Assistenz im Krankenhaus: Fachverbände schreiben an Bundessozialminister und fordern Verbesserungen
Wenn Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung ins Krankenhaus aufgenommen werden müssen, kann das für die Betroffenen beängstigend und bedrohlich sein. Zu krankheitsbedingten Symptomen, wie etwa Schmerz oder Atemnot, kommt die Unsicherheit einer fremden Umgebung. ÄrztInnen und Pflegekräfte sind auf den Umgang mit Menschen mit Behinderung in der Regel nicht vorbereitet, es fehlt an behinderungsspezifischen Kenntnissen und an Erfahrung in der Kommunikation zum Beispiel mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Es bedarf einer vertrauten Begleitung und Betreuung, um die Behandlung erfolgreich durchzuführen.
In einem aktuellen Positionspapier fordern die Fachverbände für Menschen mit Behinderung, dass Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung eine Assistenz für Aufenthalte im Krankenhaus sowie in stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen als Leistung der Eingliederungshilfe in Anspruch nehmen können. Dabei übernehmen die AssistentInnen jene Aufgaben, die sich aus dem behinderungsbedingten Bedarf und nicht aus dem medizinischen Aufwand der Behandlung ergeben. Die Assistenz im Krankenhaus und in stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen müsse ausdrücklich als Leistung der Eingliederungshilfe im Neunten Buch des Sozialgesetzbuches (SGB IX) verankert werden, da die Unterstützung bei der persönlichen Gesundheitssorge eine Leistung zur sozialen Teilhabe sei, so die Fachverbände in ihrem Positionspapier.
Der BHP unterstützt die Forderung der Fachverbände, dass Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung eine Assistenz für Aufenthalte im Krankenhaus sowie in stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen als Leistung der Eingliederungshilfe in Anspruch nehmen können.
Hier können Sie das Positionpapier „Assistenz im Krankenhaus für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung“ herunterladen: [wpfilebase tag=file id=1341 tpl=download-button /]
Die Fachverbände für Menschen mit Behinderung repräsentieren ca. 90% der Dienste und Einrichtungen für Menschen mit geistiger, seelischer, körperlicher oder mehrfacher Behinderung in Deutschland. Ethisches Fundament der Zusammenarbeit ist das gemeinsame Bekenntnis zur Menschenwürde sowie zum Recht auf Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft. Weitere Informationen unter: www.diefachverbaende.de
RKHD-Hochschulen fordern bessere Arbeitsbedingungen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen
In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen sich die staatlich refinanzierten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in kirchlicher Trägerschaft für bessere Arbeitsbedingungen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen aus. „Nur, wenn diese Berufe attraktiver werden, lässt sich der Fachkräftemangel überwinden“, betont Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann, Rektorin der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL), in ihrer Funktion als Vorsitzende der Rektorenkonferenz der kirchlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Deutschlands (RKHD).
Hier können Sie die Stellungnahme herunterladen: [wpfilebase tag=file id=1339 tpl=download-button /]
#Zuversicht als Haltung - Corona Diaries des Jugendhauses "Am Nicolausholz"
Was bedeutet die Corona-Pandemie für stationäre Einrichtungen? Susanne Schill, BHP Mitglied und pädagogische Leiterin des Jugendhauses "Am Nicolausholz", gibt uns mit diesem Video einen Einblick in diese besondere Situation. Das Jugendhaus ist eine Einrichtung der Langzeitbetreuung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes.
Das Video wurde uns mit freundlicher Genehmigung der Median-Kliniken zur Verfügung gestellt.
Die besonderen Herausforderungen, mit denen HeilpädagogInnen in Zeiten der Corona-Pandemie konfrontiert sind, erfordern besondere Ideen und Flexibilität. Wir wollen uns mit Ihnen darüber austauschen und stellen über unsere Webseite regelmäßig verschiedene Ansätze und Impulse vor: Wie bleibe ich mit meinen KlientInnen in Kontakt? Welche Möglichkeiten der Kommunikation gibt es und wie können wir uns im Team gegenseitig unterstützen?
