Die Vorsitzende und die Geschäftsführung des BHP haben in einem Schreiben an die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey auf die tarifliche Situation von HeilpädagogInnen aufmerksam gemacht. Vor dem Hintergrund der Initiativen des Bundesfamilienministeriums für eine Verbesserung der Qualität und der Standards in der Kindertagesbetreuung verweist der BHP auf die besondere Bedeutung heilpädagogischer Fachkräfte für eine inklusive Kinderbetreuung und fordert eine stärkere Einbeziehung der Berufsgruppe in den öffentlichen Diskurs zur Fachkräfteoffensive in Kindertagesstätten und der Kinder- und Jugendhilfe.

Bei der aktuellen Debatte um eine qualitative Aufwertung der Kindertagesbetreuung und der „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“ werde die Bedeutung von HeilpädagogInnen für das Gelingen von inklusiven Strukturen in Kindertagesstätten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe nicht ausreichend abgebildet, so der Verband. Um die Qualität in der Begleitung, Betreuung und Unterstützung aller Kinder, also auch solcher, die aus unterschiedlichsten Gründen von Behinderungen betroffen und/oder von Behinderungen bedroht sind, auszubauen und zu verbessern, benötige es nicht nur eine Aufstockung der Personalschlüssel und die sächliche und fachliche Ausstattung entsprechender Einrichtungen, sondern auch einer qualitativ und professionell angemessene Ausbildung der Fachkräfte wie ErzieherInnen und HeilpädagogInnen sowie deren angemessene Entlohnung. Dabei sei es insbesondere vor dem Hintergrund der gestiegenen Anforderungen an die Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe wesentlich, ErzieherInnen und anderen Fachkräften eine qualitativ gute und umfassende Weiterbildung zur staatlich anerkannten HeilpädagogIn zu ermöglichen und damit die angestrebte Verbesserung der Qualität und der Standards zu gewährleisten.

Im Schreiben wird zudem auf die tarifliche Situation von HeilpädagogInnen verwiesen, die in keinem angemessenen Verhältnisse zur Ausbildungssituation stehe. Obgleich eine große Mehrzahl der Berufsangehörigen im Erstberuf ErzieherIn oder HeilerziehungspflegerIn sei und nach einigen Berufsjahren noch eine weitere mindestens 1.800 Stunden umfassende Ausbildung zur staatlich anerkannten HeilpädagogIn absolviert, fände sich dieser lange und intensive Bildungsweg von HeilpädagogInnen tariflich praktisch nicht wieder, argumentiert der Verband im Schreiben.

Der BHP setzt sich für eine tarifliche Aufwertung von HeilpädagogInnen im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes sowie in den Arbeitsvertragsrichtlinien der kirchlichen Anstellungsträger ein. Aus Sicht des BHP kann eine Fachkräfteoffensive im Bereich der Kindertageseinrichtungen und der Kinder- und Jugendhilfe nur gelingen, wenn damit auch eine materielle Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Fachkräfte, insbesondere HeilpädagogInnen in diesen Tätigkeitsfeldern eingeht.

Weitere Informationen zum „Gute-Kita-Gesetz“ und der „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“:

www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/kinderbetreuung