Behinderung im Kontext von Kultur und Migration

Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, wie z. B. Geflüchtete und/oder Menschen mit Behinderung, sind in unserem System oft einer „Entweder-Oder-Sicht“ ausgesetzt. Die Zuschreibung zu einem Vielfaltsmerkmal wird komplexen menschlichen Identitäten nicht gerecht. In diesem Online-Seminar lernen Fachkräfte das Konzept der Intersektionalität kennen sowie transkulturelle Erklärungsmodelle von Behinderung. Durch das Verstehen von Wechselwirkungen von Migration und Behinderung können so bessere Zugänge in Begleitung und Beratung gefunden werden.

Das Online-Seminar thematisiert folgende Aspekte:

  • Sensibilisierung für multiple Identitäten
  • Konzept der Intersektionalität im Kontext von Behinderung und Flucht
  • Wechselwirkungen von Migration und Behinderung

  • Transkulturelle Erklärungsmodelle von Behinderung


    Methoden ressourcenorientierter Begleitung: Kinder zwischen zwei Welten - heilpädagogische Perspektiven für die Arbeit mit Kindern mit Fluchterfahrung

    Bin ich anders oder die anderen? Mensch und Kultur sind stetig in dynamischer Interaktion. Wir prägen die Kultur und die Kultur prägt uns – persönlich und professionell. Die Auseinandersetzung mit der eigenen kulturellen Identität sensibilisiert für interkulturelle Begegnungen, für deren Chancen und Fallstricke.

    Dieses Modul klärt verschiedene Begrifflichkeiten (bspw. Kultur, Nationalität, Herkunft, Heimat, Migration, Flucht, Asyl, multikulturell, interkulturell, transkulturell), um die Zusammenhänge für Kinder und Familien zwischen zwei Welten zu diskutieren und Handlungsstrategien zu entwickeln.

    Mit Hilfe von theoretischen Inputs, methodischen Anreizen, Rollenspielen und Fallbeispielen dürfen Sie mehr über Ihre kulturelle Identität und Haltung erfahren sowie in Ihrem transkulturellen Denken gestärkt werden.


    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • Die Begriffe Kultur, Nationalität, Herkunft, Heimat, Migration, Flucht, Asyl, multikulturell, interkulturell, transkulturell erklären,
  • die Bedeutung der heimatlichen Entwurzelung für die kindliche Entwicklung erörtern,
  • kultursensibles Arbeiten von Kulturalisierung abgrenzen,
  • Möglichkeiten interkultureller Öffnung von Kitas kennenlernen,
  • den Ansatz der Lebensweltorientierung auf die Arbeit mit Menschen aus anderen Kulturkreisen (mit und ohne Fluchterfahrung) übertragen,
  • die eigene Person in ihrer kulturellen Identität und Professionalität reflektieren.

  • Heilpädagogische Traumaarbeit: Methoden ressourcenorientierter Begleitung: Systemische Ansätze in der Heilpädagogischen Traumaarbeit

    Traumatische Ereignisse oder traumatisierende Erfahrungen beeinflussen nicht nur die Opfer-Person, sondern immer auch das die Person umgebende System.

    Aus diesem Grunde erweisen sich systemische Ansätze in der Traumapädagogik und für heilpädagogische Handlungsfelder als konstruktiv und wirksam. In diesem Kontext wird zwischen primärer und sekundärer Traumatisierung unterschieden, die je unterschiedliche Betrachtungsweisen und Handlungskonzepte erfordern. In diesem Seminar liegt ein Fokus auf Verhaltens- und Beziehungsmustern, die Menschen mit diagnostizierten oder vermuteten Traumafolgestörungen zeigen (können), um diese zu erkennen und sich einem Verständnis anzunähern. An eigenen Beispielen werden heilpädagogische Beziehungsangebote erarbeitet. Ziel ist dabei die Reduzierung traumatischen Stress' in der Familie.

    Systemische Interventionen und die Möglichkeiten des narrativen Ansatzes zur Neuordnung und Utilisierung von Symptomen werden intensiv erörtert.


    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • Systemische Ansätze in der Traumapädagogik und für heilpädagogische Handlungsfelder beschreiben,
  • Primäre und sekundäre Traumatisierung unterscheiden,
  • Verhaltens- und Beziehungsmuster als Ausdruck traumatisierender Erfahrungen erkennen,
  • Systemische Interventionen sowie den narrativen Ansatz kennenlernen,
  • Systemische Methoden in das eigene Handlungsrepertoire integrieren.