Sie möchten sich an #ZuversichtAlsHaltung beteiligen und aus Ihrem neuen Arbeitsallltag berichten? Melden Sie sich gerne bei uns unter presse@bhponline.de.
#Zuversicht als Haltung - Zur Frühförderarbeit während der Conona-Pandemie
In diesem Video zu #ZuversichtAlsHaltung berichtet Eva Vogelheim, BHP Landesfachgruppensprecherin der Selbstständigen in NRW, von der Arbeit in ihrer heilpädagogischen Praxis und den Herausforderungen, denen sie sich in Zeiten der Corona-Pandemie gegenübergestellt sieht.
In #ZuversichtAlsHaltung fragen wir unsere Mitglieder nach ihren Erfahrungen, Ideen und Gedanken. Gemeinsam wollen wir der Vereinzelung durch „Social Distancing“ entgegenwirken und Miteinander im Austausch bleiben.
Sie möchten sich an #ZuversichtAlsHaltung beteiligen und aus Ihrem neuen Arbeitsallltag berichten? Melden Sie sich gerne bei uns unter presse@bhponline.de. Als HeilpädagogInnen wissen wir um unsere Stärken im Miteinander und wollen gemeinsam Mut machen: Für Menschen. MitMenschen.
#Zuversicht als Haltung - Kompasse zur inneren Stärkung in Krisenzeiten
Während der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie erleben HeilpädagogInnen vielfache Einschränkungen in der Arbeit mit ihren KlientInnen. Viele heilpädagogische Praxen, Einrichtungen und Dienste haben seitdem eigene Materialien entwickelt, um mit den Eltern und Kindern im Kontakt zu bleiben und ihre Ressourcen anzusprechen.
Die Kinder- und Jugendwerkstatt EIGEN-SINN in Freudenstadt entwickelte in diesem Sinne den "Kompass der Lebensfreude" und den "Kompass der Wahrnehmung". Die Kinder- und Jugendwerkstatt EIGEN-SINN ist hauptsächlich im Rahmen der sozialpädagogischen Gruppenarbeit tätig. Zu Beginn der Krise entwickelte das Team die Kompasse, um die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien durch die Corona-Krise zu begleiten.

www.kinderwerkstatt-eigensinn.de
Das Richtziel ist die Auseinandersetzung mit der Angst und ihrer Bewältigung und gegenüberstehend die Auseinandersetzung mit der Hoffnung und der Wertschätzung sowie dem Sinn des Lebens. Die Familien setzen sich mit Fragen zu ihren Gefühlen, ihrer Körperwahrnehmung und ihren Beziehungen auseinander.
AUFBAU EINES KOMPASSES:
Der Kompass ist in 8 Teile aufgebaut. Sie beinhalten je eine Aussage zu folgendem methodischen Hintergrund:
- Körpereigene Sinne und deren Wahrnehmung.
- Bewusst werden der Gefühle.
- Handlungsschritte aus der Krise, der Angst, der Wut - hin zum Erwerb
von neuen Stärken und innerer Widerstandskraft.
ZIEL DER KOMPASSE
Durch die Auseinandersetzung mit den Inhalten und Fragen der Kompasse und der Integration in den Wochenalltag, soll eine Stärkung des Selbstverstehens, der Selbstwirksamkeit und der Selbstregulation erfolgen. Immer unter dem Zeichen: „MEIN LEBEN MACHT SINN!“
Hier können Sie eine Anleitung und Informationen zu den Kompassen herunterladen: [wpfilebase tag=file id=1330 tpl=download-button /]
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#Zuversicht als Haltung - Zur Arbeit in Kindertagesstätten während der Corona-Pandemie
In diesem Video zu #ZuversichtAlsHaltung spricht Jessica Schmidt, Landesfachgruppensprecherin des BHP für den Bereich Kindertagesstätten Berlin/Brandenburg, über die Arbeit in Kindertagesstätten während der Corona-Pandemie.
