Prof. Dr. Otto Speck
* 25. März 1926 in Rennersdorf, Provinz Oberschlesien; † 11. April 2023 in München
Leider mussten wir die traurige Nachricht erfahren, dass Prof. em. Dr. Otto Speck am 11. April dieses Jahres im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Otto Speck war – nicht nur, was die Heilpädagogik betrifft – ein fundamentaler Denker, der sich mit vielen grundlegenden Aspekten des Menschseins, auch unter dem Aspekt von Behinderung, auseinandersetzte. Er gehörte dabei auch zu den Persönlichkeiten, die Beeinträchtigungen nicht isoliert beziehungsweise als Kategorie betrachteten, sondern immer auch in einem größeren Zusammenhang. Seine ökologisch-systemische Sichtweise, die er in einem seiner Standardwerke „System Heilpädagogik“ zuerst 1988 und dann in den folgenden Auflagen weiter entwickelte, war für viele in Theorie und Praxis tätige PädagogInnen ein Meilenstein auf dem Weg zu einem besseren Verständnis von Behinderung oder Beeinträchtigung als Teil ihrer beruflichen Praxis.
Otto Speck war ein Wissenschaftler, dem viele Ehrungen zuteilwurden. Ferdinand Klein, der in seinem „Nachruf auf Otto Speck“ (2023) über seine Begegnungen mit Otto Speck berichtet, erinnert hier unter anderem an die Festschrift zu Otto Specks 70. Geburtstag:
„Mit «Focus Heilpädagogik – Projekt Zukunft» (OPP/PETERANDER 1996) wurde OTTO SPECK in einer unvergesslichen akademischen Feier eine Festschrift zum 70. Geburtstag überreicht, in der 43 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis sein Werk würdigen, in dessen Zentrum das Menschenbild des Pädagogen, des Heil- und Sonderpädagogen steht. Von den Erfahrungen einer 17-jährigen heilpädagogischen Praxis im Münchener Waisenhaus und bei Kindern mit geistiger Behinderung ausgehend, hat OTTO SPECK sich seit 1957 in Theorie und Praxis für das Recht auf schulische Bildung aller Kinder eingesetzt. Seine ökologisch-reflexive Sichtweise gilt dem Sinn erschließenden Dienst für jeden hilfebedürftigen Menschen, überwindet egologisch-monologisches Denken, ist auf ganzheitliche Zusammenhänge in der Lebens- und Erziehungswirklichkeit konzentriert und beachtet die komplexen Bedingungen“.
Otto Speck wurde noch im hohen Alter von 89 Jahren Mitglied im Förderverein des Internationalen Archivs für Heilpädagogik, er war unser ältestes Mitglied. Der Förderverein des Internationalen Archivs für Heilpädagogik und der Berufs- und Fachverband für Heilpädagogik e. V. trauern um ihn mit allen Menschen, die sich ihm und der Heilpädagogik verbunden fühlen.
20.04.2023, Ferdinand Klein und Martin Korte
Prof. Dr. Otto Speck
* 25. März 1926 in Rennersdorf, Provinz Oberschlesien; † 11. April 2023 in München
Leider mussten wir die traurige Nachricht erfahren, dass Prof. em. Dr. Otto Speck am 11. April dieses Jahres im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Otto Speck war – nicht nur, was die Heilpädagogik betrifft – ein fundamentaler Denker, der sich mit vielen grundlegenden Aspekten des Menschseins, auch unter dem Aspekt von Behinderung, auseinandersetzte. Er gehörte dabei auch zu den Persönlichkeiten, die Beeinträchtigungen nicht isoliert beziehungsweise als Kategorie betrachteten, sondern immer auch in einem größeren Zusammenhang. Seine ökologisch-systemische Sichtweise, die er in einem seiner Standardwerke „System Heilpädagogik“ zuerst 1988 und dann in den folgenden Auflagen weiter entwickelte, war für viele in Theorie und Praxis tätige PädagogInnen ein Meilenstein auf dem Weg zu einem besseren Verständnis von Behinderung oder Beeinträchtigung als Teil ihrer beruflichen Praxis.
Otto Speck war ein Wissenschaftler, dem viele Ehrungen zuteilwurden. Ferdinand Klein, der in seinem „Nachruf auf Otto Speck“ (2023) über seine Begegnungen mit Otto Speck berichtet, erinnert hier unter anderem an die Festschrift zu Otto Specks 70. Geburtstag:
„Mit «Focus Heilpädagogik – Projekt Zukunft» (OPP/PETERANDER 1996) wurde OTTO SPECK in einer unvergesslichen akademischen Feier eine Festschrift zum 70. Geburtstag überreicht, in der 43 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis sein Werk würdigen, in dessen Zentrum das Menschenbild des Pädagogen, des Heil- und Sonderpädagogen steht. Von den Erfahrungen einer 17-jährigen heilpädagogischen Praxis im Münchener Waisenhaus und bei Kindern mit geistiger Behinderung ausgehend, hat OTTO SPECK sich seit 1957 in Theorie und Praxis für das Recht auf schulische Bildung aller Kinder eingesetzt. Seine ökologisch-reflexive Sichtweise gilt dem Sinn erschließenden Dienst für jeden hilfebedürftigen Menschen, überwindet egologisch-monologisches Denken, ist auf ganzheitliche Zusammenhänge in der Lebens- und Erziehungswirklichkeit konzentriert und beachtet die komplexen Bedingungen“.
Otto Speck wurde noch im hohen Alter von 89 Jahren Mitglied im Förderverein des Internationalen Archivs für Heilpädagogik, er war unser ältestes Mitglied. Der Förderverein des Internationalen Archivs für Heilpädagogik und der Berufs- und Fachverband für Heilpädagogik e. V. trauern um ihn mit allen Menschen, die sich ihm und der Heilpädagogik verbunden fühlen.
20.04.2023, Ferdinand Klein und Martin Korte