09 DenkRaum: Heilpädagogische Handlungskompetenz gefragt! Funktionsstelle Inklusion in der Kita

Die aktuelle Situation in Kindertagesstätten ist hinsichtlich der Betreuungssituation für viele Kinder prekär, insbesondere jedoch für Kinder mit Förderbedarfen, Beeinträchtigungen und (drohenden) Behinderungen. Die absolute Zahl der Fachkräfte ist zwar in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen, entspricht allerdings in vielen Regionen, insbesondere in Westdeutschland und in Ballungsgebieten, noch nicht den qualitativen Anforderungen aufgrund der zur Verfügung stehenden Kita- und Krippen-Plätze. Gleichzeitig sind die Anforderungen an die erzieherische Tätigkeit gewachsen: ein breites Verständnis von Inklusion fordert zur Aufnahme aller Kinder auf, unabhängig von Förderbedarfen, ihrer Herkunftssprache, ihren deutschen Sprachkenntnissen, der finanziellen Verhältnisse ihrer Familie, ihren religiösen und kulturellen Prägungen.

Die sozialpädagogischen Fachkräfte geraten immer wieder an ihre Grenzen, was sich mitunter durch hohe Krankheitszahlen verstärkt und wechselseitig bedingt. Um das Ziel eines inklusiven Miteinanders in der Kindertageseinrichtung wirksam zu verfolgen und für alle Beteiligten als ein Geschehen zu gestalten, an dem gerne teilgenommen wird, bedarf es vertiefter Handlungs-, Methoden- und Reflexionskompetenzen an zentraler Position in der Kita.

Der DenkRaum beginnt mit einem Vortrag, der die Situation der Kindertageseinrichtungen mit Blick auf inklusive Prozesse und Strukturen darlegt. Im Anschluss folgt ein Einblick in ein Projekt der Stadt Kassel; in jeder städtischen Kita ist eine Heilpädagogik in einer Art Stabstelle tätig. Nach den Impulsvorträgen diskutieren Teilnehmende und Gäste gemeinsam über Wege der Umsetzung inklusiver Prozesse in der Kita und erörtern Für und Wider von angestellten Heilpädagog:innen sowie eines Heilpädagogischen Fachdienstes. Insbesondere das Stellenprofil einer Funktionsstelle Inklusion wird in den Mittelpunkt gestellt.

Moderation: Dr. Bastian Fischer