Die besonderen Herausforderungen, mit denen HeilpädagogInnen in Zeiten der Corona-Pandemie konfrontiert sind, erfordern besondere Ideen und Flexibilität. Wir wollen uns mit Ihnen darüber austauschen und stellen über unsere Webseite regelmäßig verschiedene Ansätze und Impulse vor: Wie bleibe ich mit meinen KlientInnen in Kontakt? Welche Möglichkeiten der Kommunikation gibt es und wie können wir uns im Team gegenseitig unterstützen?
Sie möchten sich an #ZuversichtAlsHaltung beteiligen und aus Ihrem neuen Arbeitsallltag berichten? Melden Sie sich gerne bei uns unter presse@bhponline.de.
Informationen zur Corona-Pandemie für HeilpädagogInnen finden Sie auf unserer Themenseite Corona www.bhponline.de/bhp-themenseite-corona.
Studie zu Bewältigungsstrategien von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Zeiten des Coronavirus
Ein internationaler Zusammenschluss von ForscherInnen aus mehr als 14 Ländern hat eine Studie initiiert, die untersuchen will, wie sich die Coronavirus (COVID-19)-Pandemie und ihre politischen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen auf Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Familien auswirken. Ziel des internationalen Forschungsprojekts ist es, herauszufinden, wie Personen mit Beeinträchtigungen mit der COVID-19-Pandemie und ihren Konsequenzen umgehen. Die Befragung endet am 30. Juni 2020.
Hier können Sie an der anonymen Fragebogenstudie online teilnehmen: www.specialneedscovid.org
#Zuversicht als Haltung - Heilpädagogisches Arbeiten in Zeiten der Corona-Pandemie
Ein Erfahrungs- und Ideenbericht von Sandra Leginovic, Heilpädagogin (M.A.), Inhaberin einer heilpädagogischen Praxis und BHP Mitglied.
Bereits seit Mitte März sind in Hessen Frühförderstellen, Heilpädagogische Praxen und Autismuszentren für ihre KlientInnen geschlossen. Das bleibt (Stand heute 13.05.2020) auch mindestens noch bis zum 05.06.2020 so.
Keine Einzelförderungen, keine Spieltherapien, keine Psychomotorik, kein kreatives Arbeiten mit Ton oder Farben und keine soziale Kleingruppenarbeit dürfen stattfinden. Auch die Zusammenarbeit mit den Sorgeberechtigten kann nicht im unmittelbaren Kontakt erfolgen. Gleichzeitig sind Schulen und Kitas immer noch für die meisten Kinder und Jugendlichen geschlossen. Welche direkten und indirekten Folgen das für die sozial-emotionale Entwicklung vieler Heranwachsender und welche Konsequenzen das für den Kinderschutz haben kann, muss ich hier niemandem erklären.
Mit meinen Kolleginnen aus der BHP-Landesfachgruppe der Selbstständigen in Hessen bin ich regelmäßig im Kontakt. Auch mit meinen KooperationsparterInnen und interdisziplinären Netzwerken. Wir teilen unsere Erfahrungen und sprechen über die neuesten Verordnungen zum Infektionsschutz. Als Referentin in Aus-, Fort- und Weiterbildung setze ich mich mit technischen Lösungen für Onlineseminare auseinander. Zunächst widerwillig. Inzwischen kann ich dem ganzen durchaus positive Seiten abgewinnen.
Die Entscheidung, ob ein Glas als halb leer oder halb voll anzusehen ist, bleibt ja jedem selbst überlassen. Als Ende Februar ein 8-jähriger Besucher meiner Heilpädagogischen Praxis zu mir sagte, dass er das Wort Corona langsam nicht mehr hören könne, ahnten wir beide zwar, dass wir es in der nächsten Zeit noch häufiger verwenden würden, jedoch vor welche Herausforderungen uns die mit dem Virus verbundenen Kontaktbeschränkungen stellen würden, war nicht abzusehen.
