(V.l.n.r.) Carina Wingender (Landesfachgruppensprecherin Frühförderung Rheinland-Pfalz|Saarland), Matthias Rösch (Landesbeauftragter für die Belange beeinträchtigter Menschen in Rheinland-Pfalz), Dieter Frank (Landesfachgruppensprecher Selbstständige Saarland|Rheinland-Pfalz), Claudia Rohde (Ambulante Dienste Betreuungs- und Beratungszentrum der Lebenshilfe Mayen-Koblenz).

Am 19. Oktober 2019 fand in der Julius-Wegeler-Schule in Koblenz die Fachveranstaltung „Inklusion gelingt?!?!“ der BHP Fachgruppenarbeit statt. Eingeladen hatten die Landesfachgruppensprecherin Frühförderung im BHP für Rheinland-Pfalz und Saarland, Carina Wingender, und Dieter Frank, Landesfachgruppensprecher der Selbstständigen für Rheinland-Pfalz und Saarland. Die Teilnehmenden – darunter auch Kolleginnen und Kollegen in der Ausbildung zur HeilpädagogIn der Julius-Wegeler-Schule – verfolgten eine angeregte Podiumsdiskussion, die mit kurzen Impulsstatements der Diskutierenden eingeführt wurde:

Frau Schmid und Frau Rohde vom Netzwerk Inklusion Mayen-Koblenz zeigten in ihrem Statement die Veränderungen der Arbeit und Ausrichtung des Netzwerkes seit der Gründung von 2012 bis heute auf. Netzwerkarbeit definiert sich heute nicht mehr als Arbeit von Fachkräften für Menschen mit besonderen Bedarfen sondern bezieht alle im Sozialraum ein und entwickelt damit Lösungen.

Herr Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange beeinträchtigter Menschen in Rheinland-Pfalz, ging zunächst auf die beiden wesentlichen Schwerpunkte seiner Arbeit ein: einerseits Ansprechpartner zu sein für Menschen, die ein Anliegen haben und seine Unterstützung brauchen, andererseits in seiner Position das Land in der Ausgestaltung der Umsetzung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beraten und kritisch zu begleiten.

Mit sehr individuellen Ansätzen und Finanzierungszugängen betreut Dieter Frank, Inhaber einer Mobilen heilpädagogischen Praxis mit erlebnispädagogischem Schwerpunkt derzeit Jugendliche und junge Erwachsene, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Zugang zu Regelbetreuungen mehr haben. Er plädiert dafür, alle Möglichkeiten auszuschöpfen und im Zweifelfall im Gespräch mit Kostenträgern auch individuelle Lösungen im Interesse der Klienten „durchzusetzen“ und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Der „Inklusionsfachdienst Westerwald“ ist ein zunächst auf drei Jahre angelegtes Projekt, das von der Aktion Mensch, dem Bistum Limburg und dem Evangelischen Dekanat Westerwald gefördert wird und das Carina Wingender leitet. Sie ist Ansprechpartnerin für über 100 Kindertagesstätten, die sich inklusiv aufstellen und berät dort Fachkräfte und Eltern.

In der Diskussion wurde immer wieder deutlich, dass es fortwährend um Grenzen und Chancen von Inklusion geht, dass individuelle und strukturelle Bedürfnisse, Forderungen, Gegebenheiten bestenfalls in Einklang, aber wenigstens in Bezug zueinander gebracht werden müssen und das es immer wieder kreativer Lösungen und umfassender Information bedarf, um wenigstens kleine Schritte zu gehen. Dabei kommt der Beratung und Aufklärung eine große Rolle zu – sowohl von Fachkräften als auch von Eltern. Es gibt ermutigende Beispiele gelingender Inklusion, wegweisende Projekte, aber es ist auch Realität, dass Ressourcen derzeit noch nicht ausreichend zur Verfügung stehen und dass es immer wieder auch die klare Haltung und das Bekenntnis zu inklusivem Denken und Arbeiten jeder einzelnen Person braucht, was auch konfrontativ und herausfordernd ist.

Frau Apel-Jösch machte in ihrem sehr kurzweiligen, informativen und interaktiven Vortrag zum Thema Leichte Sprache anschaulich deutlich, dass der Köder dem Fisch und nicht dem Angler schmecken muss – und damit sei ihr an dieser Stelle – wie allen Beteiligten – ein ganz herzliches Danke gesagt! Leichte Sprache erleichtert allen Menschen das das miteinander Sprechen und damit das miteinander Leben und ist damit zutiefst inklusiv!

Abschließend verständigten sich die Teilnehmenden noch über ein weiteres Vorgehen, um mögliche nächste Landesfachgruppen in den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland zu einzelnen Handlungsfeldern zu etablieren.

Genauere Informationen dazu versenden wir an die BHP Mitglieder der beiden Länder. Weitere Informationen zur Landesfachgruppenarbeit des BHP erhalten Sie hier: bhponline.de/fachgruppen/