  • EAH Online-Ringvorlesung: Heilpädagogische Beziehungsgestaltung zur Stärkung der Bindungsfähigkeit: Anspruch, Potenziale und Psychohygiene

    Die Gestaltung von Interaktionen und Beziehungen hat in der Heilpädagogik einen besonderen Stellenwert. So hat die Art und Weise, wie Interaktionen und Beziehungen in der heilpädagogischen Praxis gestaltet und gelebt werden, eine große Bedeutungskraft für das Gegenüber. Der Vortrag beleuchtet die Potenziale heilpädagogischer Beziehungsgestaltung in Hinblick auf die Stärkung der Bindungsfähigkeit und nimmt dabei besonders die Person der:des Heilpädagog:in in den Blick - mit ihren Einflussmöglichkeiten, ebenso wie ihren Grenzen im Handeln und fokussiert damit das Spannungsfeld zwischen Verantwortung und Psychohygiene als Teil der heilpädagogischen Professionalität.


    Informationen zu allen Vorlesungen aus der Reihe finden Sie hier: https://bhponline.de/weiterbildung/eah-online-ringvorlesungen/





    EAH Online-Ringvorlesung: Digitale Bindungsdesorientierung in der kindlichen Lebenswelt

    Der online Modus einer allgegenwärtigen Handynutzung von Eltern verändert die Bindungsentwicklung von Säuglingen und Kindern gleichermaßen. Unsichere Bindungsverhaltensstile entstehen in einer kindlichen Erfahrungswelt kontinuierlicher Digitalfixierung der primären Bezugspersonen, was die sprachliche, emotionale, soziale und motorische Entwicklung beeinträchtigt.

    In diesem Beitrag

  • werden die Effekte der Digitalen Bindungsdesorientierung aufgezeigt und
  • deren Auswirkungen auf Peerbeziehungen und professionelle Fachkräfte erläutert, um
  • irritierende Krisen und Konflikte im pädagogischen Alltag im Hinblick auf eine unsichere Bindungsentwicklung zu erkennen.

  • Da derzeit auch in den Institutionen schulischer und außerschulischer Bildung und Erziehung das Handy den professionellen Alltag zunehmend dominiert, wird Bezug genommen auf die Digitalwelt der Professionellen. Der Vortrag will zu einer eingehenden Reflexion über die unterschiedlichen Qualitäten analoger und digitaler Interaktion und Kommunikation beitragen.


    Literaturhinweise:


    Brisch, Karl Heinz (2023) (Hrsg.): Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten. Stuttgart: Klett-Cotta.

    Herz, Birgit (2024): Bindung, Resilienz und professionelle pädagogische Arbeitsbeziehungen In: Sonderpädagogische Förderung heute, 2, S. 180-191.


    Informationen zu allen Vorlesungen aus der Reihe finden Sie hier: https://bhponline.de/weiterbildung/eah-online-ringvorlesungen/


    EAH Online-Ringvorlesung: Traumasensible Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten zur Unterstützung der Bindungsfähigkeit

    Kinder, die von traumatischen Erfahrungen betroffen oder bedroht sind, benötigen ein feinfühliges, stabilisierendes Umfeld, in dem ihre Bedürfnisse gesehen und ernst genommen werden. In der heilpädagogischen Praxis nimmt die Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehungsberechtigten dieser Kinder eine zentrale Rolle ein: Einerseits sind Eltern wichtige Bezugspersonen und potenzielle sichere Bindungspartner, die die Resilienz ihres Kindes maßgeblich stärken können. Andererseits zeigt sich immer wieder, dass familiäre Konstellationen und eigene Belastungen der Eltern auch Barrieren für die Entwicklung der Kinder darstellen können.

    Der Vortrag widmet sich der Frage, wie heilpädagogische Fachkräfte Eltern stärken und in ihrer Bindungsfähigkeit traumasensibel unterstützen können. Neben einer Vorstellung der traumapädagogischen Grundhaltung stehen praktische Impulse für eine ressourcenorientierte Erziehungszusammenarbeit im Mittelpunkt. Best-Practice-Beispiele und Raum für Austausch runden die Ringvorlesung ab.

