Rückblick zur BHP-Online-Bildungsreise 2021 – von Dr. Michaela Menth

Die BHP Online-Bildungsreise „Verletzlichkeit anerkennen – Beziehung zulassen. Für eine Heilpädagogik in Resonanz!“ fand vom 15.-26. November 2021 mit insgesamt 23 Reisestationen statt. Der Reisebeginn wurde von Dr. Margot Käßmann gestaltet, die sich dem Begriff der Verletzlichkeit aus theologischer und persönlicher Perspektive annäherte und die Teilnehmenden an ihren Überlegungen mit biographischen Bezügen teilhaben ließ.

Der Reiseweg gestaltete sich vielfältig mit mäandernden Bewegungen durch die Landschaft der heilpädagogischen Diskurse in Theorie und Praxis. Es wurden beispielsweise Einblicke in die Persönliche Zukunftsplanung ermöglicht, ebenso wie in Gestaltung palliativer Begleitung, die Zusammenhänge von Eingliederungshilfe und Pflegeleistung aus sozialrechtlicher Perspektive beleuchtet sowie Einsamkeit und Freundschaft für den Personenkreis der Menschen mit geistiger Behinderung betrachtet. Wir durften einer konstruktiv-kritischen Auseinandersetzung zwischen Heilpädagogik und Kindheitspädagogik lauschen, ebenso wie einem Gespräch über die Herausforderungen eines Lebens mit einer nicht-sichtbaren Beeinträchtigung. BHP-Mitglieder hatten die Möglichkeit, verbandliche Beiträge kostenfrei zu besuchen (z. B. Existenzgründung, Verzahnung beruflicher und akademischer Bildung, Stammtisch Heilpädagogik).

Darüber hinaus fanden verschiedene Reisestationen Platz, die mit der Intention konzipiert wurden, das Setting der digitalen Bildung kreativ und offen auszuloten. Das geschah in verschiedenen Formen und begann im Kontext einer Lesung, für die die langjährige Kinderschutz-Expertin Frau Kühn-Velten Auszüge ihres Buches „Zwischen Welten. Eine literarische Annäherung an Kinderschutz und belastete Lebensläufe“ (Veröffentlichung im ersten Quartal 2022) vorgetragen hat. An einem anderen Tag zeigte das Playback Theater Berlin eindrucksvoll, wie intensiv Theateratmosphäre online entwickelt werden kann, indem Impulse der Teilnehmenden als Initial von vier Theaterspielenden aufgegriffen wurde. Die Thematik der digitalen Spielwelten wiederum hat die Referentin Cäcilia Eming im Kontext ihres Beitrages interaktiv erfahrbar zugänglich gemacht. Des Weiteren fand eine kunsttherapeutische Intervention Raum in der Bildungsreise, indem die Teilnehmenden zur Gestaltung eines Bildes angeleitet und die Werke über „Padlet“, einer digitalen Pinnwand, allen zur Schau gebracht wurden.

Den Abschluss der Bildungsreise hat Frau Prof. Dr. Sabine Schäper gestaltet, indem sie Gedanken und Überlegungen zur Heilpädagogik in Disziplin, Profession und Praxis mit den Zuhörenden geteilt und dabei insbesondere Spannungsfelder, Dilemmata, Paradoxien und Antinomien des Feldes entfaltet und erörtert hat, um stetig Brücken zu Verletzlichkeit und Resonanz für die Heilpädagogik aufzuzeigen.

Die Beiträge haben in Vielfalt und Qualität gutes und sehr gutes Feedback erhalten, ebenso wie die Organisation und technische Begleitung durch die Geschäftsstelle.

Wir danken allen Referentinnen und Referenten sowie den zahlreichen Mitreisenden für aktive Beteiligung und wertschätzendes Miteinander im Kontext der BHP-Online-Bildungsreise 2021.