Wie bleibe ich mit den Kindern und Jugendlichen im Kontakt? Wie kann es mir gelingen den Faden zu ihnen nicht abreißen zu lassen? Wie gestalte ich weiterhin die so wichtige Beziehungsarbeit? Wie kann ich ohne direkten Kontakt mit Familien weiter arbeiten? Wie begegne ich ihnen in möglichen Krisen?
Hier heißt es einfallsreich und kreativ zu sein, sich an den Umgang mit neuen oder bisher nicht genutzten Medien heranzuwagen und neue Wege zu gehen.
Kontakt zu den Kindern halten
Alle Kinder erhalten hin und wieder Post von mir. Manchmal sind es Spiel- und Beschäftigungsideen, auch wurden schon Blumensamen verschickt. Mit einigen älteren Kindern und Jugendlichen bin ich viel draußen unterwegs. Wir gehen spazieren im Feld und im Wald. Dabei führen wir Gespräche und erkunden die Umgebung. Wir sprechen über Gefühle, über den veränderten Alltag, die fehlenden Freunde, die Sehnsucht nach Normalität, die guten Seiten am Lockdown, die Arbeit der Eltern, die sich plötzlich zu Hause breit macht und zur Auflösung zuvor gekannter Grenzen führt, Ängste, Schularbeiten, über alles was nervt und über lustige Begebenheiten. Wir nehmen auch Becherlupen oder Kaleidoskope mit. Manchmal auch eine Kamera um Tiere, Blumen oder uns selbst zu fotografieren. Wir finden bemalte Steine und legen sie wo anders wieder aus, wir haben schon ein vierblättriges Kleeblatt gefunden und einen Regenbogen gesehen. Wir wissen jetzt, dank Internet, wie man Pusteblumen haltbar machen kann und können die Beschränkungen dadurch auch als Bereicherungen wahrnehmen.
Ich möchte im Folgenden von den Erfahrungen aus meinem veränderten Alltag erzählen und von einer glücklichen Situation mit einem Kind, in die ich ohne diese Kontaktbeschränkung nie gekommen wäre.
Als ich zu Gast in einem Puppenhaus war
Was als Versuch startete ist inzwischen zu einem festen Termin in der Woche geworden. Ich videotelefoniere mit einem 7-jährigen Kind wöchentlich eine Stunde lang. Das machen wir über das elterliche Smartphone. Ich werde zum vereinbarten Termin angerufen. Dann wird mir das Kind von einem Elternteil übergeben. Das ist fast wie in einer Übergabesituation an der Praxistür. Man begrüßt sich, wechselt ein paar nette Worte oder tauscht kurz Informationen. Dann beginnt die Zeit für das Kind. Die Eltern verlassen den Raum. Anders ist, dass wir nicht in der Heilpädagogischen Praxis sind, sondern dass ich über den Bildschirm in den Wohnbereich der Familie oder in das Kinderzimmer komme.
In den ersten Stunden habe ich mit dem Kind gebastelt. Wir haben uns gegenseitig beim Papierfalten zugesehen und es dem anderen nachgemacht. Eine Unterhaltung findet beiläufig statt. Vor manchen Stunden sende ich benötigtes Material per Post oder als Datei via E-Mail an die Familie. Die Eltern stellen dem Kind dann das Material zur Verfügung. Das können Ausmalbögen oder eine Schnittvorlage sein. Oder eine Anregung zum Bau von Stabpuppen aus Pappe auf Holzspießen.
