation blickt. Wichtig sind bei der Methodenauswahl eine individuelle Wahrnehmung der Ressourcen des betroffenen Menschen und seines Umfeldes und eine ebenso individuelle Ausrichtung auf den Menschen und sein Umfeld.


    Der TEACCH-Ansatz gehört zu den gängigen Handlungskonzepten in Bezug auf Menschen aus dem Autismus-Spektrum und lässt sich mit den Aspekten der Strukturierung, der Rhythmisierung und der Visualisierung von Abläufen konstruktiv für heilpädagogisches Handeln nutzen. Die Unterstützte Kommunikation (UK) inklusive PECS eröffnet für viele eingeschränkt oder nicht sprechende Menschen Zugänge zu Interaktion und Kommunikation.  Die Profilarbeit intendiert die Selbstvertretung im System.


    Darüber hinaus werden andere methodische Konzepte thematisiert und kritisch betrachtet: Applied Behaviour Analysis (ABA), Autismusspezifische Verhaltenstherapie (AVT) u. a.


    Die Unterschiedlichkeit der methodischen Ansätze sowie der beteiligten Personen zeigen die Herausforderung, diese für gemeinsames Handeln zu integrieren.


    Das Pflichtmodul „Methodenvielfalt“ wird mit zwei unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten:

    - Kinder und Jugendliche

    - Adoleszenz und Erwachsenenalter

    Die Inhalte sind grundlegend gleich und werden lebensalterspezifisch und orientiert an den Interessen der Teilnehmenden in den Modulen 25 W 7.4.1 und 25 W 7.4.2 je unterschiedlich fokussiert und gewichtet.


    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • Marte Meo in Grundzügen kennen,
  • den TEACCH-Ansatz in seinen theoretischen Grundlagen erläutern,
  • Ideen zur Visualisierung und Strukturierung von Abläufen entwickeln,
  • Möglichkeiten der UK kennen und einen PECS Ablauf beschreiben,
  • Profilerstellung mit und für Klientinnen und Klienten kennen,

  • aus der Theorie in die Praxis: praktische Ideen für Einzel- wie Gruppensettings kennen, anwenden und für heilpädagogisches Handeln reflektieren.


    Personenzentrierte Teilhabeplanung

    Die Zielperspektive eines inklusiven Gemeinwesens beinhaltet die sozialrechtliche Verankerung auf Beratungsleistungen im SGB IX auf Beratungsleistungen für Menschen mit Beeinträchtigung, die sich im Teilhabeplanungsprozess befinden. Ziel der Beratung ist, den individuellen Hilfebedarf zu erfassen und die notwendigen Unterstützungsleistungen personenzentriert auszugestalten.

    Das Ermitteln, Erkennen und Durchführen personenzentrierter Leistungen erfordert hohe fachliche Kompetenzen. Das heilpädagogische Verständnis vom Menschen „betont die unauflösliche Einheit von physischen, psychischen, emotionalen, sozialen und spirituellen Eigenschaften, die sich in jedem einzelnen Menschen auf individuell einzigartige und gleichwertige Weise und in Wechselbeziehungen mit den sozialen und ökologischen Umwelten konkretisieren“ (BHP Berufsbild 2022, 7). Dieses Verständnis, eingebettet in die gesellschaftlichen Bedingungen und Zusammenhänge der jeweiligen Person, dient als Grundlage der Wunsch- und Hilfebedarfsermittlung. Eine ethische Reflexion des Selbstbestimmungsrechtes ist Voraussetzung für eine Ausgestaltung der Wünsche von Menschen mit Beeinträchtigungen mit dem Ziel einer nachhaltigen Verbesserung und langfristigen Etablierung individueller Lebensqualität.

    Daraus ergeben sich die Aufgaben der beratenden (Heil)Pädagogin / des beratenden (Heil)Pädagogen, den Teilhabeplanungsprozess zu personalisieren, d. h. den Hilfebedarf ICF-basiert zu ermitteln, die geeigneten Methoden und Instrumente für den individuellen Planungsprozess auszuwählen sowie die relevanten Informationen über Rechte und Möglichkeiten für die Person mit Beeinträchtigung und Behinderung und sein Umfeld barrierefrei aufzubereiten und zu kommunizieren. Um ein inklusives Gemeinwesen entwickeln und gestalten zu können, müssen die individuellen Teilhabeansprüche im Kontext einer örtlichen Teilhabeplanung verortet werden.

    Der rote Faden der Personenzentrierung wird methodisch durch das Konzept der Persönlichen Zukunftsplanung konturiert, um das Moment der Ermächtigung und Selbstermächtigung hervorzuheben bei Wahrung und Beachtung sozialer wie systemischer Eingebundenheit. Das stellt die Fachkraft in die Verantwortung, Prozesse situativ wie individuell an den Wünschen und Bedarfen der Person mit Beeinträchtigung und Behinderung auszurichten und praktikable Möglichkeiten der Umsetzung zu suchen.

    Die Inhalte werden in Präsenz und Online vermittelt. Gleichzeitig durchziehen inhaltliche Elemente der Persönlichen Zukunftsplanung den gesamten Zeitraum, die im digitalen Setting erfolgen. Eigeninitiative, Selbststudium und Selbststeuerung der Bildungsprozesse sind ausdrücklich erwünscht; darüber hinaus sind Coaching-Anteile zur Umsetzung des Praxisprojekts und Auseinandersetzung mit Personenzentrierung enthalten, die individuell terminiert werden.

