16 DenkRaum: Grenzen der Zugehörigkeit gestalten – der verstehende Ansatz bei Menschen mit herausfordernden Verhaltens- und Handlungsweisen
Ausgehend von der Frage „Wer gehört dazu?“ und mit Blick auf die Gruppe der Menschen mit besonders herausfordernden Verhaltens- und Handlungsweisen offenbaren sich schnell Grenzen der Zugehörigkeit. Sie gelten als eine der am schwierigsten zu integrierenden Personengruppenund sind von unterschiedlichsten Exklusionsprozessen.
Die Gründe für derartige Prozesse lassen sich mit dem Phänomen der „strukturellen Verantwortungslosigkeit“ beschreiben und erklären, also mit den „institutionellen und strukturellen Bedingungen, die verantwortliches Handeln behindern oder verbieten“ (Freyberg/Wolff 2005, 16). Um ein Zugehörigkeitsgefühl als ein wesentliches Moment für Inklusion (wieder-)herzustellen und damit den (re-)produzierenden Bedingungen von Ausschluss zu begegnen, wird in diesem DenkRaum der verstehende Ansatz der Heilpädagogik diskutiert. Dieser personenzentrierte sowie sozialraumorientierte Ansatz nimmt den Menschen als biopsychosoziale Einheit radikal in den Blick. Er eröffnet Chancen für einen professionelleren Umgang von Fachkräften mit Menschen mit besonders herausfordernden Verhaltens- und Handlungsweisen, für eine gelingendere inter- und transdisziplinäre Kooperation und für organisationale Entwicklungsprozesse in Richtung Inklusion.
Zum gemeinsamen Nachdenken über diese und weitere Chancen sowie die Praxistauglichkeit des verstehenden Ansatzes sind Sie herzlich eingeladen.