Sehr beliebt ist auch das Ziehen von Fragekärtchen. Sie haben unterschiedlich farbige Rückseiten. Ich halte den Kartenfächer in die Kamera, das Kind wählt die Farbe. Hier steht z.B. „Wenn Du ein Bonbon wärst, wie würdest Du schmecken? “ Oder: „Außerirdische laden Dich zu einem Weltraumflug ein. Wen würdest Du mitnehmen?“ (siehe FN 1), und schon sind wir im Gespräch. Manchmal lese ich auch eine Geschichte vor. Doch mit der Zeit entwickelten wir uns zu richtigen Videokonferenz-Profis.

Meine Handpuppe Fritzi kommt auch zum Einsatz. Sie ist für das Kind eine beliebte Gesprächspartnerin. Weil Fritzi immer alles verwechselt und falsch sagt, oder andere Namen für Dinge verwendet, wird viel gelacht und die Stimmung ist heiter und gelöst. Das führt dazu, dass wir immer mutiger werden und neue Sachen ausprobieren, was man noch so machen kann. So kam es auch, dass ich plötzlich in einem Puppenhaus saß. Ein bisschen fühlte ich mich dabei wie Alice im Wunderland. Es hüpften kleine Ponys durchs Bild, mit denen ich sprechen konnte. Wir haben so das Rollenspiel über Videotelefonie entdeckt. Das Kind gibt die Regieanweisungen, wechselt für mich den Raum im Puppenhaus und bestimmt, wie Fritzi oder ich in unserer jeweiligen Rolle gerade agieren sollen. Ein Handlungsstrang entsteht, der es erlaubt in der nächsten Videospielstunde an die zurückliegende anzuknüpfen. Wir sind Akteure mitten in der Geschichte und es fühlt sich fast so an, als wären wir im gleichen Raum.
Wenn mir jemand vor 8 Wochen erzählt hätte, dass ich demnächst mit Kindern über Videotelefonie spiele, hätte ich das nicht für machbar gehalten. Es ist eigentlich wie in einem therapeutischen Raum - nur ohne Raum. Ich gebe als Heilpädagogin den Rahmen und wenn nötig, den Impuls. Das Kind entwickelt das Spiel, ich lasse mich führen, bin präsent und verfügbar.
Arbeiten in den Praxisräumen - Die Spielscheibe
Ich habe meine Praxisräume nach einem Hygienekonzept und den Empfehlungen des RKI vorbereitet. Es gibt jetzt einen Einmalpapierhandtuchspender, jede Menge Desinfektionsmittel und einige neue Abläufe, die ich den Familien jetzt schon mitgeteilt habe. So werden nach Betreten der Praxis erst einmal die Hände gewaschen, jedes Kind darf maximal von einer Person gebracht und abgeholt werden; ich trage eine Alltagsmaske und wir können in der nächsten Zeit leider in der kleinen Küche keinen Pudding kochen.
Auch gilt das Abstandsgebot, dass sich anschaulich für Kinder mit einer Schwimmnudel anzeigen lässt. Aber wie ist das umzusetzen, wenn wir beispielsweise am Tisch sitzen, etwas betrachten, ein Brettspiel machen oder lesen? Dafür gibt es Scheiben aus Acrylglas, die zwischen Personen aufgestellt werden und sie vor dem gegenseitigen Austausch der Atemluft (Tröpfcheninfektion) schützen sollen.
"Allein das Wort Spuckschutz klingt schon sehr unappetitlich"

Jetzt aber mal ehrlich: was hält Fünfjährige hinter einer Glasscheibe? Wenn ich sage: das ist ein Spuckschutz, wird ihr Forscherdrang sie dazu bringen, ausprobieren zu wollen, ob das Ding hält, was es verspricht. Allein das Wort Spuckschutz klingt schon sehr unappetitlich. Außerdem haben wir uns noch nie angespuckt. Das macht für Kinder keinen Sinn. Also müssen wir dem Stück Glas zwischen uns einen Sinn, eine Bedeutung geben. Deshalb habe ich, zusammen mit dem Messebauer meines Vertrauens, die SPIELSCHEIBE entwickelt.