    Informationen zu allen Vorlesungen aus der Reihe finden Sie hier: https://bhponline.de/weiterbildung/eah-online-ringvorlesungen/






    EAH Online-Ringvorlesung: Die Bindungstheorie vor dem Hintergrund kulturspezifischen Aufwachsens und dessen Bedeutung für heilpädagogisches Handeln

    Die Bindungstheorie scheint gerade eine Renaissance zu erleben. Sie ist aus der täglichen Arbeit von Heilpädagoginnen und Heilpädagogen nicht mehr wegzudenken, gelten sichere Bindungen als zentrales Moment für gelingende Entwicklungsprozesse nicht nur im sozial-emotionalen Bereich. Doch ist diese tatsächlich universell gültig? Heilpädagogische Fachkräfte arbeiten heute mit Menschen aus aller Welt. Der kulturspezifische Blick für die Beziehungsgestaltung ist vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung für das heilpädagogische Handeln.

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    EAH Online-Ringvorlesung:Bindungstheorie meets Neurowissenschaft: Wie positive Interaktionen das Gehirn beruhigen und Lernen möglich machen

    Um Neues lernen und kreativ Probleme lösen zu können, brauchen wir unser Stirnhirn, und hier v.a. den präfrontalen Cortex. Wenn Kinder sich unsicher fühlen - in Bowlbys Worten: ihr Bindungssystem aktiv ist - wird v.a. der Teil des Gehirns aktiv, der für die Herstellung von Sicherheit zuständig ist, v.a. die Amygdala. Eine überaktivierte Amygdala hemmt die Aktivität des Präfrontalen Cortex und behindert so Lernen und Kreativität. Positive Interaktionen und Bindung können die Amygdala ‚beruhigen‘. In diesem Vortrag wollen wir die neurowissenschaftlichen Zusammenhänge von Bindung und Exploration näher betrachten und daraus Schlüsse für die heilpädagogische Praxis ziehen.

    Informationen zu allen Vorlesungen aus der Reihe finden Sie hier: https://bhponline.de/weiterbildung/eah-online-ringvorlesungen/





    EAH Online-Ringvorlesung: Bindung als Ressource - Aktuelle Grundlagen und Praxisimpulse für die Heilpädagogik

    Dieser Vortrag bietet einen praxisnahen Einstieg in die Bindungstheorie. Es werden grundlegende Komponenten der Theorie und ihre Bedeutung für die heilpädagogische Praxis vorgestellt. Dabei wird auf aktuelle Entwicklungen innerhalb und außerhalb der Bindungstheorie eingegangen. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie Bindung als Ressource in der Heilpädagogik gewinnbringend genutzt werden kann.

    Informationen zu allen Vorlesungen aus der Reihe finden Sie hier: https://bhponline.de/weiterbildung/eah-online-ringvorlesungen/



    Bedarfsermittlung, Beratung und Begleitung von Klient:innen

    Verfahrenslots:innen stehen an der Seite der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit (drohender) Behinderung und deren Familie. Sie können, wenn von den Klient:innen gewünscht, beratend das Verfahren von der Bedarfsermittlung bis zum Einsetzen einer Hilfe begleiten. Besonderes Gewicht hat der Prozess der ICF-orientierten Bedarfsermittlung. Worauf kommt es an in der Bedarfsermittlung, welche Instrumente werden verwendet, -wie werden Ziele ermittelt und formuliert?
    Verfahrenslots:innen beraten unabhängig, obwohl sie Teil des Jugendamtes sind und die Bandbreite der in Anspruch genommenen Beratung und Begleitung ist groß: Manchmal reicht eine eMail, um Klient:innen erfolgreich an die für sie richtige Stelle zu lotsen. In anderen Fällen gestaltet sich der Prozess langwieriger und erfordert Kompetenzen des Sortierens, der Auftragsklärung sowie der Priorisierung: Was hat Vorrang? Welche Reihenfolge der Antragstellung ist sinnvoll? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um erfolgreiche Anträge zu stellen?
    Hinzu kommt das Spannungsfeld zwischen Rechtsanspruch und eigener, fachlicher Einschätzung. Wie können Verfahrensslots:innen damit umgehen, wenn sie den Rechtsanspruch sehen, die Notwendigkeit der angestrebten Hilfe jedoch nicht erkennen können?
     
    Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:
    • Die Aufgaben von Verfahrenslots:innen im Kontext der Bedarfsermittlung, Beratung und Begleitung von Klient:innen beschreiben,
    • anhand der ICF-orientierten Bedarfsermittlung gemeinsam mit den Adressat:innen Ziele identifizieren,
    • Empowerment der Klient:innen fördern
    • kontroverse Einschätzungen der Bedarfe reflektieren,
    • die mögliche Diskrepanz zwischen persönlichem Rechtsanspruch und durch Fachkräfte festgestellte Bedarfe verstehen,
    • Rolle zwischen unabhängiger Beratung, Rechtsanspruch und eigener fachlichen Einschätzung finden.