    Modul 1: Einführung in die Personenzentrierte Teilhabeplanung | Wiebke Kühl

    Der Begriff der Personenzentrierten Teilhabeplanung wird in Historie und Ausgestaltungsmöglichkeiten erörtert und das Recht auf Beratung im Teilhabeplanungsprozess im Bundesteilhabegesetz verortet. Aus diesem Recht ergeben sich eine Vielzahl an Aufträgen, die in Chancen und Begrenzungen diskutiert werden.

    Modul 2: Leistungs- und Leistungserbringungsrecht im SGB IX | Timo Prieß

    Dieses Modul informiert über die Rechtsansprüche von Menschen mit Beeinträchtigungen, die im SGB IX niedergelegt sind und Wege der Umsetzung sowie allgemeine verfahrensrechtliche Angelegenheiten.

    Modul 3: ICF-basierte Hilfebedarfsermittlung | Prof. Dr. Peter Groß

    Auch die Ermittlung des Hilfebedarfs wird im SGB IX geregelt und legt Kriterien fest, denen die zu verwendenden Instrumente zur Hilfebedarfsermittlung entsprechen müssen. Personenzentrierung und ICF als Grundlage sind zwei dieser Kriterien. Im Rahmen dieses Moduls werden die Kriterien beschrieben und Instrumente der Hilfebedarfsermittlung diesbezüglich hinterfragt.

    Modul 4: Informationen barrierefrei gestalten | Wiebke Kühl

    Personenzentrierte Teilhabeplanung bedeutet auch, die Informationen so zu gestalten, dass diese in einer notwendigen Komplexität erfasst werden können. Die Vielzahl möglicher Beeinträchtigungen bedingt eine Vielzahl an Notwendigkeiten barrierefreier Gestaltung von Informationen. Dieses Modul informiert über die Bandbreite der Möglichkeiten und gibt eine Einführung in ausgewählte Methoden.

    Modul 5: Methoden und Instrumente der Teilhabeplanung | Wiebke Kühl

    Der Hilfebedarf lässt sich nicht einfach aus den Beeinträchtigungen ableiten, sondern umfasst immer auch individuelle Wünsche und Ziele. Um diese zu ermitteln, aus den Wünschen Ziele zu formulieren und diese in gangbare Schritte zu differenzieren, benötigt die beratende (Heil)Pädagogin / der (Heil)Pädagoge ein fundiertes Methodenspektrum. Dieses Modul führt ein in die Grundhaltung und Methodenanwendung der Persönlichen Zukunftsplanung und der Sozialraumorientierung.

    Modul 6: Beratungssituationen gestalten, Beratungskonflikte verstehen | Petra Runggaldier

    Beratungssituationen so zu gestalten, dass eine konstruktive Atmosphäre entsteht und bleibt, gehört zu den allgemeinen (heil)pädagogischen Kompetenzen. Gleichwohl sind vielen Fachkräften Konflikte aus eigener Erfahrung vertraut. In diesem Modul sollen die Dynamiken verschiedener Beratungssituationen analysiert werden, dabei wird auf die intrapsychischen Konflikte der beratenden (Heil)Pädagogin / des beratenden (Heil)Pädagogen eingegangen.

    Modul 7: Inklusion in Kommunen | Marcus Windisch

    Laut einer Empfehlung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist örtliche Teilhabeplanung „ein partizipativer und lernorientierter Prozess, in dem alle relevanten Akteure vor Ort unter Federführung der Kommune gemeinsam erarbeiten, wie Inklusion im jeweiligen Gemeinwesen erreicht werden soll“ (Deutscher Verein 2012, 2).

    Die beratenden (Heil)Pädagoginnen und Pädagogen im Prozess der Personenzentrierten Teilhabeplanung können aus ihren Erfahrungen wertvolle Erkenntnisse ableiten, die der Kommune als Grundlage zur Entwicklung eines inklusiven Gemeinwesens dienen.

    Modul 8: Evaluationsmodul | Wiebke Kühl | BHP

    Im Rahmen des Evaluationsmoduls werden die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Weiterbildungsreihe zusammengefasst und reflektiert. Hierfür reichen Sie vier Wochen vorher eine schriftliche Ausarbeitung zu einem Praxisprojekt ein (10 bis max. 15 Seiten). Im Verlauf des Evaluationsmoduls stellen Sie Ihre Arbeit vor. Eine vom BHP beauftragte Person nimmt daran teil.

    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • Den Begriff der Personenzentrierten Teilhabeplanung darlegen,
  • das Recht auf Beratung im Teilhabeplanungsprozess im BTHG verorten,
  • Leistungsansprüche von Menschen mit Beeinträchtigungen beschreiben, die sich aus dem BTHG ergeben,
  • Instrumente der Hilfebedarfsermittlung auf der Grundlage der ICF und der Personenzentrierung analysieren,
  • Möglichkeiten der barrierefreien Gestaltung von Informationen beschreiben,
  • einen Teilhabeplanungsprozess personenzentriert durchführen,
  • die eigene Person im Beratungsprozess reflektieren,
  • sich als Person sowie die Institution im Kontext örtlicher Teilhabeplanung verorten,
  • ein eigenes Beratungskonzept für Personenzentrierte Teilhabeplanung entwickeln und erste Praxiserfahrungen reflektieren.