Die Spielscheibe hat unten eine Durchreiche die es ermöglicht Spielfiguren von der einen zur anderen Seite zu schieben oder diagnostisches Material und der Gleichen. Weiter oben hat sie ein Loch, an das ein Schlauch angesetzt werden kann und einen Schlitz. Das ermöglicht sie in vielfältiger Weise zu nutzen. Mal ist sie Murmelbahn oder dient Experimenten wie z.B. Wasser schütten oder Erbsen, mal kann sie Büro, mal Postfiliale sein. Sie kann im Kaufladen auf die Theke gestellt werden. Sie unterteilt den Bauteppich, ermöglicht aber die Durchfahrt von Autos. Sie ist aus sehr dickem Acrylglas und steht sicher auf Holzfüßen. Die abgerundeten Ecken verhindern Verletzungen.

Wir haben von der Spielscheibe noch ein paar weitere hergestellt und bieten sie zum Kauf an. Solange der Vorrat reicht bzw. Material verfügbar ist (Acrylglas ist aktuell so rar wie vor ein paar Wochen das Klopapier).
Dem „Spiel mit der Grenze“ kann jedes Kind einen eigenen Sinn geben und ich freue mich auf die vielen Ideen die bei ihrem Einsatz noch entstehen werden. Auch in der Zeit nach Corona, kann sie als Spielmaterial weiterhin zum Einsatz kommen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie gesund bleiben und damit verbunden viel Kreativität bei der Umsetzung Ihrer heilpädagogischen Aufgaben.
Herzliche Grüße
Sandra Leginovic
Wenn Sie genaueres zur Spielscheibe erfahren möchten, klicken Sie bitte hier: https://seeger-solutions.de/spielscheibe.pdf
Fußnote 1: Rossa & Rossa: „Wenn Du ein Bonbon wärst…. 120 verrückte Fragekarten für den Einstieg in die Kinderpsychotherapie. Beltz Verlag, Weinheim, Basel 2017
#Zuversicht als Haltung - Heilpädagogische Familienhilfe in Zeiten der Corona-Pandemie
In #ZuversichtAlsHaltung fragen wir unsere Mitglieder nach Ihren Erfahrungen, Ideen und Gedanken. Gemeinsam wollen wir der Vereinzelung durch „Social Distancing“ entgegenwirken und Miteinander im Austausch bleiben.
In diesem Video spricht Thorsten Janssen, Diplom-Heilpädagoge, Systemischer Berater und BHP Mitglied, über die Arbeit in der Heilpädagogischen Familienhilfe in Zeiten der Corona-Pandemie.
Sie möchten sich an #ZuversichtAlsHaltung beteiligen und aus Ihrem neuen Arbeitsallltag berichten? Melden Sie sich gerne bei uns unter presse@bhponline.de. Als HeilpädagogInnen wissen wir um unsere Stärken im Miteinander und wollen gemeinsam Mut machen: Für Menschen. MitMenschen.
#Zuversicht als Haltung - heilpädagogische Haltung als persönliche Ressource
Bettina Mayer, Heilpädagogin, Heilpraktikerin und Landesfachgruppensprecherin der Selbstständigen für das Bundesland Bayern, spricht in diesem Audiobeitrag über ihre Erfahrungen mit der Coronavirus-Pandemie als Inhaberin einer heilpädagogischen Praxis.
In #ZuversichtAlsHaltung fragen wir unsere Mitglieder nach Ihren Erfahrungen, Ideen und Gedanken. Gemeinsam wollen wir der Vereinzelung durch „Social Distancing“ entgegenwirken und Miteinander im Austausch bleiben.
Sie möchten sich an #ZuversichtAlsHaltung beteiligen und aus Ihrem neuen Arbeitsallltag berichten? Melden Sie sich gerne bei uns unter presse@bhponline.de. Als HeilpädagogInnen wissen wir um unsere Stärken im Miteinander und wollen gemeinsam Mut machen: Für Menschen. MitMenschen.